Frankreich - Mrs. Wallaces wahre Gestalt!

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Edward hatte sich beruhigt und ich mich langsam auch!


Es war Mrs. Wallace welche uns aus all den wirren Gedanken riss.

„Mistress Kenway, ich glaube... mir ... ist nicht..." Michael konnte sie gerade noch halten und sanft auf den Boden legen, als sie schon ohnmächtig war. Erst jetzt sah ich diesen Schweißfilm auf ihrer Stirn!

„Sybill ist ganz warm und sie zittert...." hörte ich Magda ängstlich sagen.

Haytham, Michael und einer der Kutscher verbrachten das Kindermädchen in unsere Kutsche und wir beschlossen nun weiter zu reisen. Der nächste Ort wäre nur 2 Stunden entfernt, erklärte Adrien.


Edward hingegen war wieder völlig nervös und jammerte leise vor sich hin. Immer wiedersah er zu seinem Kindermädchen, streckte seine Hand nach ihr aus und wollte zu ihr.

„Edward, Mrs. Wallace ist krank, sie muss sich ausruhen. Wenn es ihr besser geht, dann kannst du wieder zu ihr." sprach Haytham leise und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

„NEIN! MEIN!" brüllte er auf einmal und wir alle sahen ihn entsetzt an! Es wurde heute nicht besser mit den Neuigkeiten, den Erkenntnissen und der Lehrstunden wie es schien. WAS war auf einmal in unseren Sohn gefahren?

Ich konnte ihn kaum auf dem Schoß halten, so zappelte er herum. Erst als ich ihn zu Michael gab, welcher den Kopf von Sybill hielt, gab er Ruhe und schniefte angelehnt an Haythams Kammerdiener herum.

Seine kleine Hand fuhr kontinuierlich und bedächtig über die Wange von Mrs. Wallace und hinterließ eine leichte goldene Spur. So ging es einige Zeit, bis sein Kopf einfach zur Seite kippte und Edward eingeschlafen war. Er hatte sich zu sehr verausgabt!, ging es mir durch den Kopf, doch gerade als ich ihn zu uns nehmen wollte, riss er die Augen auf und schrie „NEIN!"

Resigniert saß ich da und ließ ihn bei Sybill, es dauerte nicht lange, da war er wieder eingenickt.


Als wir nun an unserem nächsten Reiseziel angekommen waren, brachte man, unterlautem Protest von Edward, Sybill als erstes ins Haus und wir folgten der Truppe. Haytham klärte mit Adrien alles für die Übernachtung, während uns eine ältere Dame die Zimmer oben zeigte.

Die übermüdeten Wachen wurden hier unten und in einigen Zimmern untergebracht. Man versprach uns aber noch Frühstück am nächsten Morgen, leider wäre vom Abendessen nichts mehr übrig. Ichvermutete, niemandem war mehr nach Essen nach diesem Tag. Aber ich könnte jetzt etwas alkoholisches vertragen und zwar etwas starkes!

Ich muss es wohl nicht erwähnen, aber diese Nacht war alles andere als erholsam für uns. Sybill hatte neben uns eine Kammer, doch Edward wollte nicht von ihrer Seite weichen. Immer wieder leuchteten seine Augen und seine Hände berührten ihre Wangen, die Arme... es war, als würde er wie ein Reiiki-Lehrer agieren.

Er nimmt ihr ihren Schmerz, Kind! Edward bringt sie wieder zurück, langsam und erholsam, damit sie nicht überfordert ist. Ein Mensch könnte sonst großen Schaden nehmen, würden wir es wie bei uns angehen!, hörte ich Iduns Stimme plötzlich!

Wie aufs Stichworttrat ein wahres Leuchten in Edwards Gesicht! „Ich kann das schon!" hörte ich ihn stolz sagen und Haytham neben mir zitterte plötzlich. Ich sah zu ihm auf und seine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt!

„Was sind wir nur für eine eigenartige aber faszinierende Familie geworden?" flüsterte er und sah gebannt zu seinem Sohn.


Magda und Michaelblieben genau wie wir hier, wir wechselten uns im Stundentakt mit Wache halten ab, damit nichts mehr passieren konnte.

Ein paar Stunden später dann plötzlich, legte sich mein Sohn auf die Brust seines Kindermädchens und kuschelte sich an sie mit einemseligen Lächeln.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt