36. Is it too late to say sorry?

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"Ein tiefer Atemzug ist die einfachste Möglichkeit, um für einen Moment den Druck rauszunehmen und die Zeit anzuhalten. Zwei bis drei tiefe Atemzüge fahren unser ganzes System runter und wir nehmen uns wieder selbst wahr." ~ Unbekannt

Am Samstagmorgen saßen wir gerade beim Frühstück, als ein gut gelaunter Harry zu uns stieß. Wie sich herausstellte, war er so gut gelaunt, da heute das erste Gryffindor - Quidditch Training wäre. Ich versicherte den Jungs, dass ich zugucken würde, während Hermine nur meinte, dass sie sich auf ihre Hausaufgaben anstatt Quidditch konzentrieren sollen.

„Irgendetwas Interessantes?", fragte ich und trank einen Schluck von meinem Kürbissaft, als eine graue Schleiereule vor Hermine landete und ihr den Tagespropheten brachte. Sie überflog die Titelseite, bevor sie mir antwortete.

„Nein, nur ne Klatschmeldung, dass die Bassistin der Schicksalsschwestern heiratet", seufzte sie und schlug die Zeitung auf, um dahinter zu verschwinden.

„Na wenn das so ist, dann seid ihr mir bestimmt nicht böse, wenn ich euch verlasse, oder?", fragte ich in die Runde und erntete allgemeines Kopfschütteln. „Dann bis nachher!", verabschiedete ich mich und ging aus der Großen Halle, nur um danach direkt rauszugehen. Nach dieser ersten Woche in Hogwarts fand ich es sehr entspannend einfach ein bisschen Spazieren zu gehen, um den Kopf frei zu bekommen. Ich ging die Wege entlang, bis zum See, wo ich mich im Gras niederließ und mich hinlegte. Der Himmel über mir war in ein kräftiges Blau getaucht und die Sonne strahlte so kräftig wie schon lange nicht mehr. Genüsslich schloss ich meine Augen und genoss das angenehme prickeln der Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Für einen kurzen Augenblick vergas ich alles. Mein Kopf war das erste Mal seit Wochen leergefegt und es gab nichts, über das ich mir Sorgen hätte machen müssen. Ich wünschte, es würde immer so sein.

Doch natürlich konnte es nicht immer so bleiben, also setzte ich mich nach gefühlten Stunden wieder auf und sah verträumt auf den See. Dort fand letztes Schuljahr Harrys zweite Prüfung statt, die Prüfung bei der mir der falsche Professor Moody Kiemenkraut für Harry gegeben hatte. Es war verrückt wie jemand wie Barty Crouch jr mit Vielsafttrank sich als Moody ausgeben konnte und wie lange er damit durchgekommen war, während der echte Moody in einer kleinen Kiste eingesperrt lebte.

Zur Mittagszeit schlenderte ich wieder zurück zum Schloss. Da ich so damit beschäftigt war, auf die Natur zu achten, bekam ich es fast gar nicht mit, wie jemand meinen Namen rief und plötzlich neben mir auftauchte.

„Hi", sagte Julian und zauberte ein strahlendes Lächeln auf seine Lippen.

„Hey", antwortete ich und sah ihn abwartend an. Ich wusste, dass er die jetzige Situation ausnutzen würde, um mir mit zu reden. Und ich begrüßte dieses Gespräch irgendwie, da ich die ganze Sache mit unserem Streit geklärt haben wollte.

„Wie geht's dir so?", fragte er und fuhr sich durch seine dunklen Haare, die über den Sommer ein wenig länger geworden waren.

„Gut", begann ich und verlangsamte mein Tempo etwas, damit wir nicht im Schloss reden mussten, wo uns fast alle Schüler zuhören konnten. „Wir haben nur viel zutun durch die ganzen Aufsätze und so. Kennst du ja bestimmt."

„Oh ja, das fünfte Jahr. Das war wirklich stressig, aber das siebte Jahr wird noch stressiger", erzählte er und schüttelte belustigt den Kopf. „Gegen die UTZ's sind die ZAG's ein klacks!"

„Wow, du ermutigst mich ja wirklich", lachte ich etwas unbeholfen und blieb stehen. Julian tat es mir gleich und guckte mich entschuldigend an.

„Hör zu, Victoria", fing er zögerlich an und kam einen Schritt auf mich zu. „Ich war ein absoluter Idiot!"

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now