38. But is it wrong if I see him tonight?

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"Gelegentlich führt erst ein fehler auf den richtigen Weg." ~ Konrad Adenauer


Die Stunden vergingen und mit jeder Sekunde, Minute, Stunde, die verstrich, wurde ich nervöser. Ich konnte mir nicht mal ganz erklären, warum ich plötzlich so nervös war. Es war schließlich nur Malfoy.

Als wir beim Abendbrot saßen, aß ich nicht wirklich etwas, sondern stocherte eher mit der Gabel in meinem Essen rum. Hermine, die mir meine Nervosität wohl anmerkte und mich schon den ganzen Tag ausfragte, was ich nachher machen würde, beobachtete mich forschend. Unter ihrem Blick wurde ich nicht nur noch nervöser, sondern bekam bei der ganzen Sache auch ein ziemlich eigenartiges Gefühl. War es falsch, was ich tat? Schließlich würde ich dem Jungen helfen, der ständig meine Freunde beleidigte. Er bezeichnete Hermine als Schlammblut und als ihre beste Freundin sollte ich ihn eigentlich komplett ignorieren oder fertig machen, doch ich tat genau das Gegenteil. Ich traf mich mit ihm und war deswegen verdammt aufgeregt.

Um kurz vor 19 Uhr machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek und betete dafür, dass kein Schüler jetzt da sein würde. Ich konnte mir schon genauestens vorstellen, was sie denken würden, wenn sie Malfoy und mich sehen würden. Hermine hatte ich noch das Versprechen geben müssen, egal wo ich jetzt hingehen würde, auf mich aufzupassen und nichts zu tun, was mich in Schwierigkeiten bringen könnte.

In der Bibliothek angekommen, setzte ich mich an einen der hintersten Tische, an denen eigentlich niemand saß und wenn mal jemand an ihnen saß, dann wusste man, dass dieser Jemand etwas nicht ganz so richtiges tat. Ich packte meine Bücher und Blätter aus, die ich für den Aufsatz in Zaubertränke brauchte und machte mich schon mal an die Arbeit. Es gab viele Sorten von Gegengiften, aber ich fand dieses Thema definitiv einfacher, als das Letzte.

„Bei Merlins Bart!" Ich schreckte hoch, als plötzlich jemand neben mir seine Sachen auf den Tisch fallen ließ. Malfoy lächelte mich nur schräg an, bevor er sich zu mir setzte und ein Stück Pergament hervor holte.

„So und wie machen wir das jetzt?", fragte er und sah erst sein leeres Blatt und dann mich an. Ich räumte meine Sachen etwas zur Seite, bevor ich mir durch meine Haare fuhr und mich zu Malfoy drehte.

„Also du überlegst erst einmal, was für Gegengifte du kennst", wies ich ihn an. Malfoy guckte kurz an die Wand, an welcher der Tisch stand, bevor er wieder mich anguckte und nur ahnungslos mit den Schultern zuckte. Das konnte jetzt nicht sein ernst sein, oder? Der kann mir nicht erzählen, dass er komplett gar nichts davon weiß. „Ok, vielleicht kannst du mir wenigstens sagen, was man im Allgemeinen unter Gegengiften versteht?"

„Gegengifte sind speziell zusammengestellte magische Mixturen, die einem bestimmten Gift entgegen wirken sollen", antwortete mir Malfoy und ich nickte zustimmend, bevor ich ihn anwies das gerade gesagte aufzuschreiben. „Sie werden benutzt, um magische Vergiftungen durch Zaubertränke, magische Gegenstände, magische Giftpflanzen und -pilze oder Verletzungen durch Tierwesen entgegenzuwirken und erfolgreich zu bekämpfen", sagte er noch und schrieb auch das auf.

„Bist ja doch nicht so dumm, wie ich gedacht hatte", lachte ich und erntete sofort einen geschockten Blick.

„Ich bin nicht dumm!" Empört riss Malfoy seine Arme in die Luft, was mich zum Lachen brachte, da er gerade wie ein kleines Äffchen mit weißen Haaren aussah, das sich aufregte, weil man ihm seine Banane weggenommen hatte.

„Oh du müsstest dich jetzt mal sehen! So bescheuert!" Ich lachte immer noch herzlich, doch verstummte plötzlich, als mich Malfoys ernster Blick traf. Oh, da mochte es aber jemand gar nicht, wenn man über ihn lacht.

„Wissen eigentlich deine Freunde, dass du mit mir hier bist?", fragte er plötzlich aus dem Nichts heraus. Ich schüttelte nur meinen Kopf, woraufhin sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen abspiegelte. „Also bin ich so etwas, wie dein Geheimnis?"

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now