Frankreich - Geistige Konversation und Erkundung

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Zum Glück hatte mein Gatte eine älteregelangweilte Dame auf der gegenüberliegenden Seite und neben sicheine Frau, welche verliebt an ihrem Mann klebte und nicht den Telleranrührte. Aber wer weiß, auf was man hier nun noch so trifft.

Eheleute de Gooijer saßen uns schräggegenüber, lächelten uns zu und hoben prostend ihre Gläser.


Im Anschluss ging man in den Park, weilheute das Wetter entsprechend mitspielte und die Kinder wurden dazugeholt. Somit verbrachten wir als Familie den Nachmittag und unsereneuen niederländischen Geschäftspartner lernten Edward kennen.

„Nee,hoe schattig is de kleine! Hij lijkt op zijn vader!" hörte ichMyrte freudig ausrufen, als sie meine beiden Männer nebeneinandersah.

Wirkamen unweigerlich auf ihre Kinder zu sprechen, welche aber zuhausegeblieben waren und das Landgut hüteten.

Ausden Augenwinkeln beobachtete ich die anderen Kinder und ihre Elternund versuchte herauszufinden, ob ich mich tatsächlich noch weiteranpassen musste. Und ich sah, dass sich die Herren eigentlich garnicht um ihren Nachwuchs scherten, sondern sich Gesprächen mitanderen Männern widmeten.

Wohingegen die Frauen sich nur mit den anderen Damen unterhielten undnur vereinzelt mal ein Auge auf die Kleinen hatten. Die Kindermädchenund Gouvernanten waren ja da, das war anscheinend Erziehung und Nähegenug.


Nein,ich wollte und konnte das nicht so ablegen, es war für mich schonschwer genug meinen kleinen Schatz nur so selten hier zu sehen! Dahergenoss ich jeden Moment mit ihm gerade!

„Ihrseid ganz anders, als die Frauen die ich kenne, Mistress Kenway. IstEdward euer erstes Kind?" kam es plötzlich von Mrs de Gooijer,aber es war keine Neugierde, sondern eher, ja, sanft und vorsichtig,wie sie fragte.

„Nein,ich habe bereits einen erwachsenen Sohn, welcher in meiner Heimatgeblieben ist und mein Gatte hat auch bereits einen Sohn. Warum fragtihr?" ich fühlte mich etwas ertappt, was mir immer unangenehm war.

„Ihrseid so aufmerksam was den Kleinen angeht, ihr achtet auf seineSchritte, was er tut und was er sagt. Das ist aber doch die Aufgabedes Kindermädchens. Es wundert mich nur, dass ihr den Mut habt, euchso eurem Sohn zu widmen. Eure Aufmerksamkeit sollte eurem Gatten unddessen Wohlergehen gewidmet sein!" in ihren Worten lag aber keinTadel, sondern eher Trauer und Wut darüber, dass Frauen mal wiedernur eine begrenzte Auswahl an Betätigungen zugestanden wurde. Wirkönnten uns nicht auf so vieles konzentrieren, weil der arme Gatteja sonst zu kurz kommen könnte.

„MeinMann und ich haben eine gewisse Aufteilung und auch ich habe meineVerpflichtungen, deren ich mir durchaus bewusst bin. Darüber hinausaber bin ich Mutter und stehe meinem Kind bei, egal was da komme.Auch wenn man uns Frauen diese Fähigkeit nicht zutraut, wir könnenviel mehr gleichzeitig bewältigen als die Herren der Schöpfungglauben!" ich versuchte nicht verbissen zu klingen, eherzuversichtlich und ein wenig zynisch!

Einbreites Grinsen erschien auf Myrtes Gesicht. „Ihr wisst was ihrwollt und setzt es durch. Haytham kann sich glücklich schätzen,eine solche Frau zu haben und so einen prächtigen Sohn!"

DiesesKompliment gab ich gerne zurück, denn man spürte auch bei denHolländern diese innige Liebe.


Alssie mich nun fragte, wie alt Edward sei, weiteten sich bei „achtMonate" ihre Augen und sie sah ungläubig auf ihn herab. „Wie istdas möglich? Man könnte meinen er ist schon über ein Jahr alt, sogroß wie er ist und er läuft schon und... Die Luft in Virginia mussihm sehr gut tun!" lachte Myrte und wir kamen auf das Klima dort zusprechen.

Ichmusste aber erklären, dass wir ja gar nicht so lange mit Edward dortwaren, weil er schon mit knapp 3 Monaten über den Atlantikgeschleppt wurde, weil unser Auftrag drängte.

„Dannwar es die gute Seeluft, die seine Entwicklung voran getrieben hat!"ihr Blick war immer noch ungläubig auf den kleinen Kenway gerichtet.


Soverging der Nachmittag relativ entspannt und als ich abends erschöpftvon den vielen Gesprächen und dem ganzen Essen und allem nebenHaytham aufs Bett fiel, schlief ich unweigerlich einfach ein. Ichkonnte es nicht verhindern.

 Ichkonnte es nicht verhindern

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Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWhere stories live. Discover now