Kapitel 32

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Kapitel 32:
Die ganze Wahrheit
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Als wir hinein traten, stieg mir ein Kloß in den Hals. Alles sah noch genauso zerstört aus, wie vor vielen Wochen, als ich das letzte mal hier gewesen war. Nur um einiges dreckiger. Der Staub legte sich in dicken Schichten über die Möbel. Trauer machte sich in mir breit, als ich das Haus, in dem ich aufgewachsen war, so runtergekommen sah.

„Oh shit. Der Staub ist hier ja dicker als in Luvons Zimmer" scherzte Adrik und fuhr mit dem Finger über die kaputte Kommode im Flur. Schnell grinste ich meinen Schmerz herunter, und wir gingen zum Keller. „Okay aber hast du auch einen Schüssel?" fragte mich Adrik, als wir 2 Minuten später vor der abgeschlossenen Tür standen. Doch ich hörte ihm gar nicht zu, sondern war völlig in meinen Gedanken verloren.

Was ist da drinnen Mama?" Hatte ich sie so oft gefragt, wenn wir im Keller gewesen und an der verschlossenen Tür vorbeigegangen waren.
Das ist ein Geheimnis Yuna. Aber eines Tages, wenn der Tag gekommen ist, werde ich's dir zeigen." Hatte sie mir eines Tages geantwortet.

Und nun war der Tag gekommen.

Allerdings würde ich ohne sie eintreten. Ich musste schlucken. „Yuna? Alles okay?" riss mich Adrik aus meinen Erinnerungen. Ich wischte mir schnell die Tränen aus den Augen und rang mir ein Lächeln ab.

„Klar.. Und nein, ich habe keinen Schlüssel" entgegnete ich ihm leise. Er untersuchte die Tür und das Schloss ausgiebig und feuerte anschließend einen Energieblitz auf sie ab. Doch nichts tat sich. Die Türe blieb verschlossen. „Komisch" sagte ich schnell und versuchte ebenfalls mein Glück.

Doch ich war ebenfalls erfolglos. „Hol deine Haarnadel raus, wir brauchen ihre Dienste wohl erneut" sagte Adrik und legte die Stirn in Falten. Schnell zog ich sie aus meinen Haaren, doch als ich sie ins Schloss stecken wollte, versetzte mir die Türe einen elektrischen Schlag. „Autsch." Schnell zog ich meine Hand wieder weg. „Sie muss mit einem Schutzzauber belegt worden sein.." schlussfolgerte Adrik. Langsam legte ich meine Hand an die Tür, und tatsächlich spürte ich das Kribbeln unter meinen Händen. „Ja, hier ist definitiv Magie im Spiel.." erwiderte ich schnell.

„Das heißt also, sie lässt sich nur mit dem dazugehörigen Schüssel öffnen" sagte Adrik und rieb sich das Gesicht. „Ich hab aber keinen.." säuselte ich enttäuscht. „Natürlich hast du einen." Plötzlich erschien Chiyas Gestalt neben mir und starrte mich eindringlich an. Verwirrt blickte ich sie an. „Hä? Wo denn?" Adrik blickte plötzlich überrascht zu mir. „Besuch?" „Jap." „Ganz nah bei dir. Du wirst ihn schon finden" sagte Chiya und verschwand so schnell, wie sie plötzlich aufgetaucht war.

„Warte! Was soll das heißen?!" rief ich, doch sie war bereits weg. Toll. Sie schien gerne in Rätseln zu sprechen.. „Yuna?" fragte mich Adrik verwirrt, der wohl mein wütendes Gesicht gesehen hatte. Ich seufzte tief. „Sorry." „Was machen wir jetzt?" fragte er mich. Ich schüttelte ahnungslos den Kopf.

Plötzlich fiel mir etwas ein. Ganz nah bei mir..

Meine Mom hatte mich darauf gebracht, in den Keller zu gehen. Meine Mom, die mir ebenfalls die Kette hinterlassen hatte. Und diese trug ich gerade um den Hals.. Plötzlich spürte ich ein warmes Kribbeln auf meiner Haut, genau an der Stelle wo das Medaillon der Kette auflag. Adrik starrte mich überrascht an. „Äh.. was geht denn jetzt ab?"

Jetzt bemerkte ich es auch, denn der Anhänger begann wie aus dem Nichts, hell aufzuleuchten. Überrascht nahm ich ihn in die Hand und ging langsam immer näher auf die Tür zu. Umso näher ich ihr kam, umso heller leuchtete er. 

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