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Y/N N/N

Nachdem mir eingefallen war wie wir die Schläge des ein Meter neunzig Typen stoppen konnten, hatten wir ohne Probleme den zweiten Satz gewinnen können. Alle anderen waren nicht so unblockbar und der Riese schien durch unsere plötzliche Strategie völlig durcheinander und überrumpelt. Ich fragte mich langsam wirklich, weshalb er nicht ausgewechselt wurde. Jeder normale Trainer hätte diese Maßnahme ergriffen, doch ich wollte mich nicht beschweren, denn immerhin waren wir mit 5:3 im dritten Satz in Führung, Da war jeder Punkt sowie Spieler wichtig. Wenn ich der Trainer wäre hätte ich den Weißhaarigen gegen einen erfahrenen Drittklässler getauscht, um wieder ein wenig Ruhe in das Spiel zu bringen, aber das war ja wohl nicht meine Entscheidung. Je früher das Spiel vorbei war, desto besser war es für uns. Nun hatte Yamaguchi seinen Aufschlag. Ukai hatte ihn vor kurzem für den Aufschlag statt Shoyo auf das Feld geholt.  Selbstbewusst stand er hinter der Linie und wartete auf den Pfiff, um endlich loslegen zu können. Yamaguchis Aufregung vor einem Spiel wegzubekommen war auch so eine Sache gewesen, die verdammt viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Bei ihm und Hinata war es ja auch wirklich besonders schlimm gewesen. Yamaguchi hatte mir erzählt, dass er bei einem Spiel gegen die Seijou komplett alles vergessen hatte, was man vergessen konnte und dass er sich für die Niederlage verantwortlich gefühlt hatte. Mit ehrlichem und direktem Zugerede hatte ich ihm seine Schuldgefühle jedoch schnell ausreden können und nun konnte er mit einer Mannschaft im Rücken unbesorgt seine Aufschläge machen und die gegnerische Abwehr durchbrechen. Der Grünhaarige mit den Sommersprossen nahm etwas Anlauf, schmiss den Ball wunderschön ohne jegliche Drehung in die Luft. Dann sprang er und holte aus. Ohne einen kleinsten Drall schwebte der Ball durch die Luft, bevor er hinter dem Netz augenblicklich zu Boden fiel.

"DU HAST ES GESCHAAAFFT!" Schrien Sugawara und ich im Chor und wären wohl beide am liebsten auf unser Aufschlagsass zugestürmt, wenn unser Trainer uns nicht daran erinnert hätte, dass das Betreten des Spielfeldes während des Spiels verboten war. Also blieben wir stehen und ließen sich die anderen auf Tadashi zuspringen, während wir in ‚nur' anfeuerten, sodass er noch weitere drei gute Sprungflattern hinlegte, bevor Kuroo einen Punkt machte. Wir führten immer noch, jetzt mit 9:4 und die Nekoma musste sich sichtlich anstrengen um sich nicht abhängen zu lassen. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpften die Katzen um jeden einzelnen Punkt, doch davon unseren Punktstand aufzuholen oder und gar zu überholen waren sie mehr als weit entfernt. Tsukishimas Blocks hielten alles auf, was über das Netz zu uns flog, Nishinoya und Daichi nahmen alle Bälle an, die drohten auf dem Boden aufzukommen, Tanaka verwandelte jedes Zuspiel und Hinata war sowieso komplett im Spiel. Kurz gesagt: wir hatten einen Spielflow, den die Nekoma nicht schaffte zu unterbrechen. Wir hingen sie zu den zwanzig Punkten hin ganz und gar ab. Ihr Setter Kenma Kozume schien keine gute Ausdauer zu haben, denn der Schweiß lief dem Spieler in wahren Strömen über das Gesicht. Ich bemitleidete ihn fast ein wenig. Als es schließlich 23:15 stand, war der Kapitän Kuroo Testuro mit ihrem Libero Yaku noch der Einzigste der nach vorne sah. Die anderen hatten die Hoffnung auf den Sieg schon längst aufgegeben. Bei so einer tollen Mannschaft war das wirklich schade.

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Kozume Kenma

Ich konnte nicht mehr. Das waren die vier Wörter mit denen man meinen jetzigen Zustand beschreiben konnte. Ein dermaßen anstrengendes Spiel hatte ich noch nie erlebt. Ich musste zwar sicherlich nur halb so viel laufen wie bei unserem vorherigen Spiel, aber geistlich war das hier auf einem komplett anderen Niveau beziehungsweise Level. Diese verfluchten Strategien unserer Gegner machten mir ernsthaft zu schaffen und langsam zweifelte ich einfach an allem. Sogar darüber, ob ich überhaupt zuspielen konnte dachte ich ernsthaft nach. Noch zwei Punkte, zwei kleine Pünktchen fehlten der Karasuno zum wohlverdienten Sieg. Sie würden es weit schaffen, ich würde fast behaupten sie hätten sogar Chancen auf den Gesamtsieg. Immerhin hatte das Mädchen heute nicht einmal mitgespielt. Gegen eine Mannschaft, die die Shiratorizawa besiegt hatte, hatten wir schlichtweg einfach keine Chance, das war so und würde auch so bleiben. Im ersten Satz hatte ich noch Hoffnungen auf einen Sieg gehabt, da Levs Angriffe uns wirklich noch sehr weiterverholfen hatten, aber seit die Co-Trainerin mit diesem überaus gutem Plan angekommen war, schienen unsere Gegner wie verwandelt und ich wünschte mir eigentlich nur noch ein möglichst schnelles Ende dieses kräftezehrenden Spieles. Nächstes Jahr würden wir wiederkommen. Ich hatte also alle Zeit der Welt.

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Daichi Sawamura

Der letzte Punkt! Wir führten im Moment-es war unglaublich 24:16 gegen die Nekoma, eine Schule gegen die wir noch vor drei Monaten knapp verloren hatten. Heute hatten wir auf jeden Fall bewiesen, dass wir auch ohne W/N etwas drauf hatten, obwohl wir wohl ohne ihre Strategie gegen Levs Schläge auch nicht so leicht in Führung gegangen wären. Immerhin hatten wir heute unser alleiniges Können auf dem Feld beweisen können und das war auch gut so. Jetzt ging es um den letzten Punkt gegen die Katzen. Dieser musste unbedingt etwas besonderes werden. Der letzte Punkt um die Schlacht auf dem Müllplatz. Das war legendär! Schon seit so vielen Jahren hegten unsere Schulen diese Freund-Feindschaft und wir waren gerade dabei unseren Teil zum Konkurrenzkampf beizutragen. Wir starteten also einen Syncronangriff, der den Gegners gewiss im Gedächtins bleiben würde. Alle fünf Spieler liefen auf das Netz zu während die entsetzten Nekomaspieler versuchten herauszufinden zu wem der Ball gespielt werden würde. Einen Moment der Unkonzentriertheit später ertönte der Pfiff. Was war denn jetzt los? Wer hatte geschlagen?

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt