74. Your enemy whispers, so you have to scream

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Mit der Erkenntnis, dass ich Draco mehr als nur mochte, bei Merlin, ihn sogar liebte, kam auch die Erkenntnis, dass ich mehr als nur verdammt war. Ich wusste nicht wie oder ob ich es Draco sagen sollte. Ich entschied mich dafür, es ihm vorerst nicht zu sagen. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die bevorstehende Apparierprüfung. Naja, konzentrieren war wahrscheinlich nicht das richtige Wort. Wenn ich nicht im Unterricht war, wir extra Apparierstunden hatten oder ich lernte, verbrachte ich meine Zeit mit Blaise. Natürlich konnte nicht lange aushalten ohne meine Gefühle für Draco Blaise zu gestehen.

„WAS!?", schrie Blaise, doch ich hielt ihm sofort meine Hand über den Mund. Wir saßen gerade in der Bibliothek und trafen letzte Vorbereitungen für die anstehende Prüfung, als ich Blaise von meinen Gefühlen erzählte.

„Okay, okay, ich bin ja schon leise", versuchte mein Gegenüber zu flüstern, nachdem ich meine Hand wieder von seinem Mund entfernt hatte. „Bitte was, Victoria? Du willst mir erzählen, dass du Draco Malfoy liebst?"

Ich schlug meinen Kopf auf das Buch, welches vor mir lag. Noch lauter und die ganze Bibliothek würde es wissen!

„Ja, ich glaube es", antwortete ich. Blaise guckte mich nur fassungslos an und schüttelte seinen Kopf.

„Ich freu mich auf die Hochzeit!", lächelte Blaise plötzlich. Ich hob mein Buch an und schlug ihn damit auf den Kopf.

„Blaise Zabini!" Wir fingen beide an zu lachen. „Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube schon, dass ich ihn liebe, aber... wie kann man sich sicher sein? Blaise, wie kann ich mir sicher sein, dass ich ihn liebe? Wie fühlt sich das überhaupt an?"

„Ich weiß es nicht, Victoria. Aber ich glaube, dass du es im richtigen Moment wissen wirst. Du wirst dir irgendwann so sicher sein, dass du ihn liebst, und dann, dann sag es ihm. Versprich mir das! Versprich mir, dass du es Draco sagen wirst." Blaise nahm meine kalten Hände in seine. Ich guckte ihn in seine Augen und begann zu verstehen. Liebe, sie war kompliziert. Komplizierter, als ich es jemals verstehen würde. Aber er hatte Recht. Ich würde es irgendwann wissen. Ich hoffte nur, dass, wenn ich mir zu hundert Prozent sicher war Draco Malfoy zu lieben, dass es dann nicht schon zu spät war.

Die Wochen vergingen und so stand eines Morgens die Apparierprüfung an. Hermine, Ron und ich waren einige von wenigen Gryffindors, die bereits schon siebzehn waren und die Prüfung damit ablegen konnten. Wir standen vor der Großen Halle und warteten darauf, dass unser Name aufgerufen werden würde.

Hermine legte die Prüfung vor mir ab und absolvierte diese mit solch einer Brillanz, dass ich mir sicher war, zu versagen.

Unsicher trat ich in die Halle, nachdem mein Name aufgerufen wurde. In der Großen Halle wartete bereits schon ein grauhaariger, kleingewachsener und rundlicher Mann auf mich.

„Guten Morgen, Miss", er sah auf seine Liste von Namen und hob die Augenbraue. „Moon?"

„Ja, Sir", antwortete ich und versuchte meine Nervosität zu überspielen.

„Nun, Miss Moon. Herzlich Willkommen zur Apparierprüfung, ich bin Ihr heutiger Prüfer." Seinen Namen wollte er wohl nicht sagen. Sollte mir recht sein. „Zur Prüfung: Sie Apparieren von einem vorgegebenen Punkt in dieser Halle in den Reifen." Er zeigte in die Ferne, ans Ende der Halle, wo bereits schon ein breiter Reifen lag. „Dort hinten. Sollten Sie es schaffen, ohne Fehler zu Apparieren, nun, dann haben Sie bestanden. Wenn nicht, dann nicht."

Er führte mich einige Schritte weiter, und begann seine Notizen zu machen. Ich atmete noch einmal kräftig ein und aus, bevor ich versuchte all meine Konzentration zu sammeln.

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now