{ 40 } EPIC

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Y/N N/N

Es ging in den allesentscheidenden, dritten Satz. So langsam wurde sogar ich nervös. Aufgrund des gewonnenen, zweiten Satzes wurde jetzt doch so einiges von mir erwartete und auch ich hatte leider bemerkt, dass die Blocks der Inarizaki immer präziser geworden waren. Am Ende hatten sie sich überhaupt nicht mehr von mir verwirren lassen und sogar Asahi ein paar mal aufgehalten. Nur Shoyo war bisher von ihren Blocks verschont geblieben und war oft meine einzige Ausflucht gewesen. Hoffentlich mussten wir am Ende keine riskanten Aktionen starten, um zu gewinnen. Der Schiedsrichter pfiff und es ging mit Osamus Aufschlag weiter. Er war keineswegs schlecht, aber an die Kraft und Präzision seines Bruders kam er nicht heran, weshalb Tanaka den Aufschlag annehmen konnte und zu mir passte. Ich spielte den Ball zu Asahi, allerdings wurde sein Ball mit einem nervigen One-Touch verlangsamt. Atsumu spielte, wie Kageyama und Hinata es taten, ein schnelles Zuspiel zu dem Schwarzhaarigen, der den Ball in unser Feld schlug. 1:0 für die Inarizaki.

Dieser Suna Rintaro war wirklich nervig und verdammt gut im Blocken, sowie angreifen. In meiner jetzigen Situation konnte ich es ohne Probleme nachvollziehen, dass der Zuspieler immer nervöser wurde je mehr ihrer Bälle abgeblockt wurden. Kageyamas und Sugawaras Blicke lagen auf mir, als würden sie jede einzelne Bewegung analysieren.

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Koshi Sugawara

Sie spielte wirklich gut. Es war richtig gewesen sie als Zuspieler auf das Feld zu stellen. Unsere Nummer sechzehn war immer voller Überraschungen. Zwar hatten wir gewusst, dass sie mit ein wenig Übung gut zuspielen kann, aber dass sie sich so gut an die Angreifer anpassen konnte? Respekt! Leider bemerkten sowohl Kageyama als auch ich, dass W/N nach jedem abgeblocktem Angriff unruhiger wurde. Es war eine echte Kunst als Zuspieler gelassen zu bleiben, wenn die Bälle die man zuspielte nicht punkteten, dass hatten wir beiden Zuspieler schon oft genug am eigenen Leib erfahren müssen. Wehmütig blickte ich auf das Feld. Hätte ich mir nicht den Arm gebrochen könnte ich jetzt selbst spielen. Die Nationalen waren das letzte Turnier von Asahi, Daichi und mir. Seufzend lehnte ich mich zurück. Wo war die Zeit geblieben? Ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern, als Hinata und Kageyama plötzlich vor uns gestanden hatten und Daichi sie aus der Halle geschmissen hatte, wie ich mit Hinata Annahmen geübt hatte und wie die beiden Erstklässler ihren ersten Aufsteiger geschafft hatten. Nun waren wir fast schon am Ende unseres Schuljahres. Meine Gedanken werden durch einen schreienden Hinata unterbrochen.

"W/N!"

"Was ist denn mit denen los?" fragte ich Kageyama belustigt. Unsere Gegner sahen überrascht zu unserem kleinen Mittelblocker

"Hinata hat einen Ball gerettet, der schon so weit hinten war, dass man ihn eigentlich nicht hätte retten können. Jetzt will er den Ball haben." Kageyama sah auf das Feld. Anstatt zu jubeln als Hinata einen Punkt machte blieb er einfach sitzen und verschränkte die Arme. Unsere beiden Erstklässler wollten immer besser sein als der andere, das würde immer so bleiben. Unmöglich die beiden! Ich nahm Kageyama sein Verhalten allerdings keineswegs übel. Hinata wäre wohl auch nicht vor Freude in die Luft gesprungen, denn in dieser Hinsicht ähnelten sie sich wirklich ungemein.

"Wann darf ich wieder mitspielen Coach?" fragte unser Zuspieler genervt. Er wollte unbedingt auf dem Feld stehen.

"Immer mit der Ruhe Kageyama. Wir schauen jetzt mal wie W/N sich noch schlägt. Wenn wir dich nicht zwingend brauchen schonen wir dich lieber, damit du für das nächste Spiel fit bist. Es kann sein, dass wir gegen die Nekoma spielen werden. Da brauchen wir dich." antwortete Ukai.

Kageyama lief mit einem gruseligen Gesichtsausdruck wieder zu mir zurück und setzte sich wortlos auf die Bank um das Spiel weiter zu verfolgen.

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Rintarōu Suna

Das verschwundene Ass || HaikyuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt