Kapitel 34

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Kapitel 34:
Bist du bereit?
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„Ach Chiya... Oder sollte ich lieber Oma sagen?"

Bedrückt saß ich an Chiya's Grab. Jetzt war das Rätsel um sie zwar gelöst, aber dadurch kamen nur noch mehr Fragen auf. Wie immer.. „Was hat das alles nur zu bedeuten?" Erschöpft seufzte ich und starrte in den hell leuchtenden Vollmond, der mir ins Gesicht schien. Ich war die einzige auf dem Friedhof, aber das war ja auch kein Wunder, denn immerhin hatten wir es schon 23 Uhr.

Bisher war sie nicht noch einmal zu mir gekommen, das letzte Mal hatte ich sie in Miriels Büro gesehen. Daweile hatte ich so viele Fragen an sie, auch wenn sie mir diese wahrscheinlich eh nicht beantworten konnte, da sie sich selbst nicht mehr erinnerte.

Doch kurz bevor sie verschwand, stand ihr eine seltsame Klarheit ins Gesicht geschrieben, als ob sie nun etwas verstanden hätte.. Müde gähnte ich, und beschloss, mich zu erheben und zurückzugehen. Der Herbst war nun im vollen Gange, und ein frischer Abendwind zog auf. Ich drückte meine Strickjacke enger an mich und ging durch den dunklen Wald zurück zum Hauptquartier. Und kaum war ich durch die Tür gegangen, kam mir ein aufgeregter Firion entgegen gerannt. Verwundert sah ich ihn an.

„Firion was-?" „Da bist du ja! Wo warst du verdammt?!" „Ähh, auf dem Friedhof wieso? Was ist los?" verwirrt starrte ich ihn an. „Komm mit" sagte er ohne mich aufzuklären, und zog mich hinter sich her, direkt zum großen Versammlungsraum.

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„Was ist denn hier los?" fragte ich verwirrt, als wir hinein traten, und ich in die ganzen Gesichter blickte, die mir ungeduldig entgegen sahen.

„Das lag heute vorm Tor" sagte Miriel und schmiss mir einen Zettel zu. Ich fing ihn auf und blickte neugierig darauf.

Ihr müsst euch beeilen.
Es ist bald soweit.
Der Aufstieg steht bevor.

„Was zum Teufel soll das heißen?" fragte Adrik verwirrt und gähnte. „Ich hab keine Ahnung" sagte Luvon schultern zuckend. Loelia und Almina schüttelten ebenfalls mit dem Kopf, und der Rest sah mich fragend an. „Das heißt.." setzte ich an.

Das war gar nicht gut.

Sofort schauten alle erwartungsvoll zu mir. „Das heißt, dass wir keine Zeit mehr haben. Ich muss ihn aufhalten. Und zwar so schnell wie möglich" sagte ich und schluckte schwer. Betroffen sahen sich alle in die Augen. Sie wussten, dass ich recht hatte. „Vielleicht will uns jemand nur Angst machen" überlegte Firion laut. „Nein" sagte ich fest überzeugt und schüttelte schnell den Kopf. „Da ist jemand auf unserer Seite. Wir haben schonmal so einen Zettel gefunden, und ich wette, der hier ist von der gleichen Person." „Wir sollten davon ausgehen, dass es ernst gemeint ist" sagte Miriel schließlich.

Plötzlich sah sie mich ernst an.
Ihre eisblauen Augen bohrten sich tief in meine. „Yuna.. Glaubst du, du bist schon so weit?"

Ich biss mir auf die Lippe. Genau das gleiche fragte ich mich fast jeden Tag, und ich war mir immer noch unsicher. War ich bereit, gegen meinen Vater zu kämpfen? Ja, definitiv. Aber war ich bereit, gegen ihn zu kämpfen und ihn zu besiegen?

Nervös schaute ich auf den Boden. „Ich weiß es nicht." „Hey, kein Stress damit.." sagte Firion und trat neben mich. Plötzlich fiel mir wieder der Brief meiner Mom ein. Ich trage große Macht in mir.. Nun schien der Anhänger ihrer Kette auf meiner Haut zu glühen. „Wir wären sowieso noch nicht bereit für einen großen Kampf, Miriel.." sagte Almina ernst und schaute ihre Feen Schützlinge besorgt an.

stars in the sky Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ