„Ich liebe dich, Victoria Moon."
Die Stille im Raum war Ohrenbetäubend.
Liebe.
Er liebte mich?
Draco's kalte Hände an meinem Gesicht wirkten beengend und, obwohl sein Blick so sanft war, wie noch nie, stieg Panik in mir auf. Das konnte nicht wahr sein. All das hier konnte gerade nicht passieren, das war so nicht möglich. Es bestand in meiner Welt nie eine Chance, dass Draco Malfoy mich liebte. Dieser Moment hier erschien wie ein Traum.
„Nein", antwortete ich komplett außer Atem. Draco ließ plötzlich mein Gesicht los und trat einige Schritte zurück. In seinem Blick lag Verwirrung und Zorn. Ich konnte ihn verstehen.
„Nein", wiederholte ich. Meine Hände fuhren aufgeregt durch meine Haare, welche wahrscheinlich schon sonst wie zerzaust waren. „Bitte sag das nicht, wenn du es nicht auch meinst." Denn das war, was ich befürchtete. Es war für mich so unvorstellbar, dass Draco Malfoy mich liebte, dass ich Angst hatte, dass er es nur als Scherz meinte.
Draco schaute geschockt drein.
„Denkst du wirklich, dass ich dich anlügen würde, Victoria?" Ich zuckte meine Schultern und wollte erneut etwas sagen, doch mein gegenüber ließ mich nicht. „Bei Merlin, Victoria! Du bist wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte, oder? Ich habe dich geliebt seitdem ich dich das erste Mal gesehen hab. Meine Fresse, du warst seit Minute eins meine Nummer eins! Ich weiß, dass die letzten Jahre für uns beide mehr als verwirrend und Nervenzerreißend waren, aber ich würde dich niemals anlügen." Er kam mit einfliegen Schritten auf mich zu und zog mich in seien kräftigen Arme. „Ich bin verrückt nach dir! War es schon immer. Nur hast du es wohl nie bemerkt auch wenn ich mir sicher bin, dass jeder andere es schon vor Jahren bemerkt hat. Ich liebe dich. Ich habe dich damals geliebt, ich liebe dich jetzt, in diesem Moment und ich werde dich für alle Zeiten lieben. Komme, was mag."
Heulend, berührt von Draco's Worten, löste ich mich etwas aus der Umarmung. Mein Herz schlug mir bis zur Kehle, Luft kannten meine Lungen nicht mehr und mein Gehirn war zum ersten Mal in meinem Leben still.
„W-warum, Draco? Wer bin ich, dass du mich liebst?" Ich verstand es immer noch nicht. Vielleicht hatte er recht, ich war nicht immer so clever.
„Weil du mich im ersten Jahr angeguckt hast und mich gesehen hast, glaub ich. Ich kann es dir nicht genau sagen, aber ich weiß, dass ich schon immer wusste, dass du die einzige für mich sein wirst." Draco lächelte leicht, was ich sofort erwiderte. Absolut überwältigt mit allem, schüttelte ich leicht meinen Kopf.
„Du bist unglaublich, Draco", lachte ich. Meine Stirn ruhte gegen seine Brust, sein herz schlug schneller, als normal, aber ich schätzte, dass meins nicht gerade anders war.
Draco Malfoy liebte mich.
Ich liebte Draco Malfoy.
Die Welt schien plötzlich heller zu sein. Farbenfroher. Reicher. Erfüllter.
Er liebte mich.
Liebe. Was für ein seltsames Gefühl und doch schien es mir so vertraut, während es mir die Angst meines Lebens bereitete.
Meine Angst wurde allerdings jedesmal besänftigt, sobald Draco mich anguckte, anlächelte oder berührte.
Ich spürte, dass diese Liebe stärker sein wird, als jeder Sturm der noch kommen wird. Sobald ich in seine Augen guckte, wusste ich, dass wir etwas besonderes waren. Wir waren nicht perfekt, bei Merlin, wir waren alles andere als perfekt, aber wir waren etwas besonderes, etwas, was stärker war als alles Dunkle dieser Welt.
Trotz der ganzen Aufregung, welche Dracos Worte mit sich brachten, drehte die Welt sich weiter. Der Unterricht wurde weitergeführt, meine Freunde lebten ihr Leben weiter, und alles lief langsam zurück zum normalen.
Normalität.
Fluch und Segen zu gleich.
Draco schien nach diesem einen Tag wie ausgewechselt zu sein. Obwohl er immer noch für Stunden, manchmal Tage am Stück verschwunden war, versuchte er Zeit zu schaffen, um mich zu sehen. Es funktionierte manchmal. Meistens kam er dazu, wenn Blaise und ich abends auf dem Astronomieturm saßen und blöden Stuss redeten.
Blaise kam als guter Freund zur Geltung in Zeiten, in denen meine Gryffindor-Freunde Abstand hielten.
Hermine und Ron redeten kaum noch mit mir. Es tat unglaublich weh in dieser Situation mit ihnen zu sein. Ich konnte sie irgendwie verstehen, auch wenn ich es nicht wirklich nachvollziehen konnte. Es war eine mehr als komische Situation. Harry versuchte mich ganz normal zu behandeln, jedoch fragte er immer öfter nach Draco und sprach es auch an, wenn er uns auf der Karte des Rummtreibers gesehen hatte. Ich gab ihm nie Auskunft, da ich selber nicht wusste, was mein Freund in der Zeit machte, in der niemand ihn finden konnte.
Ginny war die Einzige, die mich normal behandelte. Sie fantasierte sogar darüber, wie ich es irgendwann Molly und Arthur sagen könnte. Natürlich wusste, ich, dass dieser Tag kommen müsste, jedoch wollte ich nicht daran denken. Nichts bereitete mir mehr Angst, als die Reaktion meiner Familie. Sie waren mein Ein und Alles, genauso wie es Draco war, jedoch waren dies die Personen, die mich erzogen hatten und denen ich mein Leben zum verdanken hatte.
Jedoch war Dracos und meine Beziehung, welche dank allen Umständen nun mehr oder weniger öffentlich war, nicht der einzige Tratsch den Hogwarts im Augenblick zu diskutieren hatte.
Ginny's und Harrys Beziehung hatte schnell die Runde gemacht und war besonders bei den Mädchen ein großes Thema. So fragten sie Ginny die absurdesten Dinge.
„Stimmt es, dass Harry Potter ein Hippogreif Tattoo hat?"
„Kannst du bestätigen, dass er mehr als acht Sprachen kann?"
„Wie ist Harry Potter so im Bett, Ginny?"
Ginny verdrehte bei den meisten Fragen nur genervt die Augen oder gab sarkastische und kuriose Antworten. Wir lachten oft und viel über solche Situationen. Ich war noch nie so dankbar Ginny in meinem Leben zu haben. Sie gab mir so viel Freude, Hoffnung und Gelassenheit zurück.
„Wie kommen die überhaupt auf die ganze Scheiße?"
Ginny und ich standen nach dem Mittag vor dem Großen Saal und warteten auf Harry. Vereinzelt tropfte der Regen gegen die Fenster von Hogwarts und bildete die unruhige Hintergrundmusik des heutigen Tages. Seit Tagen regnete es nur noch und wir alle warteten auf besseren Wetter. Aber nun ja, so war das neunmal in diesen Regionen. Mehr Regen, als alles andere.
„Ich hab absolut keine Ahnung", lachte meine Schwester ausgelassen, während sie sich ihren Umhang fester um den Körper schlug und nach Harry Ausschau hielt. „Wie kommst du im Augenblick mit der ganzen Sache mit Malfoy klar? Oder sollte ich Draco sagen?" Sie runzelte fragend die Stirn.
„Es geht", antwortete ich ehrlich. „Die meisten Schüler interagieren plötzlich so anders mit einem. So, als hätten sie Angst oder so. Ich kann es nicht genau beschreiben. Aber auf der anderen Seite ist es auch großartig sich nicht mehr verstecken zu müssen." Meine Gegenüber nickte zustimmend. Ich wollte gerade zu einem weiteren Satz ansetzen und ihr von den Geschehnissen, welche sich in VGDDK neulich erst zugetragen hatten, als Ginnys Augen plötzlich groß wurden. Ich drehte mich mit der Erwartung um, Harry zu sehen.
„Alles gut?", fragte ich besorgt, als Draco mit nervösen Schritten auf uns zu kam. Sein Umhang wehte bei jeden seiner Schritte schwungvoll an seinem Körper entlang, während seine Haare still und perfekt gestylt waren.
„Könne wir reden?" Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. „Alleine?", fragte Draco und warf einen misstrauischen Blick zu Ginny, welche immer noch entspannt neben mir stand.
„Ist es okay, wenn du alleine auf Harry wartest?", fragte ich und nahm Draco's Hand in meine. Ginny nickte nur mit einem fetten grinsen und meinte, dass ihr die paar Minuten alleine nichts ausmachen würden. Ich bedankte mich bei ihr und zog mit Draco los. Wir liefen eilig durch das Schloss und es wirkte beinahe so, als ob wir vor irgendetwas davon rennen würden. Draco war unaufhaltbar und rannte beinahe mehrere Schüler um. Es schien mir eher so, als ob er vor irgendetwas flüchten wollte.
Ich erwartete, dass Draco uns zum Astronomieturm hoch führen würde, als er jedoch plötzlich die Treppen nach unten nahm blieb ich verwundert stehen.
„Unten gibt es keine Möglichkeiten, dass jemand uns hören kann." Auf den falschen Gedanken gekommen, zog ich erstaunt meine Augenbrauen hoch und versuchte nicht zu lachen. „Nein, Victoria", sagte Draco ernst. „Verwerfe diesen Gedanken ganz schnell wieder!"
„Ich kenne keine Gründe, die dafür sprechen", lachte ich, in Hoffnung die angespannte Situation zu lockern. Jedoch verdrehte Draco nur genervt seine Augen, nahm meine Hand und zog mich eilig hinter sich her. Ich schnaufte niedergeschlagen auf und versuchte sein Tempo zu halten. Die Gänge hier unten waren um einiges Kühler als alle anderen. Sie hatten einen morden, nassen Geruch an sich, welcher sich sofort in mein Gehirn vergrub. Ich war für meine Entscheidung heute morgen dankbar, einen extra dicken Pullover angezogen zu haben, da es mit jedem Schritt kühler wurde. Wie hielten die Slytherins es hier unten nur aus? War deren Gemeinschaftsraum auch so kalt und schwül?
Draco stoppte plötzlich vor einer schwarzen Tür. Sein Blick glich zum Gang hinter uns, um sich zu versichern, dass niemand in der Nähe war, bevor er die Tür öffneten und mich hinein zog. Der Raum,. Welcher wir gerade betreten hatte, war größer und heller, als gedacht. Der plötzliche Temperaturunterschied von kaltem Gang zu diesen, doch sehr gut beheiztem Raum, war sofort zu spüren und ließ alles in meinem Kopf kurz verschwimmen. Es standen nur einige Tische und sogar, wie keine Stühle hier. Es kam mir vor, wie ein alter Klassenraum, welcher nicht mehr in Benutzung war. Ich legte meinen Umhang zusammen mit meinem Pullover ab, da die Temperaturen hier es definitiv zu ließen nur in Bluse und Hose zu sitzen. Draco tat es mir gleich und legte auch seinen Umhang ab, sodass er nur noch seinen berühmten schwarzen Anzug trug. Meine Güte, sah er darin gut aus!
„Und was jetzt?", fragte ich neugierig und schaute mich in den großen Raum um. Draco streichet sich nervös durch die perfekten hellen Harre und schaute mich unsicher an. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ich lief die Schritte zu ihm zu, welche uns bis jetzt noch getrennt hatten und nahm seine kalten Hände in meine. Sein Blick fand schnell zu mir.
„Weißt du noch, als ich meinte, dass ich etwas erledigen muss und du mich danach hassen wirst?" Ich nickte als Antwort. „Die Zeit ist gekommen. Ich kann dir nicht sagen, was es ist, aber ich kann nicht verantworten, dass du verletzt wirst. Nicht du, Victoria."
„Was kann ich tun, Draco?" Die Sorge in seinem Blick war unbeschreiblich grausam.
„Bleib heute auf deinem Zimmer. Bitte. Egal, was passiert oder was du hörst. Ich – ich kann dich heute nicht beschützen. Ich wünsche, dass ich die Kraft dazu hätte, aber-" Er verstummte. Es dauerte einen Moment, bevor seine Worte bei mir ankamen. Es machte alles keinen Sinn. Draco brauchte mich nicht zu beschützen, das hatte ich ihm schon so oft gesagt. Jedoch dachte er immer noch, er könnte mich vor allen Gefahren dieser Welt beschützen. Dies war nicht so. Die Raumtemperatur schien sich plötzlich dramatisch zu ändern und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich wunderte mich, ob mein Körper etwas wusste, was mein Geist noch nicht ahnte.
„Draco-" Angesprochener zuckte beinahe unmerklich zusammen und sah mich mit Tränen gefüllten Augen an. „Ich weiß nicht, was du machen musst, aber ich werde auf dich hören." Pure Erleichterung war in den Gesichtszügen meines Gegenübers zu sehen. „Allerdings kannst du mich nicht für immer vor Jedem und Allem beschützen, Draco. Ich liebe dich, aber ich bin auch meine eigene Person und kann gut auf mich selber aufpassen, okay?"
Draco nickte während Tränen begannen über seine Wangen zu laufen. Mein Herz schmerzte beim Anblick meines Partners. Niemals hätte ich damals gedacht, dass der angebliche Eisprinz von Slytherin so viele Emotionen hat und zeigen kann.
Ich nahm ihn nach weniger Sekunden des Zögerns in meine Arme und hielt Draco einfach nur während dieser stumm weinte. Ich war verzweifelt und ratlos, was ich machen könnte, um Draco diesen Schmerz und die ganzen Sorgen abzunehmen. Er war zu jung, um so gebrochen zu sein.
„Hey", begann ich zögerlich, als ich merkte, dass Draco sich langsam beruhigte. „Ich weiß nicht, ob meine folgenden Worte dir helfen werden, aber ich möchte für dich da sein. Du bist stärker, als jede Person, die ich kenne und egal, was du machen musst, ich liebe dich. Ich werde dich für immer lieben, komme, was mag." Die Wärme von Draco's Körper gegen meinen verschwand mit jedem Zentimeter, den er zurück tritt.
„Ich hab Angst, Victoria. Massive Angst." Die Verzweiflung kehrte auf sein Gesicht zurück. Der Raum um uns schien noch kälter zu werden. „Egal, was du gerade sagst, weiß ich, dass du danach nichts mehr mit mir zutun haben willst. Das, was ich tun musst ist zu grausam dafür..." Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, während mein Herz zerbrach. Wie konnte er nur so etwas sagen, nach allem, was ich gerade gesagt hatte? Ich wusste, dass unsere Zukunft nicht einfach wird, allerdings wusste ich auch, dass wir alles irgendwie schaffen werden. „Aber ich kann dich nicht verlieren. Nicht auf die Art." Langsam begann ich zu verstehen. Mein Herz schien für den Moment auszusetzen, meine Atmung stockte und mein gesamter Magen drehte sich.
„Ich-" Verzweifelt suchte ich nach Worten. Alles in mir drin war voller Angst, Panik und mit Schmerzen erfüllt. Nach all diesen Monaten, nach allen Anspielungen von Draco und seinen Worten. Immer dachte ich, dass er mich nur vor banalen Dingen beschützen wollte, doch jetzt fing ich an zu realisieren. Mit ausgestreckter Hand trat ich zögernd einige Schritte zurück. Draco wusste, dass ich die Situation verstanden hatte. Die Stille zwischen uns war ohrenbetäubend laut.
„Ich sterbe, wenn du das nicht machst, oder?" Draco nickte. Ein Stich ins Herz. „Also ist es meine Schuld", stellte ich ernüchternd fest. Währe ich nicht gewesen, hätte ich nie seien Nähe gesucht, seine Gefühle erwidert, währe das alles nicht passiert. Währe ich nicht gewesen, währe Draco nicht in dieser Situation.
Mein Gegenüber versuchte auf mich zu zugehen, doch ich stoppte ihn.
„Victoria-"
Ich schüttelte mit dem Kopf. Beide unserer Tränen fanden sich auf dem Boden wieder.
Hier standen wir nun, nach all den Jahren, nach all den Gefühlen, auf dem Boden der Tatsachen. Jetzt erst realisierte ich, dass ich Draco's Schwachstelle war. Das perfekte Druckmittel, damit diese junge Person, das macht, was Voldemort wollte. Er beutete mir mehr als ich in Worte fassen konnte und das Selbe galt wahrscheinlich auch anders herum und genau diese Tatsachen nutzen so viele Personen aus.
„Was musst du machen?", fragte ich und versuchte dabei nicht zu sehr verzweifelt und verheult zu klingen. Ich musste wissen, was seine Aufgabe war. Die Ungewissheit brachte mich um.
„Ich kann es dir nicht sagen." Sein Blick fiel zum Boden, welcher, wie der Abgrund unter uns wirkte.
„Doch."
Draco schien zu zögern. Er wandte sich von mir ab und lief unruhig durch den Raum, seine Hände wanderten nervös durch seine Haare und Gesicht.
„Bitte."
Er stoppte.
Sein Rücken war zu mir gedreht. Mir wurde schlecht bei der Tatsache, dass er mich nicht angucken wollte.
„Es ist ein Leben für ein weiteres. Ich muss-"
„Du musst jemanden umbringen, damit er mich nicht umbringt. Richtig?"
Draco drehte sich doch wieder zu mir und nickte. Mir wurde schlecht bei der Vorstellung, dass dieser gebrochene Junge, jemanden das Leben nehmen musste.
„Wen?" Energisches Kopfschütteln von meinem Gegenüber. Ich wiederholte meine Frage mit mehr Festigkeit in meiner Stimme.
„Ich muss sein Gefolge in die Schule lassen", gestand Draco mit schuldiger Stimme. Mein Herz schien nicht weiter brechen zu können, doch genau das tat es. Mit jeder Sekunde realisierte ich alles aus dem letzten Jahr, was ich naiver Weise übersehen hatte. Bei Merlin, wie konnte ich nur so dumm sein?
„Hast du daran gearbeitet? Das ganze letzte Jahr?" Er nickte wieder und setzte zur Erklärung an, doch ich wollte nichts mehr hören.
„Mir ist schlecht", stellte ich nüchtern fest. Mein Umhang und Pullover waren schneller in meinen Händen, als mein Gehirn es auffassen konnte. Die Türklinke war kalt in meiner noch kälteren Hand.
„Victoria..." Draco schaute mich enttäuscht an. Ich drehte mich ein letztes Mal zu ihm. Seine Augen waren gefüllt mit Tränen, so waren meine. Wir wussten beide, was passieren würde.
„Ich hab mich getäuscht." Ich öffnete die schwere Tür, welche der einzige Ausgang aus dieser Situation war.
„Kannst du es nicht verstehen?"
Ich drehte mich wieder Draco zu. Die Tür immer noch halb offen und meine Entscheidung klar gefasst.
„Ich würde lieber sterben." Geschockt, fast schon verständnislos entglitten Draco's Gesichtszüge ihm. „Ich würde für dich sterben, Draco. Ich würde alles tun, damit du niemanden umbringen musst." Ich wendete mich der nun offenen Tür zu. Ich realisierte es selber kaum, was ich im Inbegriff war zu tun, doch mein Entschluss stand fest. Ich liebte Draco zu sehr, um ihm diesen Schmerz auszusetzen.
„VICTORIA!!!"
Draco's Schreie nach mir hallten den Gang entlang.
Niemand sollte heute sterben.
Zumindest sollte heute niemand von Draco umgebracht werden.
Es gab nur noch eine Möglichkeit.