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Y/N N/N

Jetzt wurde es ernst. Ich lief schnell in die Umkleide und zog mich um, sodass man die Nummer 16 auf meinem Trikot erkennen konnte. Dieses war jetzt leider nicht orange, man konnte also nicht sofort erkennen dass ich der Libero war, aber da ich sowieso nicht wechseln durften hatte das keine große Bedeutung. Fröhlich lief ich wieder zurück in die Halle. Ich freute mich jedes Mal aufs Neue wenn ich mit dieser Mannschaft spielen durfte. Heute wollte ich mich allerdings eher im Hintergrund halten und die Mannschaft unterstützen. Das meiste was ich wagen würde, wäre ein Liberozuspiel, nicht mehr oder weniger. Irgendwann musste man den anderen ja auch mal die Chance geben, sonst hatte gleich immer die gesamte Aufmerksamkeit auf mir gelegen und das nur weil ich ein wenig besser spielen konnte, klein und dann auch noch weiblich war. Das Letzte regte mich besonders auf, denn nur weil man anders als das andere Geschlecht aussah, hieß das ja nicht dass man schlechter spielen konnte. Übung und Training entschieden über die Leistung, das und nichts anderes. Die meisten waren da anscheinend immer noch anderer Meinung aber dann mussten sie halt aus Taten und nicht aus Worten lernen.

„Dann wollten wir mal. Wenn die Strategien jetzt nicht klar sind, haben wir ein Problem. Uns stehen keinerlei Wechsel und Auszeiten zu Verfügung. Wenn ihr eine Pause haben wollt müsst ihr die anderen dazu zwingen, indem ihr gut genug spielt. Lasst uns das Match für uns entscheiden und ins Halbfinale einziehen!" Rief ich meiner Mannschaft zu.

„Ja!" Endlich war ihr alter Kampfgeist und die eiserne Motivation wieder zurückgekehrt. Das beruhigte mich wirklich, denn dann würde es das für mich deutlich einfacher machen. Heute hatte ich zwei große Jobs zu erledigen: natürlich gut zu spielen und dann noch die Mannschaft stützen und motivieren. Das würde mit Sicherheit eines der anstrengendsten Spiele werden, die ich jemals gehabt hatte.

„Karasuno FIGHT, FIGHT, FIGHT!" Schrien wir noch einmal bevor wir uns kampflustig auf dem Feld positionierten. Dieses Mal begann Kageyama mit dem Aufschlag. Der Aufschlag unseres Zuspielers war eine nicht zu verachtende Sache und der gegnerische Libero nahm ihm mit Mühe und Not an.

„Ich übernehme!" Aus dem Augenwinkel sah ich zu Hinata, der meinen Blick erwiderte und nickte. Ich machte einen gekonnten Schritt nach vorne, bis ich vor der begrenzenden Linie stand, die man als Libero nicht übertreten durfte. Der Ball kam in einer wunderschönen Flugbahn auf mich zugeflogen und fiel mir sozusagen fast in die Hände. Was für ein Gefühl! Schon schickte ich ein Zuspiel in Richtung Hinata, dem kein einziger Blocker entgegen gesetzt wurde und den Ball versenkte. Ein Punkt für uns.

„Du wirst jetzt aber hoffentlich nicht die ganze Zeit zuspielen, sonst werde ich noch arbeitslos." lachte Kageyama als Shoyo und ich unter lautem Gejubele den ersten Punkt für uns machten. Er schien erleichtert zu sein, dass die Stimmung auf dem Feld wieder besser war.

„Wer weiß?" ich hob neckisch die Augenbrauen.

„Hey!" beschwerte sich der Zuspieler.

„Alles gut. Das hat aber gerade so gut gepasst." Meinte ich.

„Schon klar." grinste Daichi.

„Also ich fand das Zuspiel gut. Besser als das von Schlappeyama." meinte Hinata. Es war absolut klar, dass das nur ein Scherz gewesen war, aber der Angesprochene stürzte sich auf unseren Mittelblocker, um sich zu rächen. Ein Pfiff uuuund wir hatten die erste Verwarnung. Nicht einmal hier konnten sie sich benehmen. Das würde echt noch anstrengend werden.

Das wurde es wirklich, aber nicht ganz so schlimm wie ich gedacht hätte. Natürlich überließ ich Kageyama das Zuspielen, aber auch ich hatte mit Blockouts und Lineshots annehmen gut zu tun und langweilig war es definitiv nicht. Die Fukurodani war schon ziemlich erschöpft. Sie hatten wohl nie so sehr auf Ausdauer hin trainiert und gelangten langsam aber sicher an ihre Grenzen. So hatten sie es anfangs noch als Nachteil für uns gesehen, dass wir keine Auszeiten nehmen durften, so war es jetzt schlecht für sie, da ihre beiden Pausen bereits aufgebraucht waren und wir noch frisch waren. Ohne Probleme machten wir einen Punkt hintereinander. Das Ass im Emo Modus kam uns zu gute und sogar der Setter, den ich für besonnen und unbeunruhigbar gehalten hatte, wurde nervös, so wie auch die anderen Spieler unserer Gegner. Je mehr Abstand zwischen uns kam, desto schlechter wurden sie. Ich genoss das Spiel in vollen Zügen. Es war wirklich erstaunlich, dass eine derart gute Mannschaft, die uns vor einigen Monaten noch in Grund und Boden gestapft hätte nun gegen uns am verlieren war. Wir hatten einfach nichts zu verlieren. Während andere sich darüber Sorgen machen mussten einen guten Ruf zu verlieren, konnten wir vollkommen auf Risiko spielen und hatten bis jetzt immer gewonnen. Auch meine vorherige Aktion hatte nur eine Trefferquote von gut sechzig Prozent gehabt und es hatte trotzdem funktioniert. Manchmal musste man einfach an sich glauben und nicht erst alle Möglichkeiten abwägen, um sich dann später sowieso dagegen zu entscheiden. Das war absoluter Quatsch und so ein Mensch war ich auch nicht. In dieser Hinsicht hätte ich mir wirklich keine besser Mannschaft als die Karasuno aussuchen können.

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Timeskip

Ein wenig langweilig war es dann doch noch geworden. Ich stand inzwischen eigentlich nur noch da und gab Anweisungen wie sie am besten Punkten konnten. Die Fukurodani hatte Angriffe von sich aus Eigeninitiative fast vollkommen gestoppt und zählte nun auf ihre eher mittelmäßig ausgeprägte Verteidigung, was ihnen nicht viel nutzte. Die Nekoma hätte damit vielleicht etwas gut gemacht, aber die Fukurodani, die auf Angriffe spezialisiert war konnte das vergessen. Seit einiger Zeit regte sich überhaupt nichts mehr. Von außen hatte das so spannend ausgesehen. Was war los mit unseren Gegnern?

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Keji Akaashi

Irgendetwas stimmte mit uns nicht seit das Mädchen mitspielte. Alle wirkten antriebs-und hoffnungslos. So hatte ich unsere Mannschaft noch nie erlebt. Auch wenn die Trainer versuchten uns zu motivieren half das alles nichts. Alle Angriffe waren perfekt bis auf das Kleinste durchdacht und geplant. Das Blocken war unmöglich und das annehmen funktionierte auch nicht so recht. Was zum Teufel war im letzten halben Jahr seit diesem Trainingscamp mit dieser Mannschaft passiert? Ich erkannte sie nicht wieder. Aus der unbeständigen und wilden Karasuno ohne Grundlagen, war eine wilde und solide Karasuno geworden, die noch viel gefährlicher als die Alte war. Jeder aus dem Team konnte annehmen, blocken und auch noch angreifen und von dem Mädchen musste man erst gar nicht reden. Auch wenn sie heute keinen sichtbar großen Anteil zu diesem verdammt guten Spiel geleistet hatte, hatte sie im Hintergrund die Fäden gezogen, da war ich mir absolut sicher. Ab ihrem Eintreten auf das Feld hatte sich die ganzen Mannschaft sofort entspannt und wieder wie anfangs gespielt, wild und frei. Sie wussten dass sie jemanden hatten der hinter ihnen stand und keinen noch so kleinen Fehler zuließ, das gab ihnen Sicherheit und war etwas worum ich sie beneidete.

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Daichi Sawamura

Ich fühlte mich als könnte ich alles wagen. Wir machten keinen einzigen Fehler mehr und wenn uns doch einmal einer unterlief rettete unser Ersatzlibero ihn meisterhaft. Es war einfach unbeschreiblich. Ich wusste dass die anderen sich genauso fühlten. Wir waren in letzter Zeit wirklich gut zusammengewachsen und dazu hatten die ganzen Aufälle und Verletzungen sicherlich auch ihren Teil beigetragen. Wir hatten in komplett unbekannten Aufstellungen die schwierigsten Spiele gemeistert und würden uns es jetzt sicherlich nicht nehmen lassen ins Halbfinale einzuziehen, das war vollkommen klar. Inzwischen waren wir schon ohne Probleme am Matchpoint angelangt. Kageyama bekam den Ball von unserer W/N zugespielt und spielte ihn in einem wunderschönen Bogen zu Tanaka. Der Zweitklässler holte weit aus und donnerte den Ball genau auf die Außenlinie. Ich hielt die Luft an. Dann, endlich, ertönte der erlösende Pfiff. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Völlig erschöpft fiel ich W/N glücklich um den Hals.

„Wir haben gewonnen?!"

„J-ja! H-herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale Jungs." meinte sie schnaufend und stemmte sich die Arme völlig außer Atem in die Hüften.

„Halbfinale?!" quietsche Hinata Glücklich und fiel in unsere Unmarmung mit ein.

„Halbfinale!" grinste Kageyama glücklich.

Halbfinale. So weit waren wir jetzt schon.

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Servus, wie gehts wie steht's? Es tut mir leid, aber es kommen jetzt ein paar Fragen. Vielleicht hat ja wer Bock zu antworten...

1. Wer kommt aus Bayern? Plssss ich fühl mich echt im Stich gelassen nachdem ein paar Semmeln als Brötchen bezeichnet haben (no offense lol)

2. Seid ihr eher optimistische oder pessimistische Menschen? (Mich interessierts einfach haha ach ja ich bin eher Realist lol)

3. Hat jemand noch gute Haikyuu, Attack On Titan, Demon Slayer oder Naruto fanfics für mich? Ich find nur noch wenige und muss dafür echt lange suchen... (das war auf deutsche bezogen, ich les aber inzwischen nur noch auf englisch, also im besten Fall englische Empfehlungen haha (03.2022))

Ach ja noch danke für inzwischen 29 Tsd. Reads, 2,6 Tsd. Votes und fast 100 Follower. Das freut mich wirklich :)

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt