Frankreich - Wer bin ich eigentlich?

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„Ich hatte mir bereits überlegt,einen Termin mit meinem Geschäftsfreund und Liebhaber zuvereinbaren. In diesem wollte ich ihr einige besondere Stückepräsentieren, welche man auch im Liebesspiel mit einbringen könnte.Wäre das zu dreist?" für einen Moment musste ich sie wohl nurangestarrt haben, weil sie meinen Arm griff und mich leichtschüttelte.
„Ähm... also, das wäre einfach zuforsch, eure Majestät. Ihr kennt doch noch gar nicht die Vorliebendieser Dame. So würdet ihr sie wohl eher verschrecken." erläuterteich ihr meine Sichtweise.
„Ihr habt Recht, am besten wäre es,ihr wäret ebenfalls mein Gast bei diesem Gespräch. Ganzunverfänglich könnten wir..." nein, das war nicht ihr ernst.
„Bei allem Respekt, aber ihr müsstwirklich mit mehr Fingerspitzengefühl daran gehen. Befolgt ersteinmal die kleinen Schritte, welche ich vorschlug." in ihren Augensah ich, wie sich ihre Phantasien bereits überschlugen. Für soforsch hatte ich diese Frau nicht gehalten.
„Habt ihr derlei Erfahrungen schonmachen können, Frau Kenway?" fragte sie, nachdem sie sich erhobenhatte und sich von einem kleinen Beistelltisch ein Glas zu trinkennahm. Mir gefiel es nicht, ihr von meiner Liebe zu Faith zu erzählen.
„Haben wir nicht alle schon einmal soetwas erlebt?" meinte ich stattdessen leichthin und erntete einenerstaunten Ausdruck.
„Nein, natürlich nicht. Wo denkt ihrhin! Ich komme aus einem strengen katholischen Haus!" natürlichkam sie von dort! Das hieß aber nicht, dass sie keine unkeuschenGedanken hatte.


In der nächsten Stunde ging eslediglich immer wieder darum, wie sie vorgehen sollte, was sie sagensollte, was sie für Gesten machen sollte. Wir übten sogar, weil siedoch recht plump einfach die besagte Dame in den Arm nehmen wollteund sie regelrecht überfallen würde damit.
Also packte ich meine Flirttipps ausund hoffte, sie stießen auf fruchtbaren Boden.
„Euer Gatte... wie habt ihr ihnkennengelernt?" kam es ganz beiläufig und ich begann „unsere"Geschichte zu erzählen. In ihre Augen trat ein entzückter Ausdruckund als sie „Wie romantisch..." seufzte, wusste ich, sie war tiefim Inneren eine hoffnungslose Romantikerin. Auch wenn sie denBeischlaf mit ihrem Mann verweigerte... das war aber nicht meinProblem.


Plötzlich schlug das Thema um und siekam verschwörerisch näher. „Habt ihr auf dem gestrigen Ball auchdiese schrecklichen Schreie von Maîtresse Pastice gehört? Was hatsie nur angestellt, dass ihr Mann sie so hart bestraft hat?" Wirwaren doch unter uns, oder? Also erzählte ich von dieserGrapschattacke und Marias Augen weiteten sich vor Entsetzen.
„Ihr meint, sie hat... also wirklich!Vor euren Augen und denen ihres eigenen Gatten? Dann ist die Reaktionselbstverständlich nachzuvollziehen!" jetzt war es an mir einenentsetzten Gesichtsausdruck an den Tag zu legen.
„Da bin ich aber anderer Meinung,zumal sie heute auch nicht beim Essen anwesend war. Ich hoffe, esgeht ihr gut. Auch wenn ich ihre Tat nicht gut heiße!" in diesemMoment fragte ich mich, ob die Königin sich eigentlich Gedanken überdie beiden Mordversuche an ihrem Gatten machte. Wie es schien nichtwirklich, weil sie kein einziges Wort darüber verlor.
Im Endeffekt verblieben wir so, dassübermorgen der besagte Liebhaber beziehungsweise Geschäftsinhaberhier im Palast erscheinen sollte, nicht alleine für die bevorzugteDame ihrer Majestät, sondern ganz allgemein. Es gab eine kleine,aber exquisite Damenrunde, in welcher man ein paar Modelle vorgeführtbekäme. Sie lud mich herzlich dazu ein und sie hoffte, ich würdegerne Champagner trinken, denn dieser gehöre bei diesen Treffenimmer dazu. Sollte ich dem wirklich zustimmen? Wie sollte ich Haythamdas erklären, oder müsste ich das überhaupt? Fragen über Fragenund mir schwirrte wieder Kopf.


Als ich mich dann verabschiedet hatteund Maria mir noch einmal dankte für meinen Rat, ging ich in unsereRäume und ließ mich auf das Sofa im Empfangszimmer fallen.
„Mi sol, da bist du ja wieder."hörte ich Haytham aus der anderen Ecke sprechen, ich hatte ihn amSchreibtisch dort gar nicht bemerkt.
Ich stand auf und ging zu ihm hinüber,lehnte mich hinter ihm an und seufzte müde.
„Sehe ich eigentlich aus wie eineKummerkasten-Tante?" fragte ich gähnend.
„Wie was?" Sein Kopf fiel nachhinten und er sah zu mir auf.
„Naja, warum glauben immer alle, ichhelfe bei ihren Problemen, ob es nun eher normale einfache Dinge sindoder eben die recht delikaten Sachen betrifft."
Bevor er fragen konnte, erstattete icheinfach Bericht und seine Augen wurden immer größer, seine Wangenröteten sich auch immer mehr. Als ich dann meine Ausführungenbeendet hatte, sah er mich immer noch kopfschüttelnd an.
„Na, da hat ihre Majestät ja genaudie richtige Ansprechpartnerin gefunden!" lachte er und konnte kaumdamit aufhören. Verärgert stieß ich ihm in die Seite.
„Du hast ja auch nicht über zweiStunden damit zugebracht, Tipps zu geben, wie man jemanden am bestenerobern kann!" jetzt lehnte ich mit dem Rücken am Schreibtischneben ihm und verschränkte die Arme schmollend vor der Brust.
„Nein, aber ich finde diesen Anblickgerade sehr anziehend, mi sol." langsam erhob er sich, schob michauf die Arbeitsfläche und schob meine Röcke hoch. „Und dieserGedanke, dass du dieses Gespräch mit mir teilst, einfach weil dudieses Vertrauen in mich hast, bereitet mir wohlige Schauer!" meineArme schlangen sich um seinen Nacken und ich zog seinen Mund zu mirherunter!
„Ich wusste, du würdest michunterstützen, mi amor. Und ich bin so froh, dass wir uns ohne vieleWorte verstehen!" meine Hände griffen in seine Haare und mein Kusswar fordernd, ich wollte jetzt mehr haben...

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWhere stories live. Discover now