7. Überflüssige Scheinfreundin

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„Hey! Es ist Montag!", rief Callum unerwartet hinter mir aus und gleich darauf legte er mir seinen Arm um die Schultern. „Deine zweite Woche an der Kingsbury High hat auch schon begonnen, oh man. Das muss doch gefeiert werden, was?"

„Oh, ja, wuhuu...", spielte ich lahme Freude vor, woraufhin er lachte. Kopfschüttelnd stellte er sich vor mich und kniff mir in die Wange.

„Ich bin froh, dass du jetzt hier bist. So vermisse ich Amor weniger. Der fehlt heute auch schon wieder."

„Was genau ist sein Problem? Ich meine, ja, Schule ist öde, aber er übertreibt doch."

Callum nickte zustimmend. „Er ist ja nichtmal zuhause, da seine Eltern zur Zeit auch da sind. Keine Ahnung, was er treibt."

Ich schüttelte innerlich den Kopf und schloss dabei meinen Spind. Mit den Gedanken bei Manon blickte ich mich um und entdeckte sie auch schon an der Tür des Chemieraumes. Sie beobachtete mich lächelnd und lustiger Weise war das erste, was mir auffiel, ihr Rock. Den trug sie heute so, dass er ihr auch wirklich an die Knie reichte. Lag wohl an Mrs Schreihals, die auf jede Faser unsere Schulkleidung achtete. Deswegen trug ich momentan auch meinen Blazer und die schwarzen, hässlichen Lackschuhe, welche dazugehörten.

Noch nie zuvor bin ich mit einem so stark angeknacksten Selbstbewusstsein durch die Gänge der Schule gelaufen.

„Bete für mich, man, ich hab jetzt Chemie", brummte ich und hörte noch Cals Lachen, bevor ich mich abwandte und auf die wartende Manon zulief.

„Sie hat schlechte Laune", teilte diese mir mit einem Kopfnicken in den Klassenraum sofort mit und verdrehte die Augen. „Gut, dass du ordentlich gekleidet bist."

Ich musste schmunzeln und nickte Richtung Pult. „Kommst du nicht?"

Sie hob amüsiert eine Augenbraue und schüttelte den Kopf. „Seit wann haben wir bitte gemeinsam Chemie, Carter?"

Völlig verwirrt starrte ich sie an und wurde dann plötzlich angerempelt.

„Sorry", murmelte eine Blondine in Eile und verschwand im nächsten Moment auch schon im Klassenraum.

„Was machst du dann hier?", fragte ich Manon perplex.

Sie zuckte grinsend die Achseln. „Das, was Amor nicht von mir will. Viel Spaß in Chemie."

Der Kuss, den sie mir daraufhin auf die Wange gab, war fast schon einschüchternd und erinnerte mich paradoxer Weise gleichzeitig an Kindergarten. Lächelnd lief sie dann davon und das nächste, was ich sah, war das Gesicht einer finster dreinblickenden Chemielehrerin.

Oh, ja. Viel Spaß.

* * *

Lustiger Weise musste ich mich neben die Remplerin setzen und konnte kaum glauben, wie mutig sie war. Da saß sie, mit dem unordentlichsten Dutt, den ich je gesehen habe, ohne Blazer und einem zu weit aufgeknöpften, zerknitterten Hemd. Entweder hat sie gerade in einen Quickie gehabt oder sie war obdachlos.

Die starke Parfumwolke, welche mich fast umbrachte, deutete auf ersteres.

Was mich aber am meisten verwunderte war das Desinteresse unserer Lehrerin. Sie war eigentlich genauso zickig wie Mrs Clarks, doch meckern tat sie nicht, also hatte sie heute entweder gute Laune oder sie bevorzugte Blondie aus irgendeinem Grund.

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