18. Come back and tell me why

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"Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann" ~ Ernst R. Hauschka

„Was machst du hier?" stieß ich erschrocken aus und trat zurück, doch prallte gegen eine Rosenhecke. Malfoy legte ein hinterhältiges Grinsen auf und musterte mich.

„Das könnte ich dich auch fragen" sagte er gelassen und zuckte mit den Schultern.

„Schön, ich hab aber als erstes gefragt! Außerdem bin ich mit meinem Freund hier!" schnauzte ich ihn an, doch er lachte nur rau auf.

„Ach ja dein ach so wunderbarer Freund." Verwirrt blickte ich ihn an und er fuhr fort. „Warum gehst du eigentlich mit so einem Schlammblut, mh?" Ich musste einmal kurz ruhig ein und ausatmen. Ich hasste, es wenn man das Wort Schlammblut sagte und dazu stimmte es nicht mal. Vielleicht waren seine Eltern in Muggel-Jobs tätig, aber das hieß noch lange nicht, dass sie Muggel waren. Und selbst wenn Julian Muggelstämmig wäre, wäre das auch kein Problem. Muggelstämmige sind genauso vollwertige Zauberer, wie wir Reinblüter.

„Er ist kein Muggelstämmiger und selbst wenn, was geht dich das an?" Kurz trat Stille ein und es schien, als ob Malfoy nach einer Antwort suchen. Doch leider fand er auch diese. „Ich bin der Meinung, dass wir Reinblüter nichts mit diesem Pack zutun haben sollten. Deine Freundin Granger ist schon ein Schlammblut zu viel mit dem du dich abgibst!" Und genau in diesem Augenblick sah ich rot. Ich stürmte auf ihn zu und drückte ihn gegen die Hecke.

„Wag es ja nicht meine beste Freundin als Schlammblut zu bezeichnen!" fauchte ich wütend.

„Aber es ist doch nur die Wahrheit und dein Freund ist auch ein Schlammblut. Wirklich du bist da in den ganz falschen Händen" den letzten Teil flüsterte er. Seine Hand strich plötzlich über meine Wange und ich erzitterte. Diese Spannung war noch nicht verschwunden und das, obwohl ich mich eigentlich so gut wie nur möglich von ihm ferngehalten hatte.

„Warum gehst du nur mit ihm? Er ist deiner nicht wert" flüsterte Malfoy und sah mir direkt in die Augen. Es war komisch aber es gefiel mir, wie nahe wir uns gerade standen. Würden wir nicht gerade über Julian sprechen, hätte ich ihn glatt vergessen.

„Weil er mir was bedeutet" sagte ich und legte meine Hände auf Malfoys Schultern. Ich hatte absolut keine Ahnung warum ich das tat, aber es fühlte sich richtig an.

„Und was bedeutet er dir?" hauchte Malfoy und legte seine Hände auf meine Hüften, um mich noch näher zu sich ran zuziehen.

„Ich liebe ihn" Plötzlich änderte sich die komplette Stimmung und Malfoy schubste mich von sich weg. Komplett verwirrt stand ich da und sah ihn fragend an. Was hatte ich da gerade gesagt? Hatte ich wirklich diese Gefühle für Julian? Woher wollte ich überhaupt wissen was Liebe ist, wenn ich gerade mal vierzehn war.

„Du - du liebst ihn?" stotterte Malfoy überrascht und ich war von seiner Reaktion verwundert. Warum interessierte er sich überhaupt dafür?

„Ich weiß es nicht ganz" gestand ich leise. Unsicher tippte ich auf der Stelle und wartete darauf, dass er was sagte, doch vergebens. Malfoy starrte mich nur ungläubig an und für einen Moment war er komplett ausgewechselt. Aber dies hielt nicht lange an.

„Dann werde doch glücklich mit deinem Schlammblut!" schnaubte er und ließ mich dann stehen. Ich sah ihm noch hinterher und fragte mich, warum er so reagiert hatte, doch im nächsten Augenblick schoss mir auch schon die viel wichtigere Frage durch den Kopf. Was fühle ich für Julian?

Nein, das konnte nicht sein. Ich war noch viel zu jung dafür und außerdem kannte ich ihn doch erst ein halbes Jahr. Ich schüttelte kurz die Frage ab und ging wieder rein, wo Julian mir auch entgegen kam.

Behind Green EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt