Kapitel 11

1K 63 8
                                    

Kapitel 11:
Ich sehe was, was du nicht siehst
___________________________________

„Verdammt Yuna, was wird das?!" rief Adrik und riss sich von mir los. „Ich hatte auf einmal eine Art Vision oder sowas.. Keine Ahnung, aber da waren plötzlich diese zwei Typen und sie führen was im Schilde. Ich habe ein ungutes Gefühl."

„Ja und? Was geht mich das was an?" motzte er. „Na schön.. Dann gehe ich eben alleine nachschauen, du Pussy" gab ich genervt von mir und stolzierte aus dem Tor heraus. Diesmal war ich mit einem Schutzzauber belegt, also sollte das kein Problem sein. „Hey! Du kannst doch jetzt nicht einfach so abhauen!" rief Adrik hinter mir her.

„Und wie ich das kann" erwiderte ich und zeigte ihm grinsend den Mittelfinger. Von ihm ließ ich mir sicher nichts sagen.. Nach ein paar Sekunden hörte ich schließlich doch seine Schritte hinter mir erklangen. Aha. „Also, wo hast du was gesehen?" fragte er genervt. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. „Keine Ahnung wo genau, aber es war hier irgendwo in der Nähe" sagte ich und ging mich umschauend voran. „Wow. Das sind aber sehr viele Informationen" erwiderte er und verdrehte die Augen. „Tut mir ja leid, Mr. Ich bin immer genervt."

Er seufzte laut auf. Als er neben mir lief, betrachtete ich seine Hände. Seine Knöchel waren aufgeplatzt und extrem gerötet. Er musste irgendwo dagegen geboxt haben. „Naja, also da waren diese beiden Typen und der eine hat- Weiter kam ich nicht, denn plötzlich zog Adrik mich hinter einen Baum und legte mir seine Hand auf den Mund.

Überrascht blickte ich zu ihm hoch. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, und er hielt den Atem an. Nun bemerkte ich es auch..

Da kamen von weitem die zwei Typen aus meiner Vision angelaufen. „Scheiße" murmelte Adrik leise und ich schluckte. Es war also wirklich eine echte Vision gewesen, und keine Einbildung.. Langsam entfernte ich seine Hand von seinem Mund. Er war wie gelähmt vor Angst und seine Haut war schwitzig. Er legte sich einen Finger auf die Lippen und deutete damit an, dass ich leise sein sollte. Ich nickte schnell und wir lauschten dem Gespräch der beiden.

„Naja, wir schicken einen Aufspürmagier her, damit das ganze etwas schneller voran geht" sagte der blondhaarige, der meine Mom getötet hatte. Als ich ihn erblickte, kam sofort all die Wut wieder in mir hoch. Ich biss mir auf die Lippen und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich würde am liebsten einfach auf ihn losgehen. Adrik warf mir einen warnenden Blick zu, als wüsste er genau, woran ich gerade dachte. Schnell blickte ich zu Boden und versuchte mich zu beruhigen. „Okay, also in 2 Tagen sollten wir sie haben. Und da wird ihnen auch kein Schutzzauber der Welt mehr helfen" sagte der andere Typ neben ihm und sie lachten amüsiert.

Danach verschwanden sie im Wald und waren außer Sichtweite. Wir warteten noch ein paar Minuten und atmeten dann erleichtert aus. „Scheiße man.. Das ist nicht gut. Wir müssen das sofort Miriel sagen gehen" flüsterte Adrik ernst. „Ja" nickte ich und wir machten uns in Windeseile auf zu Miriels Büro.


- - -

„Du bist dir wirklich sicher, dass er es war?" fragte Miriel mich 10 Minuten später. „Ja. Es war Leyric. Zu 100%" nahm Adrik mir die Antwort ab. Miriels Blick verfinsterte sich und ihre sonst so hellblauen Augen, wirkten auf einmal so viel dunkler. „Das ist nicht gut. Aber wenigstens wissen wir jetzt dank deiner Vision von ihren Plänen."

Ich nickte schnell.

„Hattest du schonmal sowas Yuna?" fragte Miriel. „Nein. Das war das erste mal" antwortete ich und kratze nebenbei nervös an meinem schwarzen Nagellack rum. „Verstehe. Beobachte mal, ob du sowas öfter hast, und falls ja, schreib dir immer alles auf, was du siehst. Du könntest über die Gabe der Hellsichtigkeit verfügen" erklärte sie mir.

stars in the sky Where stories live. Discover now