Frankreich - Geduld und Missgunst!

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„Wir wussten, dass es nicht immer soleicht werden würden, mi sol. Mach dir keine Sorgen, es ist wederdeine noch meine Schuld. Gib ihm Bedenkzeit und er wird sicherlichanders denken." in seinen Augen lag ebenfalls diese Zuversicht,dass wir den Franzosen auf unsere Seite ziehen könnten.

„Vielleicht hat er aber recht und wirsollten ihn nicht mit Monsieur Dorian zusammen bringen. Die Zeit istnoch nicht reif, irgendwie spüre ich es auch, so als würde man nochetwas anderes abwarten müssen." grübelte ich ein wenig vor michhin.

„Spätestens wenn de la Sérre denkleinen Arno aufnimmt, wird es anders werden. Aber das ist erst inetlichen Jahren. Ich weiß gar nicht genau wann, ich sah nur Shay,wie er Dorian ermordet und wie der Junge bei der anderen Familieaufgenommen wird. Wird er das wirklich tun? Ich meine Shay!"

Haytham hatte es doch gesehen, odernicht? „Ja, wird er. Wegen der Schatulle, er erfüllt seinenAuftrag." antwortete ich etwas traurig, weil ich ja auch dieseGeschichte kannte. Aber keine wirklichen Bilder vor Augen hatte.

„Ich kann sie dich sehen lassen,Alex!" kam es scharf von meinem Mann und ich sah ihn erschrockenan.

„Das ist nicht nötig!" meinte ichebenso hart. „Ich brauche frische Luft!" mit diesen Worten eilteich hinaus in den Garten!


Cormac befolgte Haythams Befehle! Warumhatte mein Mann aber mit seiner Autorität plötzlich solcheProbleme? Ich war sicherlich nicht Schuld an diesem Dilemma, imGegenteil, ich würde es jetzt, spätestens morgen einfach nichtgeschehen lassen können. Ein Satz und die Geschichte würde sichändern, doch wo ständen wir dann? Was passierte dann mit demArtefakt? Das Risiko ist einfach nicht überschaubar!, huschte mirder Gedanke durch den Kopf.

Aus den Augenwinkeln sah ich einenDiener mit einem Tablett an mir vorbei eilen und ich winkte ihn zumir. Es war Champagner und ich nahm mir dreist gleich zwei Gläser,wer weiß, wann er wieder hier vorbeikommt.

„Danke, dass du auch an mich gedachthast." hörte ich die Stimme meines Mannes hinter mir und drehtemich erschrocken rum.

„Ja... natürlich... hier bitte..."und reichte ihm eines der Gläser.

„Alex, es tut mir leid. Wirklich.Aber diese Bilder sind in meinem Kopf und lassen mich immer wieder andie Nacht des Überfalls denken. Ich sehe nicht Charles Dorian dortliegen, sondern meinen Vater und wenn ich aufblicke sehe ich Shaydort stehen. Es vermischt sich und das ist einfach nicht richtig,aber ich kann es nicht abstellen." seine Worte kamen wie einWasserfall aus ihm heraus.


„Daran hatte ich auch schon gedacht,die Geschichte wiederholt sich, Haytham. Deswegen wollte ich direigentlich gar nicht davon erzählen. Doch nun weißt du es. Ist eswirklich so besser?" mein Blick ruhte auf dieser perlendenFlüssigkeit in dem Kelch in meinen Händen, ich traute mich nichtaufzusehen. Dann legten sich Haythams Finger unter mein Kinn undhoben es an, so dass ich ihn ansehen musste.

„Nein, es ist nicht besser. Wirmüssen beide anscheinend noch lernen, diese Vergangenheit zuvergessen oder besser auszublenden. Und nein, die Geschichtewiederholt sich nicht ganz. Der Junge wird zu den Assassinen gehen,oder? Also folgt er seinem Vater nach! Während er mit de la SèrresTochter ebenfalls den Wunsch hat, Orden und Bruderschaft zu vereinen.Auch sie haben diesen Wunsch! Vielleicht müssen wir hier inFrankreich wirklich noch warten, bis die Zeit reif ist." Warten?Geduld haben? Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen!

„Ja, du wirst in diesem Falle wohlwirklich Geduld beweisen müssen, mi sol" seine Stimme war wiederwarm und in seinen Augen lag dieser liebevolle Ausdruck.

„Aber nur, wenn du mir dabei hilfst,mi amor." ich konnte nicht anders, ich musste ihn küssen, so wieer auf mich herunter sah und... seine freie Hand mich an sichdrückte!

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWhere stories live. Discover now