29. Unordentliche Verhütung

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Ich kann in diesem Kapitel sehr viel falsch gemacht haben. Größtenteils ist diese Story nach Gefühl verfasst worden. Bin nicht so die Planerin... die sich an ihre Pläne hält. Und eigentlich wollte ich auch nicht zu viele Plot Twists auf einmal einbauen, aber mein 2018 wird nicht beginnen, bevor dieses verdammte Buch endlich beendet ist. Cheers

Schwerschluckend betätigte ich die Klingel und nahm tief Luft. Davon hatte ich immer noch nicht genug, obwohl ich den Weg zu Els Haus in der eisigen Kälte gelaufen bin, da die Novemberluft sonst immer geholfen hatte.

Aber bei diesem Problem brauchte es wohl mehr als einen zehnminütigen Spaziergang.

Und eigentlich wollte ich auch gar nicht zu El, aber draußen rumsitzen und nichts tun hätte mir auch nichts gebracht. Meine Kippen lagen nichtsnutzig zu Hause rum und zu Lucien wollte ich gerade auch nicht. Ich wollte weder über die Hiobsbotschaft meiner Mum nachdenken noch darüber sprechen. Aber dennoch rauchte mir gerade die Birne und meine Muskeln taten mir im ganzen Körper weh, weil ich mich so anspannte.

„Hallo, Carter", begrüßte Els Mum mich munter, als sie endlich die Tür öffnete. Ich zwang mir ein Lächeln auf und grüßte sie zurück. „Elaine ist oben."

Sie trat mit einem Schmunzeln zurück und ließ mich rein. Auch darüber, wie wir letztens über Nacht gekuschelt haben, als wäre es das Normalste, wollte ich nicht nachdenken. Stattdessen nickte ich nur und zog mir eben die Schuhe aus, bevor ich ohne ein weiteres Wort die Treppen hochging.

Elaines Tür stand offen, doch als ich an die Schwelle trat, entdeckte ich Louis. Wie er da auf ihrem Bett saß und sich die Hände aufs Gesicht drückte. Seine Schultern bebten und gerade, als ich dachte, dass er weinen würde, sagte er mit ruhiger aber reuevoller Stimme: „Ich bin so dumm... Es tut mir so Leid, El."

Mit gerunzelter Stirn hielt ich inne und war zu perplex, um irgendwie zu reagieren. Wirklich lauschen tat ich also nicht, als Louis fortfuhr: „Ich wollte dich nicht küssen. Keine Ahnung wie das passieren konnte... Du weißt, dass ich nicht mehr so empfinde."

Ich weitete die Augen und trat reflexartig einen Schritt zurück, da hörte ich Elaine seufzen. „Ist schon okay, Louis. Natürlich weiß ich das. Auch, wenn du dich manchmal wie ein eifersüchtiger Ex benimmst", sie kicherte, doch er schien nicht in Stimmung zu sein. Ich blinzelte sprachlos und wollte mich schon wieder umdrehen, um mich schnell zu verziehen, da entdeckte ich Mummy Scott am Treppenende und wich wie ein Gefangener zurück.

„Ich liebe dich immer noch, aber nicht mehr auf diese Art... Jetzt bist du sowas wie meine kleine Schwester", meinte Louis dann plötzlich. Ich drehte mich ungläubig um und sah wie El seine Arme wegschob und ihre Eigenen um ihn schloss.

„Es war der Mist, den du gekifft hast...", murmelte sie dann, doch Louis schüttelte den Kopf.

„Ich wollte sehen, ob ich mir nur etwas einrede. Ob ich wirklich über dich hinweg bin..."

Mir wurde speiübel, als ich ihn diese Worte sagen hörte, doch einen Ausweg gab es nicht. Überfordert mit allem setzte ich mich auf die erste Stufe und lehnte meinen Kopf ans Geländer. Nach 18 Jahren erfuhr ich, dass mein Dad nicht wirklich mein Dad war und gleich darauf wurde ich Zeuge von verbotener Inzest-Liebe. Oder was auch immer das hier darstellen sollte.

Mit einem fast schon resignierten Blick sah ich durch den Türspalt, doch als Elaine plötzlich Louis Kopf anhob und ihn küsste, konnte ich nicht mehr. Konnten die beiden nicht wenigstens die Tür schließen, bevor sie so einen Mist abzogen?

Unsicher, was ich fühlen sollte, stand ich auf und lief die Treppen runter. Eigentlich ging es mich nichts an, wie alles was sich unter diesem Dach abspielte, aber es war mir trotzdem zu widerlich. Ich könnte jetzt nicht in ihr Zimmer laufen und ihre Hausaufgaben machen, als sei nichts.

BorderlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt