39. We're making all the same mistakes

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"Es würde mir nicht im Traum einfallen, einem Club beizutreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen."  ~ Grouch Marx

Nach unserem Gespräch mit Harry, verging die Zeit rasend. Die nächsten zwei Wochen kamen wir gar nicht mehr auf das Thema zusprechen. Natürlich geisterte es mir trotzdem weiter im Kopf herum, aber es gab etwas, was mich im Moment mehr beschäftigte. Seit meinem kleinen, geheimen Treffen mit Malfoy hatte sich etwas verändert. Es war mehr als komisch, aber seine Beleidigungen gegen meine Freunde blieben fast ganz aus, was einem Malfoy gar nicht ähnlich sah und auch mir gegenüber verhielt er sich anders. Dank meiner Hilfe, hatte er es geschafft in dem Aufsatz über Gegengifte ein 'E' für 'Erwartungen übertroffen' zu bekommen. Das war der Tag an dem ich das erste Mal ein „Danke" aus seinem Mund gehört habe. Seither arbeiten wir in Zaubertränke nur noch zusammen und es macht echt spaß. Malfoy kann manchmal so anders sein. Wir haben sogar einmal schon zusammen gelacht, was beängstigend aber gleichzeitig toll war. Natürlich musste ich nicht erwähnen, wie meine Freunde auf die ganze Sache reagiert haben. Es kamen ständig Fragen und komische Blicke, doch ich hatte mir die Lüge ausgedacht, dass ich so schneller erfahren könnte, was der Feind denkt. Zu meinem Glück haben sie es geglaubt, da ich ihnen nicht die Wahrheit sagen wollte. Ich kannte die Wahrheit, warum ich plötzlich so gut mit Malfoy war, auch nicht und es machte mir Angst.

An einem rauen, stürmischen Abend Ende September saßen Hermine, Ron, Harry und ich gerade in der Bibliothek und schrieben Zaubertrankzutaten für Snape auf, als mir plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Genervt, da ich heute schon irgendwie den ganzen Tag schlechte Laune hatte, drehte ich mich um. Vor mir stand Julian und lächelte mich unschuldig an. Wir hatten seit zwei Wochen bis auf kurze „Hallos" kein Wort mehr miteinander gewechselt und irgendwie war mir das auch ganz Recht so. Julian war nett und fürsorglich und klar waren da noch Gefühle, aber etwas in mir drin sagte, dass ich ihm nicht mehr vertrauen sollte.

„Hey", sagte er schließlich und sah uns alle vier an. Hermine verdrehte ihre Augen und stöhnte genervt auf, bevor sie sich wieder ihrem Blatt zuwendete. Sie mochte Julian nicht mehr, seitdem ich ihr alles erzählt hatte, was damals bei ihm zuhause geschehen war. „Stör' ich?"

„Irgendwie schon." Ich zeigte auf den Tisch mit den Büchern und auf meine Freunde, die schon wieder schrieben und Julian nicht mehr anguckten. Er nickte verständnisvoll, bevor er sich am Nacken kratze und mich unentschlossen ansah.

„Können wir trotzdem reden?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. Ich war gerade über alles, was geschehen war etwas hinweg gekommen und wollte nicht wieder mit dem Vergangenen konfrontiert werden. „Ok, hör zu." Er hockte sich hin, sodass wir auf Augenhöhe waren und kam mir ein Stück näher. „Es tut mir leid, Victoria. Ich weiß nicht, wie oft ich das noch sagen soll... Es tut mir einfach leid." Wahrscheinlich erhoffte er sich jetzt, dass ich ihn vergeben würde und alles wieder beim Alten sein würde, aber so war es nicht. ich blieb regungslos auf meinem Stuhl sitzen und sagte nichts. „Okay... Weißt du was, Victoria? Ich will dich zurück und verdammt nochmal ich mein es ernst! Bitte sag mir, was ich machen muss, damit du mir noch eine Chance gibst!"

„Beweis mir, dass du es wirklich ernst meinst", antwortete ich einfach nur und drehte mich wieder meinen Hausaufgaben zu. Natürlich hätte ich eigentlich weiter stark bleiben sollen, aber irgendwie konnte ich nicht.

„Ok und wie?" Julian stand wieder und hatte seine Hände in die Seiten gestemmt.

„Lass dir was einfallen!", sagte ich ohne ihn anzusehen. Er verabschiedete sich und ging wieder, als ich von Hermine ihren „Nicht dein ernst"-Blick zugeworfen bekam. Ich schüttelte einfach nur meinen Kopf und konzentrierte mich wieder auf die Aufgaben. Doch leider dauerte die Phase der Konzentration nicht lange an, da Hermine plötzlich wieder das Thema von vor zwei Wochen aufgriff.

Behind Green EyesDonde viven las historias. Descúbrelo ahora