Kapitel 71- Geheimnisse und Zweifel

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Tag 24 meines Adventskalenders (langsam komme ich mir blöd vor das im Januar zu schreiben, also wird es das letzte Mal sein):

-Zoes Sicht-
Draco hat mich inzwischen wieder in sein Bett getragen und sich neben mich gesetzt. Mir wurde Ruhe strengstens verschrieben. ,,Schlaf ein wenig Prinzessin. Bald wird es dir wieder gut gehen. Deine Morgenübelkeit kommt wahrscheinlich von dem ganzen Stress. In den letzten Tagen war sehr viel los. Wenn du Hunger bekommst, ruf nach mir. Ich lasse dich jetzt alleine.", erklärt er mir. ,,Wo gehst du hin?", frage ich noch vernebelt von der Information, die ich eben erhalten habe. ,,Geht es dir wirklich gut?", fragt er mich und geht mir somit aus dem weg. Weiß er es? Verbirgt er seine Wut vor mir, weil ich ihm unser Kind vorenthalte? Oder denkt er doch eher, dass ich unser Kind abtreiben werde? Eigentlich wäre ich dazu gar nicht fähig oder?
Seine lange Pause macht mich nervös. ,,Nun sag schon!", fordere ich erschöpft. ,,Ich treffe mich mit Blaise. Wir wollen uns mal wieder einen Jungs-Abend machen. Ich hoffe das macht dir nichts aus, denn wenn doch, werde ich bei dir bleiben.", beichtet er mir. Das kommt mir gerade so gelegen. So kann ich die Möglichkeit zum nachdenken nutzen. ,,Kein Problem Bby.", antworte ich abwesend. ,,Jetzt, wo ich deine Frage erblich beantwortet habe, sag mir doch, warum du auf einmal so abwesend nach deinem Arztbesuch bist.", berichtet er mir. Mein Puls steigt, denn ich bin noch nicht bereit dazu. ,,Es ist nur die Übelkeit.", lüge ich meinem Freund ins Gesicht. Das tut noch mehr weh, als einen Schlag ins Gesicht zu bekommen. Noch schlimmer wird der Schmerz aber, als er mir ohne die Schulter zu zucken glaubt. ,,Also gut. Gute Besserung. Wenn es dir aber schlimmer gehen sollte, oder du dich noch ein mal übergibst, dann schick mir eine Eule und ich werde sofort nach Hause kommen.", wiederholt er sich erneut besorgt. Ich nicke im als Antwort zu und er beugt sich zu mir rüber, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ich weiß nicht so recht, ob ich seinen Kuss wie immer genießen soll, oder eher nicht. Nun endet er sich von mir ab und verschwindet, ohne mich vorher noch ein mal angesehen zu haben.
Ich drehe mich wieder zur Seite, so, dass mein Rücken zu Tür guckt. Nun versinke ich wieder in Gedanken. Meine Gedanken quälen mich, je länger ich mich ihnen hin gebe. Immer wieder bezweifle ich meine eigenen Entscheidungen. Soll ich unser Kind behalten oder nicht? Weiß er davon und denkt, dass ich mich hinter seinem Rücken entscheide? Warum kam er mir so verändert vor? So abweisen? Ich weiß, dass ich ihm von unserem Kind erzählen muss, schließlich ist es sein recht, aber wann und wie? Ich muss einfach mit jemanden darüber reden, sonst explodiert mein Kopf noch. Ich wollte mich eh bald mit Hermine treffen, aber wird es wirklich das Richtige sein? Ich meine, ich kann ihr vertrauen, aber wird sie wirklich nichts meinem Bruder erzählen? Ich will es ihm ebenfalls persönlich erzählen. Noch bin ich mir aber nicht klar, ob ich meine Schwangerschaft mit Stolz sehen sollte. Ich muss dringend mit jemandem vertrauten reden und damit meine ich nicht Draco oder Narcissa. Die Übelkeit überkommt mich noch immer, weshalb es mir nicht unbedingt leicht fällt Freunde und meinen Bruder einzuladen. Ich denke aber, dass Narcissa nichts dagegen haben wird.
Ich stehe also mit wackeligen Beinen auf, um Narcissa um Erlaubnis bitten zu können. Kaum aber berühren meine Beine den Boden, wird mir wieder so schlecht, dass ich zur Toilette renne und mich übergebe.
Kaum habe ich alles wieder sauber gemacht, setze ich meinen Weg in Richtung Narcissa fort. Wie immer finde ich sie im Wohnzimmer sitzen. Kaum hat sie mich erblickt, kommt sie auch schon besorgt auf mich zu geeilt. ,,Zoe, du sollst doch in deinem Bett bleiben! Ist alles ok? Brauchst du Hilfe?", überflutet sie mich mit Fragen. ,,Nein, mir geht es gut. Ich wollte nur etwas frühstücken, da ich heute mehr Nahrung verloren habe, als zu mir genommen habe.", erkläre ich den ersten Grund. Sie sieht mich überrascht an. ,,Dafür hättest du mich doch nur rufen brauchen. Ich hätte dir dein Frühstück gebracht.", erklärt sie mir seltsam abweisend. Sie betrachtet mich von oben nach unten und dreht sich nach einigen Sekunden weg, um in Richtung Küche zu gehen. Dort fängt sie an mir mein Frühstück zu zubereiten. Ob sie es auch schon weiß? Für diesen Gedanken verfluche ich mich selbst. Seitdem ich weiß, dass ich schwanger bin, hinterfrage ich alles und jeden. Das muss ein Ende haben!
,,Da gäbe es noch etwas... .", beichte ich nun. Plötzlich blickt sie krank vor Sorge in meine Richtung. ,,Ist doch etwas passiert?", fragt sie nun und kommt auf mich zu. Sofort schüttle ich energisch meinen Kopf. ,,Nein, nein. Ich wollte dich nur fragen, ob es dir etwas ausmachen würde, wenn ich Hermine und meinen Bruder einladen würde.", erkläre ich mich. Nun verändert sich Narcissas Gesichtsausdruck in ein lächeln. ,,Aber sicher doch.", beschwichtigt sie mir. Ich bedanke mich freundlich. Da es mir immer noch nicht besser geht bitte ich um Entschuldigung, statt ihr zu helfen und gehe wieder hoch auf Dracos Zimmer.
Dort angekommen wende ich mich seinem Schreibtisch zu und beginne einen Brief für Hermine und meinem Bruder zu schreiben, die ich mit meiner Eule losschicke.

Wie es so sein musste, ist mir natürlich wieder etwas dazwischen gekommen. Ich hatte spontan einen Termin für meine 3. Impfung und hatte gestern ein paar Nebenwirkungen. Ich bitte euch meiner Entscheidung meiner Impfung gegenüber nicht zu urteilen. Es ist meine Entscheidung und ich respektiere auch jede andere. Danke! 🥰

Zwei HerzenWhere stories live. Discover now