8. Dramatische Umarmungen

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Es war Mittwoch und mein Herz schlug wie verrückt und verliebt schneller, wenn ich ans bevorstehende Wochenende dachte. Doch momentan war Gruppenarbeit angesagt und Iris laberte uns alle mal wieder voll. Manon lehnte müde ihren Kopf an mich und Jake tat sich ebenfalls schwer damit wach zu bleiben. Doch Iris nahm das gar nicht persönlich.

Unsere Lebensretterin hatte das gesamte Referat bereits Zuhause fertiggestellt. Jetzt führte sie uns durch ihre Ergebnisse, damit wir es alle - falls jemand am Tag der Vorstellung nicht da war - notfalls mit ihr gemeinsam präsentieren konnten. Keiner hörte ihr richtig zu, aber ich war mir sicher, dass sie ohnehin Manon wählen würde. Also war alles in Butter.

Die beiden schienen eine merkwürdige Art von Freundschaft zu haben. Wenn sie im Erdkunde Unterricht kommunizierten wirkten sie wie Feinde und in den Pausen waren sie plötzlich wieder ganz dicke. Lag wahrscheinlich einfach nur daran, dass Iris mit ihrem Strebergehabe einem unglaublich auf den Sack gehen konnte.

„Ok, Kids!", meldete Mr Green sich erlösender Weise zu Wort. „Falls ihr nicht fertig geworden seid, habt ihr bis nächsten Montag Zeit. Das sind nochmal weitere fünf Tage, also erwarte ich am Ende auch Spitzenleistung. Und jetzt könnt ihr gehen und etwas Energie tanken."

Jake war schon beim ersten Wort aufgesprungen, weshalb Iris ihm zerknirscht hinterher blickte. Manon richtete sich auf und das einzige, was wir tun mussten, war nach unseren Taschen zu greifen und geradewegs aus der Tür zu laufen.

„Man, war das mental erschöpfend", murrte Manon und seufzte anschließend leise. Ich nickte zustimmend und fuhr im nächsten Moment erschrocken zusammen, da Amor aus dem Nichts auftauchte und ein lautes „Hey!" rief.

„Oh, keine Panik, Süßer, ich bins nur", er legte mir einen Arm um die Schultern und warf Manon einen Blick zu, den wohl jeder in diesem Fall deuten könnte.

„Schön, dass du wieder von den Toten auferstanden bist", meinte seine Schwester nur und hakte sich bei mir unter. Amor löste sich von mir und betrachtete unsere Arme nur flüchtig.

„Alles klar, ihr beiden. Ich weiß, dass ich mich wie der peinliche große Bruder aufführe. Macht was ihr wollt."

Er war der peinliche große Bruder und obwohl Manons Blick mir sagte, dass sie dasselbe dachte, hielten wir beide den Rand.

„Danke, für deine Einverständnis. Jetzt kann ich mein Leben beruhigt fortfahren", lachte sie nur und entzog mir dann ihren Arm.

Die beiden waren so direkt, dass ich begann, mich unwohl zu fühlen. Im Ernst jetzt.

Amor verdrehte nur die Augen. „Nicht so frech, Miss Wilson. Und lass jetzt Mal wenigstens für eine Stunde meinen Schatz in Ruhe, wir haben gleich zusammen Sport."

„Jaja", murmelte diese nur und schien bereits mit den Gedanken ganz woanders zu sein. „Wir sehen uns später, Carter."

Ich nickte, woraufhin sie nur lächelte und dann davonlief. Es dauerte keine Sekunde, bis sie in der Menschenmenge unterging. Amor klopfte mir auf die Schulter.

„Bitte erzähl deinen Freunden später nicht, wie viel größer ihr Hintern ist, wenn sie nichts trägt... oder so'n ähnlichen Mist", seufzte er. „Sie hat sich im Sommer auf einen Kerl in unserer Stufe eingelassen und seitdem höre ich jede Woche dieselbe Story."

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