26. Ungewöhnliche Vorlieben

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„Das hat sie dir allen Ernstes erzählt? Und du warst nett zu ihr?", Elaine hatte es sich an meinem Bettende gemütlich gemacht und kraulte ihrem Bruder den Kopf, während dieser an sie gelehnt wegdöste. Ethan hingegen saß an meinem Schreibtisch und malte.

„Ja. Ich kann sie verstehen."

El verdrehte die Augen. „Weil du die beste Freundin deiner Ex geknallt hast?"

„Das ist nicht dasselbe", widersprach ich. „Wenn es dasselbe wäre, müsste Julie Lins Ex sein und Jake Jules bester Freund."

Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte leicht den Kopf. „Ihre Story macht keinen Sinn, Carter! Lindas kaputte Freundschaften sollen der Grund sein, weshalb sie nun seit Wochen ihre dreckigen Spielchen mit Jake treibt?"

„Das ist etwas merkwürdig, ich gebe es zu, aber Jake ist ebenso schuldig. Ich habe das Gefühl, dass du deine Wut nur auf sie konzentrierst."

Elaine stockte verwundert und verengte plötzlich die Augen. „Warum verteidigst du sie so sehr? Ist da was zwischen euch beiden vorgefallen?"

„Nein", ich schüttelte den Kopf, bis ich realisierte, was für eine Art von Vorfall sie meinte. Zähneknirschend wiederholte ich meine Verneinung.

„Gut", sie wandte kurz den Blick ab. „Erst Manon, dann Linda... und irgendwann auch Sam. Somit hättest du Julies ganzen Freundeskreis wie Tester im Laden benutzt. Und egal, wie du dagegen argumentierst; Deine Schwester zu enttäuschen wäre somit deine ungewöhnlichste sexuelle Vorliebe."

„Keine Sorge, Manon reicht aus."

„Na, dann ist ja gut. Freut mich."

„Schön."

Merkwürdige Stille. Ich lehnte mich innerlich grummelnd zurück, doch Elaine schüttelte nur leicht den Kopf und schob sich nachdenklich eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Sie hat Recht damit, dass Julie besitzergreifend ist... aber das erklärt immer noch nicht die Sache mit Jake. Außerdem redet sie mich Daniel gegenüber schlecht."

„Vielleicht hat sie einfach nur Angst davor, ihn auch noch zu verlieren."

Elaine verdrehte die Augen und seufzte anschließend leise. „Hach, bist du gütig. Warum kannst du nicht immer so sein?"

Darauf antwortete ich nicht, um keinen weiteren Streit anzufangen. Sie grinste nur frech und legte den Kopf schief.

„Sei doch nicht direkt so beleidigt, Kitty. Schmolle ich, wenn du die Länge meiner Knochen beleidigst?"

Ich runzelte die Stirn. „Wenn ich deine Größe kommentiere, dann nur aus Spaß. Als ob ich dich deswegen beleidige. Hast du schonmal meine Mum gesehen?"

Elaine lachte auf. „Wenn ich ihr gegenüberstehe, sehe ich ihr direkt in die Augen."

Meine Mum war echt klein und über sie machte ich mich ja auch nicht lustig. Außer zu besonderen Anlässen, wie Halloween und Weihnachten. Sonst war ich ein braver Sohn.

El strich ihrem Bruder lächelnd über die Wange und stupste sein Näschen an. „Er hat mich vorhin flüsternd gefragt, ob Ethan und er sich nochmal treffen können."

Der kleine Racker an meinem Schreibtisch drehte sich schlagartig um und betrachtete mich gespannt. Baten die beiden mich gerade um Erlaubnis?

„Ethan wird jedes zweite Wochenende hier sein. Dann könnt ihr ja vorbeikommen."

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