Das verschwundene Ass || Haikyuu

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Kōtarou Bokuto

Fassungslos starrte ich auf den Fernseher, auf dem das Mädchen in diesem Moment den entscheidenden Punkt machte. Sie war sogar besser als ich. Deutlich! Wieso und seit wann spielte sie bei der Karasuno? In die Nationalmannschaft zu kommen wäre für dieses Supertalent sicher kein Problem gewesen. Der Trainer entfernte die DVD und gab sie Akaashi zurück.

"Dann hoffen wir mal dass dieses Mädchen morgen nicht mitspielt. Wenn ja haben wir ein echtes Problem." ich konnte nur stumm nicken. Wie konnte es sein dass eine völlig Unbekannte mich komplett übertraf? Wie konnte man mit einem einfachen Spike den Hallenboden zertrümmern? Das waren alles Fragen auf die ich so schnell leider keine Antwort finden würde, aber wenn ich mich mit Spielern ihres Niveaus messen wollte, hatte ich noch gut zu tun. Nichts war unmöglich! Wenn ich nur beharrlich weiter trainierte würde ich es schaffen die alle zu schlagen. Das morgige Spiel war nur der Anfang.

"Morgen werden wir gewinnen!" sagte ich mit fester Stimme.

"Aber sowasvon!" Stimmte mir unser Libero zu. Unser Kampfgeist war definitiv geweckt.

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Shoyo Hinata

Da W/N jetzt ja unsere Vollzeittrainerin war, hatten Kageyama, sie und ich keine Zeit mehr für unseren Superschrägenaufsteiger gehabt. Ihn in einem offiziellen Match anzuwenden fiel als Möglichkeit nun also leider weg. Ein einziges Mal hatte er, mit viel Glück, fast geklappt, aber dann war ja unser Trainer hereingeplatzt und hatte W/N durcheinander gebracht. Unsere Trainerin nahm ihren neuen Job sehr ernst und hatte uns schon einige Anti-Ass-Bokuto Tricks und Kniffe vorgelegt, welche ihren Zweck sicherlich nicht verfehlen würden. Auch unser Training lief normal ab und so kam es, dass alles seinen Weg ging. Wir hatten mit Volleyballspielen und Ukai besuchen unsere drei freien Tage gut gefüllt und waren wieder vollkommen im Spiel. W/N hatte uns nocheinmal klar gemacht, dass die meisten auf uns zukommenden Mannschaften nun alle auf Inarizaki-Niveau spielten und wir immer so wie gegen unsere vergangenen Gegner in ihren schwarzen Trikots spielen mussten, um weiter zukommen. Irgendwie hatte ich es immernoch nicht wirklich realisiert, dass wir nun bereits im Viertelfinale standen und nur noch acht Mannschaften mit uns um den Titel kämpften. Unter anderem die Itachiyama mit ihrem Ass Sakusa Kiyoomi, die Kamomedai mit meinem Feind, Hoshiumi-san, die Inubushi East, die verdammt gut war, die Ichibayashi, die als Favoriten galten, logischerweise die Fukurōdani und irgendwo zwischen all diesen Top Mannschaften waren wir, die unerfahrene, fremde und wilde Karasuno, die zuvor noch kein Mensch gekannt hatte und nun in aller Munde war. Das hatten wir wohl zu einem nicht zu verachtenden Teil W/N zu verdanken. Sie hatte dermaßen viel Zeit und Motivation in unser Training und den Ausdaueraufbau gesteckt, dass es mir schon fast unwirklich vorkam. Wenn ich heute auf meine früheren Annahmen zurückblickte, konnte ich fast nicht hinsehen. Es war wirklich gruselig gewesen, dass ich nicht einmal die allerleichtesten Bälle bekommen hatte und im Nachhinein musste ich Kageyama Recht geben: meine Grundlagen waren absolut unnennenswert gewesen, doch das war Vergangenheit. Meine Sprungaufschlag beherrschte ich inzwischen doch sehr sicher, annehmen konnte ich ebenfalls deutlich besser und auch wenn ich wusste dass ich immernoch hart an mir arbeiten musste, um mir meinen Traum in die Fußstapfen den kleinen Titanen zu treten, tatsächlich erfüllen wollte, so hatte ich mich doch stark verbessert.

"Sag mal Hinata, wo bist du heute mit deinen Gedanken?" Unterbrach W/N meinen wunderschönen gedanklichen Rückblick an vergangene Zeiten. Du sollst trainieren! Wir spielen morgen gegen die Fukurodani, Fu-ku-to-da-ni! Willst du gegen Bokuto-san verlieren?" Sie grinste wissend. Ich seufzte. Inzwischen wusste sie besser als jeder andere wie man mich motivieren konnte. Selbst wenn ich das wusste, verfehlten derartige Aussagen auch heute nicht ihr Ziel und mein Ehrgeiz übermannte mich. Ich würde es Bokuto heimzahlen in den Trainingsmatches gegen seine Mannschaft verloren zu haben.