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Y/N N/N

Es war siebzehn Uhr, als wir aus dem kleinen Bahnhof in das Licht der Abendsonne traten. Obwohl wir nur knappe fünf Tage in Tokio verbracht hatten, kam mir alles plötzlich schrecklich ruhig und klein vor. Ich ging mit Kageyama im Schlepptau schnurstracks zur Karasuno. Vielleicht trainierten die anderen ja noch und tatsächlich hatten wir Glück. Obwohl Kags die ganze Zeit meckerte, dass ihm alles wehtat, was ich ihm nach so einem Trainingscamp wohl schlecht verübeln konnte, schaffte ich es ihn mitzuschleifen.

"Hi wie gehts!" Rief ich in die Halle, nachdem ich die Tür aufgeschoben hatt. Die anderen, die immer noch am trainieren waren, sahen überrascht auf. Nishinoya und Tanaka umarmten mich gleich wieder, während sich Daichi und Kageyama mit Handschlag begrüßten. Das hatte ich ihn auch noch nie machen sehen. Eigentlich hatten wir das Team überhaupt nicht unterbrechen wollen, sondern geplant gehabt einfach mitzutrainieren doch wurden wir schon bald mit Hunderten Fragen durchlöchert. Wen hatten wir getroffen? Hatten sie alle so gut gespielt wie Kageyama und ich? Wie war das Essen gewesen?

Bei der letzten Frage musste ich lachen. Entspannt erzählten wir von unseren Erlebnissen, bevor wir dann schließlich mit Volleyball begannen. Es wurde noch ein langer Abend und erst gegen dreiundzwanzig Uhr machte ich mich an Hinatas und Kageyamas Seite auf den Weg nach Hause zu meinen Großeltern.

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Kurze Zusammenfassung der nächsten drei Wochen

In den Wochen vor den Nationalmeisterschaften trainierten wir hart. Man musste sich vorstellen, dass alle anwesenden Mannschaften eine andere starke besiegen musste um zu den Nationalen zu gelangen. Es waren Teams wie die Inarizaki oder die Itachijama dabei, die noch besser als die Shiratorizawa spielten und auch als Favoriten der Meisterschaften galten. Teams gegen die wir vielleicht früher oder später spielen würden. Selbst ich fand die Miyatwins und Sakusa sehr beeindruckend und es wäre nicht leicht gegen sie zu gewinnen. Dennoch hatte ich dieses merkwürdige unerschütterliche Selbstvertrauen in unsere Mannschaft, dass wir alle besiegen würden und es schaffen konnten.

In den letzten Wochen vor dem allesentscheidenden Turnier übten wir vor allem unsere Aufschläge, denn diese waren immer noch unsere größte Schwäche. Annahmen, Spikes und Zuspiel waren wirklich kein Problem mehr und dadurch dass alle hoch motiviert waren, hatten sie auch keine Einwände bis spät in den Abend hinein zu trainieren. Zum Glück waren meine Großeltern in dieser Beziehung sehr locker und freuten sich, dass ich so schnell Freunde gefunden und meinen Sport für mich wiederentdeckt hatte. Sie hatten das Spiel im Fernsehen verfolgt und waren hellauf begeistert gewesen. Im Nachhinein war ich wirklich froh nach Japan gekommen zu sein. Die eher raue Art der Deutschen mit der eher höflicheren der Japaner verglichen war ein meilenweiter Unterschied doch ich kam gut damit zurecht. Gerade saß ich bei meinen Großeltern am Tisch, wo wir gerade unser Frühstück aßen.

"Wirst du auch bei den Nationalen Meisterschaften mitspielen?" fragte mich mein Großvater, nachdem er einen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte.

"Mal sehen."erwiderte ich nur.
"Vielleicht im Finale, aber den Rest dürften meine Teamkameraden auch ohne mich schaffen." ich zuckte mit den Schultern. Auch wenn ich nach außen hin gleichgültig tat, würde ich es doch irgendwie cool finden wenn ich meine Mannschaft in einem Spiel unterstützen könnte, aber das war nicht meine Entscheidung. Die Trainer würden schon das Richtige tun . Außerdem müssen wir ersteinmal ins Finale einziehen, was bei der vorhandenen Konkurrenz deutlich schwerer als in den den Qualis in Miyagi werden würde. Trotzdem hatten wir uns ein wenig Respekt verschafft, indem wir die Shiratorizawa besiegt hatten. Ob das auch zu den anderen Mannschaften vorgedrungen war bezweifelte ich zwar, aber wir hatten es bisher allen, die uns unterschätzt hatten, gezeigt und ihnen eine Lektion erteilt, also warum nicht auch in den nächsten Wochen?

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt