Kapitel 2

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Kapitel 2:
Erinnerung
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Geschockt blickte ich auf den reglosen Körper meiner Mom. Ihr Gesicht war angstverzerrt und nass von ihren letzten Tränen, die sie im  Todeskampf geweint hatte. Und ich.. Ich stand einfach nur reglos da. Ich konnte nicht  begreifen, was da gerade geschehen war. Ich wollte es nicht begreifen.

Plötzlich begann der Muskel Mörder Typ laut zu lachen. „So stark wie alle immer sagen, war sie nun auch wieder nicht" grinste er. Das rötliche Licht was aus seinen Händen kam, verblasste  nun und seine Augen nahmen eine normale Farbe an. „Nun denn.. Was machen wir  jetzt mit dir?" fragte er mich nachdenklich. Doch sein Gesagtes kam nicht wirklich  bei mir an. Eine große Welle der Trauer überkam mich und meine Beine begannen  unkontrolliert zu zittern.

Immer noch komplett geschockt von dem, was ich da gerade  erlebt hatte, stand ich da und starrte ihn einfach nur an. Er hatte gerade meine Mom  getötet.

Mein Ein und Alles.
Die einzige Familie, die ich noch hatte..

Eine plötzliche Welle der Wut überkam mich. Eine so große Wut, dass ich ihm am  liebsten die Kehle durchschneiden würde. Kennt ihr diese Fälle, in denen Kinder die  Mörder ihrer Eltern aus Rache angezündet oder erstochen haben? Nun konnte ich sie  völlig verstehen..

Überrascht blickte er mich an. „Oh, willst du dich jetzt etwa an mir rächen? Hab ich eine Angst" lachte er belustigt. Mit einem Schlag begann mein ganzer  Körper zu kribbeln, und all die Angst und Trauer, die ich zuvor verspürt hatte,  waren verschwunden. Ein  merkwürdiges, unbekanntes Gefühl überkam mich.. Ich fühlte mich irgendwie stark,  und als wäre mein Körper mit Energie aufgeladen worden. Obwohl es mir völlig  fremd war, fühlte es sich so vertraut an.. Was zum Teufel war das bloß? Ich antwortete  dem Typ nicht, sondern warf ihm weiterhin meinen besten Fahr-zur-Hölle Blick zu.  Mein Körper fühlte sich  irgendwie fremd an. Wie, als wäre ich, nicht wirklich ich.. Irgendwas stimmte hier nicht.

Plötzlich kamen mir Erinnerungen in den Kopf.

Meine Mom und ich.

Wir standen vor einem großen Kirschbaum und die Sonne schien  durch die grünen Blätter in unsere Gesichter. Doch.. Wir waren nicht alleine. Ein großer,  dunkelhaariger Mann kam auf uns zu. Er reichte meiner Mom ein Glas Wasser und  küsste sie sanft auf die Stirn. Er beugte sich zu mir runter, streichelte mir über den Kopf und  grinste mich an. Auf seinem Handgelenk konnte ich einen Halbmond erkennen. Ein Tattoo? Ich drehte meinen Kopf um, und sah ein kleines Baby auf einer weißen Decke liegen und friedlich schlafen. „Schau mal, wie viele Kirschen da schon dran sind,  Yuna." sagte meine Mom lächelnd und zeigte mit dem Finger auf den Baum. Doch als  sie das tat, blieb mein Blick nur auf ihrem Handgelenk hängen. Sie hatte dort eine  Sonne.. Eine Sonne? Ebenfalls ein Tattoo? Ich versuchte etwas länger darauf zu blicken  aber mein Kopf drehte sich automatisch hoch zu den vielen Kirschen, die dort hingen.

Dann endete die Erinnerung.
Was war das?

Ich konnte mich vorher nie an ein solches  Ereignis erinnern. War das wirklich geschehen? Und wieso erinnerte ich mich dann  gerade jetzt daran?

„Ahh ich habs.. ich nehme dich einfach mit" riss mich der Mann aus meinen  Gedanken. Perplex starrte ich ihn an. Nun kochte ich wortwörtlich vor Wut. Was  bildete der sich eigentlich ein? Erst tötete er meine Mom, und dann wollte er mich  entführen? „Oh nein.. Das wirst du sicher nicht!" zischte ich wütend. Ich spürte, wie  meine Hände pulsierten, und daraufhin begann sich langsam ein violettes Licht in meinen schwitzigen Handflächen  auszubreiten. Ich hatte absolut keine Ahnung, in welchem Film ich hier gelandet war,  oder was hier gerade lief, aber ich fühlte mich auf einmal stark.

stars in the sky Where stories live. Discover now