Kapitel 8- Im Fuchsbau

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-Zoes Sicht-

Am Fuchsbau angekommen holt Mr. Weasley meine und Harrys Koffer aus dem Kofferraum. Kaum stehen meine und Harrys Koffer auf dem Boden, kommen auch schon die anderen Weasleys auf uns zugerannt. Als sie mich sehen reagieren sie sehr freundlich. Ich wundere mich, da ich eigentlich mit Verwunderung gerechnet hatte. Ich meine, sie kennen mich garnicht und haben mich noch nie gesehen. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, da Harry mir die restlichen Weasleys vorstellt. Harry zeigt nach und nach auf einen Weasley und sagt: ,,Das sind Mrs. Weasley, Charlie, Bill, Percy, Fred, George und Ginny.

Alle begrüßen mich herzlich. Mrs. Weasley und Ginny nehmen mich in den Arm. Sie kommen mir etwas aufdringlich, aber nett rüber. Wahrscheinlich bin ich es einfach nicht gewöhnt von fremden Menschen umarmt zu werden... . Bei meinen Eltern und ihren Freunden war das nämlich nie so!

Ich wollte mich gerade vorstellen, als ich von Ginny, einem rothaarigen Mädchen ins Haus und die Treppe rauf gezogen werde. Jetzt stehen wir vor einer verschlossenen Tür. Ich schaue sie fragend an, da sie ja gar nicht wissen, wer ich bin und meine Koffer noch draußen stehen. Sie sieht meinen fragenden Blick und erklärt mir: ,,Wir wissen schon wer du bist Zoe. Harry hat und alles über dich erzählt. Weißt du, ich kann dich verstehen, dass du nicht einsehen willst, dass ihr Geschwister seid. Ich meine ihr seht komplett unterschiedlich aus. Bis auf die Augen, aber man kann Hagrid wirklich vertrauen. Wenn du ihn bald kennenlernst, wirst du das auch feststellen. Ach ja, Fred trägt dein Gepäck hoch." Ich werde wütend. Hat Harry das wirklich alles weitererzählt? Wie soll ich den jetzt neu anfangen, wenn ich sogar bevor ich die Schule betreten habe schon als Leugnerin dargestellt werde?! Ich will die Treppen runter rennen und Harry eine verpassen. Keiner muss etwas von meinen privaten Angelegenheiten wissen. Ich wissen will, was er sonst noch alles über mich weitererzählt hat, aber ich werde gerade noch rechtzeitig von Ginny am Handgelenk festgehalten. Ich versuche mich loszureißen, aber Ginny sagt vorsichtig: ,,Konfrontiere ihn bitte nicht damit. Das hat er nicht verdient! Er hat im ersten Jahr sehr viel durchgemacht. Ich will damit nicht sagen, dass es deine Schuld ist. Wahrscheinlich hätte ich auch so gehandelt, aber weißt du, du bedeutest ihm alles! Weißt du, du wir und Hogwarts sind alles, was ihm noch geblieben ist. Jedenfalls war er im ersten Jahr komplett am Ende. Er hat jemanden gebraucht, mit dem er reden konnte, also hat er sich uns und Hagrid geöffnet. Wenn du auch jemanden zum reden brauchst, bin ich immer für dich da."

Ich versuche mich nicht mehr loszureißen und blicke Ginny in die Augen. Ich kann sehen, wie rot sie wurde, als sie von Harry sprach. Ginny lässt mich wieder los und um die peinliche Stille zu brechen sagt Ginny: ,,Wir können in meinem Zimmer warten bis Mum uns zum Essen ruft." Ginny öffnet ihre Zimmertür. Ihr Zimmer ist riesig. Es ist mega schön, hell und modern eingerichtet. Ich lächel sie nur an und trete in ihr Zimmer ein. Sie folgt mir mit einem Lächeln im Gesicht in ihr Zimmer.

In dem Moment kommt Fred mit meinem Gepäck in der Hand ins Zimmer und sagt: ,,Mum sagt, dass ihr in 5 Minuten unten beim Frühstück sein sollt." Ginny antwortet: ,,Ok, danke Fred." Fred antwortet daraufhin: ,,Gerne und beeilt euch. Nach dem Frühstück müssen wir schnell in die Winkelgasse und von dort aus zum Gleis neundreiviertel." Fred verlässt wieder das Zimmer und lässt mich verwirrt zurück. Ich blicke Ginny an und sie erklärt mir: ,,In der Winkelgasse bekommen wir unsere Schulsachen und Gleis neundreiviertel gibt es wirklich. Er ist magisch vor den Muggeln versteckt." Ginny erklärt mir die Winkelgasse und deren Geschäfte ganz genau. Um ehrlich zu sein, bin ich schon aufgeregt und freue mich auf Hogwarts und die Winkelgasse.

Ich schreibe meinen Eltern noch schnell einen Brief mit der Erklärung, warum ich nicht mehr zu Hause bin. Sie machen sich sicherlich schon Sorgen. Ginny hat mir erklärt, dass wir Zauberer unsere Briefe per Eulenpost verschicken. Ich weiß, dass Mum und Dad davon nicht begeistert sein werden, aber es ist der schnellste und unkomplizierteste Weg.

Wir gehen gemeinsam runter ins Esszimmer und ich setze mich neben Ginny und Harry. Alle sind schon da und mir wird viel über die Zaubererwelt erzählt.

Fred erklärt mir: ,,Außerdem hat Hogwarts vier Häuser. Sie heißen Hufflepuff, Slytherin, Gryffindor und Ravenclaw. Jedes Haus hat seine eigenen Charaktereigenschaften. Gryffindor, wo wir alle drinnen sind oder waren, steht für Mut. Hufflepuff steht für Loyalität, Ravenclaw für Intelligenz und Slytherin für Ehrgeiz. Ein sprechender Hut wird dich in ein Haus einteilen." Ich sage aufgeregt: ,,Wow. Ich glaube Slytherin finde ich am interessantesten und passt am besten zu mir."

Harry sagt aufgebracht: ,,So darfst du nie denken! Die meisten bösen Zauberer waren in Slytherin und sie haben schlimmes Unheil angerichtet! Unter anderem haben sie unsere unsere Eltern umgebracht!" Ich bin verlegen. Das wusste ich nicht, aber was, wenn der Sprechende Hut mich doch nach Slytherin steckt? Wie kann Harry überhaupt sowas von mir denken?

Hermine geht dazwischen und erklärt Harry ruhig: ,,Harry, dass heißt aber nicht, dass Zoe auch so ist! Sie kann als einzige einschätzen, in was für ein Haus sie vielleicht kommt! Auch wenn sie nach Slytherin kommt, werden wir weiterhin mit ihr Kontakt haben." Wow, dass was Hermine gerade für mich getan hat, hat noch keiner für mich getan. Ich sage verlegen: ,,Danke Hermine." Ich sehe an Harrys Blick, dass er nicht einsieht, dass Hermine Recht hat und das macht mich traurig.

Wir essen alle ohne ein weiteres Wort zu sagen auf. Ginny, Hermine und ich helfen Mrs. Weasley alles wieder aufzuräumen. Ich habe dabei immer und immer wieder Harrys Worte in meinem Kopf. Ich werde wütend und will somit nur noch mehr nach Slytherin.

Mrs. Weasley sieht mir an, dass ich nicht ganz bei der Sache bin und sagt behutsam: ,,Nimm dir Harrys Worte nicht so zu Herzen Zoe. Harry hat schlechte Erfahrungen mit Slytherins gemacht und versteht sich nicht gut mit ihnen. Das heißt aber nicht, dass es bei dir genauso sein muss! Du und Harry habt eine besondere Bindung, die nie verschwinden wird!" Ich antworte: ,,Danke Mrs. Weasley. Das bedeutet mir sehr viel."

Nach ein paar Minuten sind wir endlich fertig und Mrs. Weasley trommelt uns alle mit unserem Gepäck im Wohnzimmer zusammen. 

Zwei HerzenWhere stories live. Discover now