{ anfang des endes }

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Y/N N/N
Timeskip Sommer nach den Prüfungen

Das Wasser umspielte sanft meine Füße, die Sonne senkte sich langsam. Es war ein wunderschöner Sommertag und wir als Mannschaft hatten kurzfristig beschlossen an den Strand zu fahren. Weit war es ja nicht gewesen und verdient hatten wir uns es auf jeden Fall. In letzter Zeit hatten wir noch einmal bis zum umfallen und in jeder freien Minute trainiert, jetzt war Erholung angesagt
Die Drittklässler hatten ihre Abschlussprüfungen hinter sich und würden in einigen Tagen die letzten Zeugnisse in der Hand halten. Wehmütig blickte ich zu Daichi, Suga und Asahi, die nachdenklich ins Wasser stierten, während Hinata versuchte die drei aufzumuntern. Mein Gesicht verzog sich zu einem Schmunzeln. Fast unwirklich kam es mir vor, das wir vor noch nicht allzulanger Zeit die Nationalen Meister Japans geworden waren, doch es war die Realität. Sowie Hinata, Kageyama Nishinoya als auch ich hatten Einladungen zu Trainingscamps und Sichtungen erhalten. Erstere hatten wir aus Verbesserunszwecken angenommen, zweitere abgelehnt. Nishinoya als jetziger Zweitklässler würde wie Tanaka bald in die dritte Stufe aufsteigen und sein letztes Jahr an der Karasuno durchleben. Wieso verging Zeit nur so schnell wenn es gerade am schönsten war? Das hatte ich mich inzwischen schon öfters gefragt. Mir erschien es so als wäre das letzte halbe Jahr förmlich an mir vorbeigerannt und die Uhr hätte sich extra schneller bewegt. Das hatte sie sicher nicht. Wieso musste sich eigentlich alles verändern? Wieso konnten wir nicht für immer als Mannschaft zusammen bleiben? Andererseits: wenn das in Deutschland nicht passiert wäre, wäre ich niemals nach Japan gezogen und hätte das sicherlich beste in meinem Leben verpasst. Ich seufzte, stand auf und gesellte mich zu dan anderen die still nebeneinander saßen.

„Meint ihr nicht wir sollten das hier mehr genießen, als Trübsal zu blasen?" fragte ich meine Freunde.

„Du hast recht, aber traurig ist es trotzdem." meinte Suga niedergeschlagen.

„Lasst uns Beachvolleyball spielen. Volleyball lenkt immer ab!" begeistertes Aufrufen und Aufspringen war die Antwort.

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Shoyo Hinata

„LINKS KAGEYAMA!" schrie ich meinem Setter zu, welcher sofort reagierte. Y/N hatte keine Chance mehr zu blocken und so machte ich einen Punkt.

„YEY!" jubelten Nishinoya und ich, während wir uns abklatschen. Tsukishima hatte unserer Nationalspielerin nfangs die Teilnahme verweigern wollen, da wir sowieso keine Chance gegen sie hätten, aber sie hatte nur gemeint, dass sie im Beachvolleyball so oder so nicht gut war. Wir Idioten hatten ihr das doch tatsächlich geglaubt und uns bitterlich getäuscht. Unsere Nummer sechzehn spielte mit einer Freude und Euphorie, dass sie allein durch ihre Mentalität hätte gewinnen können. Dazu dann auch noch ihre physischen Fähigkeiten? Keine Chance. Es stand inzwischen 23:13 für ihr Team und egal was wir auch taten: meistens konnte man einfach nichts gegen sie ausrichten. Das Mädchen spielte überirdisch gut, hatte die perfekten Reflexe und konnte dazu auch noch messerscharf nachdenken und kombinieren. Eigentlich war so etwas unmöglich, aber wenn man Y/N N/N hieß hatte das keinerlei Bedeutung.

„GEWONNEN!" Sie schnappte nach Luft und ballte die Hände zu Fäusten.

„Wieso müssen die Sommer in Japan so heiß sein?" beschwerte sie sich auch gleich.

„Freu dich doch!" grinste Kageyama und verständigte sich mit Blicken mit den anderen Jungs.

„Dann wirst du schnell wieder trocken." wie auf ein geheimes Komando stürzten wir auf unser Supertalent zu, nahmen sie hoch und ließen sie ins tiefere Wasser fallen. Prustend und nach Luft schnappend kam sie wieder an die Oberfläche. Als sie ihre Augen öffnete, zuckte ich zusammen. Diese sprühten Funken, als sie fragte.

„Wer ist auf die Idee gekommen?" ungewollt sahen alle zu Kageyama, der wenig später im salzigen Wasser auf Tauchgang ging. Wir lachten uns halb Tod bis Y/N auf uns zu kam.

„Mitläufer müssen auch bestraft werden." grinste sie teuflisch und kurz darauf war eine heftige Wasserschlacht in Gange.

„So ich glaube jetzt ist jeder auf seine Kosten gekommen." lachte meine Mitspielerin unbeschwert, während sie mit ihren Zehen Kreise in den Sand malte. Wir, pudelnass und nun doch ein wenig zitterend, nickten. Y/N hatte eine Heiden Ausdauer und als wir am Ende unserer Limits gewesen waren, hatte es bei ihr immer ein weiter und besser gegeben. Das war ihr Wesen. Ich musterte die Schwarzhaarige, die mit einem überglücklichen Lächeln auf dem Gesicht, auf die untergehende Sonne sah.

„Jungs? Ich bin froh euch getroffen zu haben." meinte sie plötzlich.

„Wir auch, glaub mir." erwiderte Daichi, ohne den Blick von der roten Kugel am Horizont zu nehmen. Ein lauter Pfiff hallte über den Strandabschnitt.

„Y/N!" das waren ihre Großeltern.

„KOMME!" schrie sie zu ihnen hinüber und raffte ihre Sachen zusammen. Mit einem Lächeln verabschiedete sich unsere Mitspielerin und joggte durch den warmen Sand. Wir sahen ihr hinterher. Die Autotüren knallten, sie verschwand im inneren des Kleinwagens. Als sie sich in Bewegung setzten kurbelte unsere Freundin noch einmal das Fenster herunter.

„TSCHAU JUNGS UND BIS MORGEN!" Wieso kam es mir vor wie ein Abschied für immer?

Es war erst der Anfang.

The End

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt