28. What can I tell if he's looking at me?

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"Ich weiß, dass ich nichts weiß." ~ Sokrates



In den ersten Junitagen, kurz vor Harrys dritter und letzter Prüfung, breitete sich bei uns erneut die angespannte und erregte Stimmung aus, so wie sie auch bei den vorherigen Runden geherrscht hatte. Harry übte in jeder seiner freien Minuten Verwünschungen. Da Professor McGonagall es leid war, uns immer in den Gängen üben zu sehen, durften wir über die Mittagszeit in das leere Verwandlungs-Klassenzimmer gehen. Harry hatte schon bald den Lähmzauber, den Reduktor-Fluch und den Vier-Punkte-Zauber im Griff. Allerdings konnte er den Schild-Zauber noch nicht ganz, sodass wir uns auf diesen Zauber stärker konzentrierten. Trotz allem lief es ganz gut bei Harry, genauso wie bei mir.

Das Julian ein Muggelstämmiger war stand unserer Beziehung nicht im Weg und ich verbrachte so gut wie jeden Abend bei ihm, außer wenn meine Freunde mich brauchten. Auch wenn ich es immer noch nicht ganz verdaut hatte, dass Malfoy Recht gehabt hatte, so vergaß ich es doch manchmal. Aber immer, wenn ich in Zaubertränke neben ihm saß, kam die Erinnerung hoch. Am liebsten wollte ich ihn fragen, woher er es gewusst hatte, aber ich traute mich nicht. So oder so verhielt Malfoy sich seit der Begegnung, als ich Hermine in der Krankenflügel bringen musste, anders. Jedenfalls verhielt er sich zu mir anders und ich konnte dieses Verhalten noch nicht ganz deuten, was mir angst machte. Jedoch beschloss ich, einfach abzuwarten, ob es nächstes Jahr genauso sein würde. Wenn nicht und Malfoy sich auch wieder in meiner Gegenwart so bescheuert wie es für ihn normal war, verhalten würde, dann würde ich mir darüber keine Gedanken mehr machen. Doch wenn Malfoy sich nächstes Jahr wirklich noch genauso komisch wie jetzt verhalten würde – tja, dann wusste auch ich nicht mehr weiter. Aber eins wusste ich; wenn er sich genauso verhalten würde, dann müsste ich der Sache auf den Grund gehen.

Am Morgen der dritten Runde wachte ich wieder neben Julian auf, der mich verschlafen anlächelte. Seine Mitbewohner, sprich Lee und die Zwillinge, waren schon auf den Beinen und wuselten durch das Zimmer. Als Fred mitbekam, dass ich wach war, wuschelte er mir einmal durch die Haare und wünschte mir einen guten Morgen. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten gingen Julian und ich als eine der Letzten zum Frühstück. Gerade als wir die große Halle betreten hatten, kam uns auch schon eine gehetzte Hermine entgegen. Sie lächelte mich kurz an, bevor sie sonst wo hin rauschte. Als wir uns an den Gryffindor-Tisch zu Harry und Ron setzten, fiel mir auf, dass die Slytherins am Nachbartisch besonders laut lachten.

„Na Jungs, was ist hier schon wieder los?", fragte ich und nahm mir einen Apfel. Vor Prüfungen, wie der heutigen Geschichtsprüfung, konnte ich vor Aufregung nie etwas Vernünftiges essen.

„Nur ein Zeitungsartikel von Kimmkorn darüber, wie gestört und gefährlich ich doch bin. Hermine hatte deswegen irgendeine Idee und ist in die Bibliothek", erklärte Harry mir kurz, als aufeinmal Professor McGonagall zu Harry kam und ihm mitteilte, dass sich die Champions nach dem Frühstück im Raum hinter der Halle treffen würden, da ihre Familien eingeladen wurden.

„Sie glaubt doch nicht etwa, dass die Dursleys hier auftauchen?", fragte Harry Ron und mich verdutzt.

„Keine Ahnung", sagte Ron schulterzuckend, während ich mit dem Kopfschüttelte und ein letztes Mal von meinem Apfel abbiss. „Victoria, wir sollten los, wen wir noch rechtzeitig zur Prüfung kommen wollen!" Ich nickte, verabschiedete mich von Harry und Julian, bevor ich mit Ron aus der großen Halle zu dem Raum von Professor Binns ging. In mir drin stieg die Nervosität an und die Zweifel, dass ich es nicht schaffen würde, drohten mich zu überwälzen. Doch Ron wäre nicht Ron, wenn er nicht in genau so einer Situation einen aufheiternden Spruch auf den Lippen hätte.

Behind Green EyesUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum