42. I'm wide awake and I see the perfect sky is torn

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"Das schnellste Pferd kann ein im Zorn gesprochenes Wort nicht einholen." ~ Unbekannt

Die nächsten zwei Wochen waren - nun ja... sie waren sehr komisch. In Zaubertränke saß ich zwar immer noch neben Malfoy, aber wir redeten nicht mehr mit einander. Nicht mal, wenn wir zusammen arbeiten sollten, taten wir dies. Wir ignorierten uns gegenseitig und wenn Malfoy wieder irgendwelche dummen Sprüche gegen meine Freunde richtete, sagte er auch immer etwas gegen mich. Es tat weh. Das war das einzige, was ich dabei fühlte. Es tat einfach unglaublich weh von ihm so behandelt zu werden. Vor allem, nachdem wir zusammen gelacht hatten. Selbst die elektrisierende Spannung zwischen uns beiden war erloschen und das vermisste ich.

Während mit Malfoy so einiges aus dem Ruder lief, funktionierte mein restliches Leben ausnahmsweise mal. In der DA übten wir fast bei jedem Treffen einen neuen Zauber oder verbesserten unser Können. Da die Treffen aber oft verschoben werden mussten und wir es zu auffällig fanden, wenn andauernd Schüler eines Hauses zu Schüler in anderen Häusern laufen würden, kam Hermine auf eine Idee. Nach unserem letzten Training teilte sie uns Münzen aus, die so verzaubert waren, dass, wenn Harry das Datum des nächsten Treffens festlegen würde, sich das Datum am Rand der Münzen auch ändern würde und somit alle bescheid wüssten. Es war ein tolles Gefühl so Umbridge entgegen zu wirken. Dazu kam noch, dass durch die Treffen neue Freundschaften entstanden. So hatte ich schon einige aus Hufflepuff kennen gelernt, die ich sonst nur vom Sehen kannte. Wir hielten als Gruppe fest zusammen und alle waren für einander da. Aber es entstanden nicht nur neue Freundschaften, sondern auch alte wurden wieder zum Leben erweckt, so wie die zwischen Julian und mir. Wir verbrachten nicht nur während des Trainings viel Zeit miteinander, sondern auch außerhalb. Und was soll ich sagen? Ja, es entstanden schon irgendwo wieder Gefühle, aber ich hatte ihm trotzdem noch nicht vergeben und behielt mir sein Verhalten von den Sommerferien immer im Hinterkopf.

Am ersten Novemberwochenende stand das große Spiel zwischen Gryffindor und Slytherin an. Schon Wochen vor diesem Spiel, fingen die Slytherins an Ron auszulachen und ihm dumme Sprüche gegen den Kopf zu werfen. Malfoy war da besonders mit von der Partie. Deshalb war es kein Wunder, das Ron am Morgen des Spiels kreidebleich zum Frühstückstisch kam.

„Wie schlimm ist es?", fragte ich Harry, als sie sich zu uns setzten. Ron starrte einfach mit leeren Augen ins Nichts und beachtete gar nicht die vielen Menschen, die ihm Glück wünschten.

„Frag nicht und die Slytherins machen es auch nicht gerade besser. Weißt du, was auf diesen Abzeichen mit der Krone steht?", fragte Harry mich und ich runzelte die Stirn.

„Was für Abzeichen?" Harry deutete auf einige Slytherins, die gerade an unserem Tisch vorbei gingen. Sie trugen ein silbernes Abzeichen mit einer Krone und Text darauf. Allerdings konnte ich den Text auch nicht lesen, weshalb ich nur mit dem Kopf schüttelte. Als Harry gerade wieder etwas sagen wollte, setzten sich Hermine und Ginny zu uns. Beide hatten heute Morgen noch ein wenig länger geschlafen, während ich schon zum Frühstück runtergegangen war.

„Wie geht's dir?", fragte Ginny Ron, welcher inzwischen in die Milchpfütze am Boden seiner leeren Frühstücksschale starrte. Es sah so aus, als ob Ron sich am liebsten in ihr ertränken würde.

„Er ist einfach nur nervös", erklärte Harry.

„Schön, das ist ein gutes Zeichen, ich persönlich hab immer den Eindruck, wenn ich nicht ein bisschen nervös bin, läuft es in den Prüfungen nicht ganz so gut", sagte Hermine.

„Aber das ist hier keine Prüfung, Mine", nuschelte ich mit vollem Mund und stupste Ron an. „Nein, du wirst dich nicht in der Schüssel ertränken. Außerdem ist dein Kopf dazu viel zu groß." Ron sagte nichts zu meiner Äußerung, sondern sah sich nur nervös um. Auf einmal tauchte Luna bei uns auf und wünschte Ron viel Glück. Sie trug einen Löwenkopf als Hut, der sogar sein Maul bewegen konnte. Fröhlich lächelnd hüpfte sie wieder davon, bevor Angelina auf uns zuraste und die Jungs mit zum Feld nehmen wollte. Harry meinte nur, dass sie gleich nachkommen würden, weil Ron noch etwas essen sollte. Doch als Ron nach zehn Minuten immer noch nichts zu sich genommen hatte, gab Harry auf und wollte mit ihm gehen. Als die beiden aufstanden, erhoben sich auch Hermine und ich. Während ich beide nur umarmte, drückte sie Ron sogar einen Kuss auf die Wange.

Behind Green EyesDonde viven las historias. Descúbrelo ahora