{ 89 }

4.1K 270 52
                                    

Letztes wirkliches Kapitel :(
____________
Y/N N/N

Enthusiastisch schmiss ich die Sachen wie wild in meinem Zimmer herum, in der Hoffnung, dass sie irgendwie ihren Weg in den Koffer finden würden (A/N: ich mach das immer so ups) Fehlanzeige.

„Y/N?" kam es von der Tür.

„Nein." rief ich zurück. Der Eindringling betrat trotz meiner Warnung das Zimmer und bekam sogleich ein Shirt an den Kopf geworfen.

„Wie sieht's denn hier aus?" murmelte Sugawara entgeistert.

„Ich räume auf." erwiderte ich überzeugt.

„Das sieht man." der Drittklässler schüttelte belustigt den Kopf.

äDu weißt schon, dass wir in einer Stunde fahren?!" ich sah ihn entsetzt an und dann mein Zimmer. Outsch. Da hatte ich noch gut zu tun. Hysterisch scheuchte ich meinen Mitspieler aus dem Zimmer und begann hektisch meine sieben Sachen zusammen zu suchen. Ich fand es echt cool, dass sie ihr Verhalten gegenüber mir nicht verändert hatten, nur weil ich ganz bekannt war. Sie gingen mit mir um wie immer, so wie ich es mir gewünscht hatten, allerdings saß der Name W/N noch so tief in Erinnerung, dass ich mich teils sogar selbst dabei ertappte mich als solche vorstellen zu wollen. Das Klingeln meines Handys unterbrach die Stille. Genervt sah ich darauf. Unbekannte Nummer. Einfach ignorieren. Seit gestern Abend stand mein Smartphone und das Telefon der Jugendherberge nicht mehr still. Wildfremde Trainer hatten bei mir angerufen und mich gebeten ihnen doch beizutreten, aber erstens hatte ich mich schon für meine Jungs entschieden und wenn ich es zweitens nicht getan hätte, wäre ich mit Sicherheit in die japanische U-19 gegangen, keine Zweifel. Ich würde mich bei der Karasuno nicht verschlechtern, das stand fest. Mit Kageyama hatte ich den besten Zuspieler, den ich haben konnte, Nishinoya war ein erstklassiger Libero, Hinata und Tsukki die perfekten Mittelblocker und auch die anderen passten genau ins Team. Ich würde meinen Posten als Co-Trainerin sicher nicht aufgeben, sondern weiter Trainerin und verbessern, wie es sich gehörte. Allerdings würde ich wahrscheinlich Stammspielerin und nicht etwa Ersatzspielerin werden. Unser Coach hatte mir da schon ein vielversprechendes Angebot gemacht, welches ich sicher nicht ausschlagen würde. Ja, alles hatte seinen rechten Weg eingeschlagen und würde auch irgendwie weitergehen. Ich schulterte meinen Rucksack, nahm meinen Koffer und schlug die Tür hinter mir zu.

„Bye, bye Tokio." seufzte ich als ich meinen Rollkoffer über den Kieswwg zum Bus hievte, wo unser Trainer schon ungeduldig wartete.

„Na endlich!" rief er mir zu, als ich als letzte die Stufen ins Innere unseres Gefährts gelangte.

„Sorry. Ich hab ein bisschen getrödelt."

„Passt schon." er nickte mir zu.

„Jetzt bist du ja da." Ich ließ mich sofort auf den freien Platz neben Sugawara fallen. Bei ihm stand die Chance, dass er mich die ganze Fahrt lang zureden würde eher niedrig, denn obwohl der Arzt mir versichert hatte, dass ich wieder vollkommen gesund wäre, so spürte ich doch noch die Nachwirkungen meiner Erschöpfung und war dankbar für die paar Stunden Schlaf, die mir nun bevor standen.

______________
Koshi Sugawara

Ich spürte ein Gewicht auf meiner Schulter. Meine Mitspielerin hatte ihren Kopf an mich gelehnt und schlummerte friedlich. Sie sah so ruhig aus wenn sie schlief. Wenn sie wach war, war sie da. Immer fröhlich, immer glücklich, immer taff, immer zu allem bereit - das war die Y/N, die wir am Anfang kennen gelernt hatten. Und doch hatten wir sie einmal am Boden zerstört gesehen. Das war gewesen, als der Arzt verkündet hatte, dass sie nicht beim Finale dabei sein, geschweige denn mitspielen durfte. Volleyball war und blieb ihr Leben und ich wusste, dass sie diesen Sport über alles stellte. Gesundheit oder andere Faktoren stellte sie dabei hinten an. Ob das nun eher gut oder schlecht war? Ich wusste es nicht, aber es hatte uns im Finale sicherlich weitergebracht, bis wir tatsächlich die besten Japans geworden waren. Sie war eine der besten Nationalspielerinnen der Welt und hatte sich selbst die ganze Zeit hinten angestellt. Ich würde fast behaupten, dass wir sie alle unterschätzt hatten - bis zu ihrem letzten Schlag. Das war ihre geballte Kraft und Technik in einem Ball zusammen gewesen und das Ergebnis war unglaublich gewesen. Zu gerne dachte ich an diesen überwältigenden Moment zurück, wo die Zeit fast stillzustehen schien. Auch wenn ich nicht mitgespielt hatte, fühlte ich mich doch, als hätte ich selbst ebenfalls ein wenig gewonnen. Es war ein gutes Gefühl Freunde und Menschen im Rücken zu haben, mit denen man etwas erreicht hatte und immer enger zusammen geschweißt worden war. Meine Freunde, das war meine gesamte Mannschaft.

____________
Shoyo Hinata
Timeskip

Ich schlug die Augen auf und fing an zu strahlen, als ich aus dem Fenster sah. Mama und Natsu standen winkend dort draußen auf unserem Schulhof, sowie alle anderen Eltern. Aus allen Fenstern hingen Fahnen mit Glückwunschaufschriften und die Schüler und Lehrer hatten sich auf dem Gelände verteilt und jubelten uns zu. Überwältigt stieg ich aus.

„SHOYO!" schrie Natsu und sprang mir mit Tränen in die Arme. Nur zu gerne erwiderte ich die Umarmung. Das letzte Wiedersehen war einen guten Monat wenn nicht sogar mehr her und es war toll meine geliebte Familie endlich wiederzusehen. Aus dem Augenwinkel sah ich Y/N zwei älteren Leuten in die Arme springen. Das mussten ihre besagten Großeltern sein. Der Direktor hielt eine Ansprache, bei der sogar Tsukishima und Kageyama danach die Tränen in den Augen standen und dann wurde gratuliert was das Zeug hielt. Vor allem Kageyama, unsere Co-Trainerin, Nishinoya und ich standen im Mittelpunkt, während die Schulleitung die ganze Zeit faselte, was es für eine Ehre sei, eine derart bekannte Persönlichkeit an der Schule zu haben. Y/N hörte mehr oder weniger desinteressiert zu und verbeugte sich dann höflich, bevor sie sich schnurstracks abwandte und zu dem Auto ihrer Großeltern zueilte.

„BIS MORGEN!" schrie sie über den ganzen Schulhof, dann war sie verschwunden. Zumindest für heute.

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt