30. Have you hear that? That's the sound of my broken heart

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"Ein langer Streit beweist, dass beide Seiten unrecht haben." ~ Voltaire

„Guten Morgen, meine Liebe" Julians Mutter begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln, als ich an den Frühstückstisch kam, wo sie und ihr Mann schon saßen. Ich begrüßte beide so freundlich, wie ich es auch schon im vergangenem Monat gemacht hatte.

Einen Monat war ich nun schon bei Julian und ich musste sagen, dass es wirklich eine der schönsten aber auch anstrengendsten Zeiten war. Zum Anfang hatten Julian und ich jede Minute zusammen verbracht. Er hatte mir den Hof gezeigt, die Gegend, mich in Muggelsachen eingeweiht und mich einfach nur glücklich gemacht. Seine Eltern waren zwei Engel. Sie hatten mich mit großen Augen betrachtet, als ich vor einem Monat durch das große Tor des Hofes spaziert war und mich aufgenommen, als ob ich schon immer ein Teil der Familie gewesen war. Es war wirklich eine wunderschöne Zeit. Ab und an schrieb ich mit Hermine, Ron und den Zwillingen, die mich in alles einweihten. Wie gesagt, es war fast perfekt... aber auch nur fast.

Seit einigen Tagen ignorierte mich Julian mehr und mehr. Immer wenn ich ihn darauf angesprochen hatte, warum er das tat – tja, da ist er einfach dem Gespräch ausgewichen oder ist weggegangen. Somit verschlechterte sich auch meine Laune die letzten Tage und heute hatte ich einen Tiefpunkt erreicht. Ich war gestern Abend so sauer auf Julian gewesen, dass ich im Gästezimmer geschlafen hatte und mich versucht habe abzulenken, in dem ich zeichnete. Doch das brachte relativ wenig, da ich immer noch sauer auf ihn und sein unmögliches Verhalten war.

„Und was habt ihr heute vor?", fragte mich sein Vater, der von unseren Streitereien nichts mitbekommen hatte. Allgemein verhielten wir uns vor seinen Eltern ganz normal – wir versuchten es zumindest. Ich zuckte mit den Schultern und hörte dann, wie Julian die Treppe runter kam. Ich drehte mich extra nicht um und aß einfach weiter. Wenn er mich ignorieren konnte, dann konnte ich das schon lange.

„Morgen", grummelte er und setzte sich neben mich. Seine Eltern unterhielten sich während des Essens über irgendwelche Politischen Dinge, die gerade in der Muggelwelt passierten, bevor beide aufstanden und sich für ihre Jobs fertig machten. Nachdem ich aufgegessen hatte, ging ich wieder in das Gästezimmer und ließ einfach meine Laune sprechen, in dem ich Bilder malte. Nach einigen Stunden wurde mir das aber alles ein wenig zu doof und ich wollte mit Julian nochmal das Gespräch suchen. Es konnte so einfach nicht weiter gehen, schließlich hatte ich nichts getan und müsste hier noch einige Wochen verbringen, bevor es wieder nach Hogwarts gehen würde.

Also klappte ich das kleine Lederheft zu, schwang mich von der großen Ledercouch und ging durch das große Landhaus rüber zu Julians Zimmer. Die braune Holztür war einen kleinen Spalt geöffnet, sodass sie beim anklopfen leicht aufschwang. Julian rollte mit den Augen und drehte provokativ seinen Kopf weg, als ich das Zimmer betrat. Er saß in einem der beiden Ohrensessel, die in seinem Zimmer standen und las gerade etwas. Wie es aussah war es wieder eins dieser Muggelbücher. Ich seufzte resigniert und ging dann langsam auf ihn zu. Mein Herz verkrampfte sich auf eine der schmerzhaftesten Weise, die ich bis jetzt kennengelernt hatte, als ich sah, dass er mich immer noch ignorierte, sogar nachdem ich seinen Namen gesagt hatte.

„Bitte, Julian", flüsterte ich durch die angespannte Stille des Zimmers hindurch. Es war so leise, das man selbst eine Feder hören könnte, wenn sie auf dem Boden ankam.

„Was willst du?", zischte er zwischen zusammen gepressten Zähnen heraus und ich kniff meine Augen zusammen, dass ja keine Träne ihren Weg nach draußen suchte. Den Herzschmerz einfach ignorierend ging ich auf ihn zu und stellte mich direkt vor ihn, sodass er eigentlich hochsehen müsste, würde er mich angucken.

„Reden", brachte ich schüchtern raus und sah ihn einfach an, in der Hoffnung er würde auch mich ansehen. Und meine Hoffnung war nicht umsonst gewesen, da er mich jetzt ansah. Doch wie er mich ansah, ließ mich erschaudern. Es lag so viel Hass, Verachtung und Trauer in seinem Blick. Egal wie sehr ich auch versuchte den Fehler zu finden, den ich anscheinend gemacht hatte, gelang es mir nicht. Ich hatte mich immer richtig benommen und hatte eigentlich nie etwas getan, was ihn in irgendeiner mir nur erdenklichen Art verletzten würde.

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now