2. I never saw this coming

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"Das Schicksal wird schon seine Gründe haben" ~ Voltaire

Der nächste Morgen war recht kühl und als wir das Haus verließen war es noch dunkel. Der Mond und einige Sterne, die am Himmel strahlten, zeigten uns den Weg. Der Weg zur Quidditch-Weltmeisterschaft war lang und anstrengend. Zumindest für mich, da ich wirklich unsportlich war. Nach der Hälfte des Weges war ich dann mit meinen Kräften ganz am Ende.

„Fred?", quengelte ich rum und streckte meine Arme nach dem Weasley vor mir aus. „Trag mich!" Jedoch drehte sich Fred einfach weg und ging weiter. Offenbar war er immer noch schlecht gelaunt, da Molly ihnen heute Morgen alle Süßigkeiten weggenommen hatte, die sie bei der Weltmeisterschaft verkaufen wollten. Ich versuchte es auch bei George, aber dieser war genauso schlecht gelaunt. Dann hieß es jetzt wohl für mich, dass ich alleine laufen musste.

Als aller letzte trotte ich den rotschöpfen und zwei anderen Zauberern hinterher und versuchte nicht über jede Wurzel zu stolpern, was mir auch besser gelang als gedacht.

Wir stapften alle den dunklen und feuchten Weg entlang, während die Sonne langsam über dem kleinen Dorf aufging. Schwer atmend folgte ich meiner Familie und meinen Freunden, die alle schon fast den Berg erreicht hatten. Jeder Atemzug brannte mir immer mehr in der Lunge und meine Füße wurden immer schwerer. Vielleicht sollte ich etwas mehr Sport machen.

Wie sollte es auch anders sein, kam ich als Letzte über den Hügelkamm. Erleichtert stöhnte ich auf und hielt mir meine Seiten. „Ich hasse euch!", keuchte ich, doch wurde nicht weiter beachtet. Stattdessen suchten alle nach dem Portschlüssel, mit dem wir zur Weltmeisterschaft kommen würden. Ich setzte mich ins Gras und ließ sie einfach machen. Für mich stand erstmal ausruhen auf dem Plan, was danach kam würde ich ja dann sehen.

„Hey alles okay bei dir?", riss mich eine angenehm sanfte Stimme aus meinem Plan und ich guckte verwirrt nach oben. Vor mir stand ein dunkelhaariger Junge mit wunderschönem Gesicht. Ich glaube, ich bin gerade im Himmel gelandet. So mussten nämlich Engel aussehen.

„Komm ich helfe dir auf!" Er reichte mir seine Hand, welche ich nur allzu gerne annahm und half mir aufzustehen. „Wir sollten vielleicht zu den anderen gehen." Ich nickte nur und wir machten uns auf dem Weg zu den anderen. Dort stand schon ein weiterer Mann und stellte gerade den Engel neben mir vor. Er war offenbar doch kein Engel, sondern ein Zauberer und ging, wie wir auch, in Hogwarts zur Schule. Wie sich herausstellte spielte er auch Quidditch und hatte Harry letztes Jahr einmal besiegt.

„War'n langer Fußmarsch, Arthur?", fragte der Mann, der sich als Amos Diggory rausstellte.

„Nicht allzu schlimm!", antwortete Arthur und ich schnaubte fassungslos.

„Nicht allzu schlimm?! Ich glaube, der spinnt jetzt vollkommen!", flüsterte ich Cedric zu, der mir vorhin aufgeholfen hatte und jetzt nicht mehr von meiner Seite wich. Cedric lachte jedoch nur und so kam es, dass wir alle einen alten, klobigen Stiefel anfassen mussten, der als Portschlüssel diente und im nächsten Augenblick auf einem nebelverhangenen Moor ankamen.

Nachdem wir uns von den Diggorys verabschiedet hatten und uns mit einem Muggel rumschlagen mussten, hatten wir es geschafft in unseren Zelten anzukommen.

„Ich nehme das Zimmer!", schrie ich, als ich die beste Koje in diesem Zelt entdeckte. Sofort rannte ich auf das einladende Bett zu und schmiss mich darein.

„Du willst jetzt aber nicht wirklich schlafen, oder? Es gibt gleich Essen und wir wollten uns noch das Gelände angucken!", nörgelte Hermine rum und stellte sich mit Händen in den Seiten vor mein Bett. Ich warf mir nur eine Decke über und murmelte mich darin ein.

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now