Kapitel 14

955 67 14
                                    

Kapitel 14:
Die Geister die ich rief
___________________________________

Und so vergingen einige Wochen.

Ich übte fleißig jeden Tag mit Cyrena und verbesserte mich immer mehr im Unterricht. Ich hatte meine Psychokinese und energetischen Fähigkeiten gut austrainiert, und meine 3 Elemente beherrschte ich mittlerweile auch relativ sicher.

Mein Verhältnis zu Firion hatte sich wieder gebessert. Wir saßen nun ab und zu im Unterricht nebeneinander, oder aßen gemeinsam Mittag.
Und das passte einem gewissen jemand natürlich überhaupt nicht.. Loelia platzte laut Cyrena fast jedes Mal vor Eifersucht, wenn sie Firion und mich zusammen sah. Es war also mittlerweile echt sehr offensichtlich, dass sie auf ihn stand.

Doch das war mir absolut egal. Denn befreundet zu sein, war wirklich die beste Entscheidung für uns. Es erleichterte mich, endlich wieder richtig mit ihm reden zu können, auch wenn es manchmal noch komisch zwischen uns war.

Aber da gab es noch jemand anderen.. Jemand, bei dem ich dachte, dass das Eis zwischen uns langsam schmelzen würde. Doch da hatte ich mich offensichtlich getäuscht. Denn Adrik redete kaum noch ein Wort mit mir, und immer wenn ich ihn ansprechen wollte, verpisste er sich, oder gab mir abgeneigte Antworten. Daweile dachte ich, dass wir nach unserem gemeinsamen Erlebnis etwas mehr zusammen gerückt waren.

Firion meinte, dieses Verhalten wäre typisch für ihn. Das wäre eben er.. Doch ich glaubte das nicht wirklich. Da steckte irgendetwas anderes dahinter. Seit dem Angriff auf uns, passierte nichts mehr. Es war ruhig. Fast zu ruhig für das, was wir gehört hatten, und ich begann schon daran zu zweifeln. Das musste die Ruhe vor dem großen Sturm sein. Aber auf der anderen Seite war ich auch relativ froh darüber. Denn nun hatte ich endlich Zeit, stärker zu werden und mich auf den nächsten Schlag vorzubereiten.

- - -

„Okay, wenn wir dort lang gehen, ist es kürzer" sagte Cyrena zu mir und zeigte auf den Friedhof. „Über den Friedhof?" verwundert blickte ich sie an.

Sie hatte ihre langen heute Haare gelockt und trug sie offen. „Ja genau" entgegnete sie mir. Wir wollten einen kleinen Trip in die Stadt machen, um ein bisschen shoppen zu gehen und hatten völlig vergessen, Miriel nach einem Portalstein zu fragen. Damit wäre uns sehr viel Zeit erspart geblieben.

Doch der Weg über den Friedhof tat es dann wohl auch. Dieser war relativ groß und sah schon ziemlich alt aus. „Wow, guck dir mal die ganzen riesigen Grabsteine an. Echt krass" sagte Cyrena begeistert. „Definitiv.." staunte ich ebenso. Auf einer Bank am Rand entdeckte ich dann eine ältere Dame, die in ihr Taschentuch schniefte. Direkt neben ihr stand ein Mann, der ungefähr im gleichen Alter sein musste, wie sie. „Ach, Cristina.. Du sollst aufhören zu weinen" sagte er zu ihr, doch sie antwortete ihm nicht, sondern starrte weiterhin auf den Boden und schniefte. „Wenn du weiter so machst, gehst du bald auch drauf.. Der Arzt gibt dir die falschen Tabletten, hörst du? Du brauchst die in der roten Packung, nicht die in der grünen" sagte er und beugte sich zu ihr vor. Völlig verwundert blieb ich stehen und betrachtete das Geschehen. Die Frau antwortete ihm immer noch nicht. Irgendwas fühlte sich merkwürdig an der ganzen Situation an..

Von dem Mann ging eine ganz andere Energie aus, als von allen Menschen, die ich bisher gesehen hatte. „Hey Yuna, kommst du?" fragte mich Cyrena, als sie nach einigen Metern mein Fehlen bemerkte. „Äh, ja, sorry" murmelte ich und sprintete zu ihr nach vorne. Ein letztes Mal drehte ich mich nach hinten, und der Mann starrte mich ziemlich verwirrt an, als sich unsere Blicke trafen. Komisch.

stars in the sky Where stories live. Discover now