I LIE TO YOU

By larellee

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Du kennst jemanden, wenn du weißt, wovor er sich fürchtet ... Ihr Lächeln zieht jeden in den Bann, seine Auge... More

Vorwort
Aesthetics
Letzter Atemzug
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Epilog
Nachwort + Dankesagung

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By larellee

Paige

Ich wische mir den Schweiß aus der Stirn und versuche, durch reine Willenskraft meinen Herzschlag zu beruhigen. Tief atme ich durch und werfe einen Blick hinter mich. Dieser Typ war ganz sicher einer von Dads Feinden, die uns auf die Schliche gekommen sind. Verdammt, es wird immer gefährlicher in New York. Das Unheil verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Und Dad muss es wissen! Sonst hätte er schließlich keine weiteren Beschützer für mich angeheuert!

Meine Beine zittern vor Anstrengungen, doch ich schleppe mich dennoch wieder in Richtung Appartement. Es war so eine dumme Idee, Laufen zu gehen. Ich habe seit wer- weiß-wann nichts mehr gegessen, und das was ich gegessen habe, hat meinen Magen frühzeitig verlassen, als ich mir früh morgens die Seele aus dem Leib gekotzt und in die Kanalisation gespült habe.

Mein Bauch knurrt unerträglich, verlangt lautstark nach Essen. Außerdem tut er weh. Als hätte er sich verkrampft, was es auch nicht viel angenehmer macht. Schon gar nicht, wenn ich laufe Dennoch versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen und imitiere meinen sonst so sicheren Gang. Ich scheitere kläglich. Generell ist mein Leben in letzter Zeit sehr kläglich. Meine Existenz hat eindeutig schon bessere Stunden gesehen.

Die Sonne hat sich verkrochen, stattdessen türmen sich große, graue Wolken am Himmel. Hoffentlich regnet es nicht gleich. Ich verschwinde mit der Masse, lasse mich von dem Treiben der Großstadt mitreißen. Ein älterer Herr lockt Kunden mit Hot Dogs an, als wenn jemand schon zum Frühstück einen Hot Dog isst.

Mein Stand festigt sich und ich beginne wieder, schneller zu gehen. Laufen möchte ich trotzdem nicht. Und mein Magen rumort wieder, sogar eine junge Frau hört das Geräusch und wirft mir einen mitleidigen Blick zu. Unangenehm berührt gehe ich weiter. Der Wind frischt kurz auf, eine starke Böe zieht an meinem Pferdeschwanz und löst einige Strähnen, die mir nun ins Gesicht hängen.

Ich habe sowieso schon meinen halben Zopf im Gesicht, von daher macht es keinen großen Unterschied mehr. Nach schier endlosen Minuten biege ich endlich in unsere ruhige Straße. Wieder bemerke ich die schwarz gekleideten Männer, nur sind sie nicht mehr zu zweit, sondern zu dritt.

Ich nicke ihnen zu und lächle leicht. Selbstverständlich erwidern sie die Geste nicht. Aber das ist auch nicht schlimm, allein ihre Anwesenheit ist tröstlich für mich. Sie vermitteln mir zumindest ein bisschen Sicherheit. Auch wenn es lächerlich ist, schließlich haben die Feinde meines Dads schon viel mehr Leute niedergemetzelt.

Trotzdem gebe ich mich dem naiven Gefühl der Sicherheit hin. Sie werden mich beschützen. Das weiß ich. Und Dad liegt doch etwas an mir. Es muss so sein. Er spürt die drohende Gefahr, er weiß Bescheid. Aber das bedeutet auch, dass ich Ace verlassen muss. Und vermutlich schon bald. Sehr bald. Genauso wie Lillian. Bei dem Gedanken spüre ich augenblicklich ein unangenehmes Ziehen in meinem Bauch, und das ist sicher nicht dem Hunger geschuldet. Sondern meiner Angst.

Es hat mir nie viel ausgemacht, von Stadt zu Stadt zu hüpfen, von Identität zu Identität. Dieses Mal schon. Paige Lopez ist mehr ich selbst, als ich es jemals war. Es liegt an den Menschen, die mich umgeben. An den Menschen, die mir Tag für Tag ans Herz wachsen.

Der Portier öffnet mir die Tür und nickt mir ebenfalls freundlich zu. Professionelle Distanz, Freundlichkeit, weil sie von ihnen erwartet wird. Sie können mich für ein verwöhntes Miststück halten, werden es mir aber niemals ins Gesicht sagen. Ich versuche, genauso freundlich zurückzulächeln, aber es fühlt sich unangenehm an, wie eine Maske, die nicht richtig sitzt. Sie ist verrutscht, gestern Nacht, als Brian an mir gezerrt hat und Erinnerungen wachrief, die ich mit aller Macht zurückhalten wollte.

Ich steige in den Fahrstuhl und gebe den Code mit zitternden Händen ein. Mir ist schlotterkalt, ich habe eine Gänsehaut am ganzen Körper. Warum muss denn bitte die Klimaanlage im Herbst an sein? Ich kann selber nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Es ist, als würden alle schlimmen Momente meines Lebens wieder hochkommen, als müsste ich sie wieder und wieder durchleben.

Dieser Moment mit Brian, das, was er getan hat, hat finstere Dämonen in mir erweckt, von denen ich bis dato dachte, dass sie längst begraben wären. Und jetzt sind sie wieder da, um mich zu zerstören. Ich habe mir ein dickes Fell zugelegt, bin auf Abstand geblieben und trotzdem hat er es geschafft, wieder in mein Leben und in meine Gedankenwelt einzudringen.

Ein lautes Schluchzen entweicht meiner Kerle. Mir ist auf einmal alles zu viel. Der Fahrstuhl ist klein, alles ist so entsetzlich still, während die Gedanken in meinem Kopf lauter denn je sind. Ich habe mich so unendlich erniedrigt gefühlt, so wertlos, als wäre ich nur für eine Sache da. Und ich konnte mich nicht verstecken, nicht wehren.

Wie ein kleines, wehrloses Rehkitz lag ich, meine Gelenke wie gelähmt. Und es war nicht mehr Brian, der auf mir lag, sondern eine andere Person. Eine Person, die ich nie wiedersehen wollte. Eine Person, die die schlimmsten Ängste in mir weckt. Die mich zittern lässt, mir Angst einjagt, mehr, als es zehn Masons können. Die Person, die mich heimlich in Albträumen heimsucht.

Nein, halt. Er ist mein Albtraum. Er ist es, der mich schlaflos lässt, der mich mit einem einzigen Gedanken zum Zittern bringt.

Ich wollte schreien, mich befreien, wie ich es schon einmal geschafft hatte. Brian hat mir den Mund zugehalten, um meinen Schrei zu verhindern. Wie er.

Ich habe keine Luft mehr bekommen, meine Lungen schmerzten und brannten, wollten endlich wieder mit Luft gefüllt werden. Also habe ich ihm in die Hand gebissen, bis ich den metallischen Geschmack von Blut im Mund hatte, bis er endlich losgelassen hat. Anders als Arion, dem es nichts ausgemacht hatte.

Ich versuche, die Bilder zu vertreiben und konzentriere mich wieder voll und ganz auf das Hier und Jetzt. Ich konzentriere mich auf den Marmorboden, die schwarzen Wände mit goldenen Chrysanthemen die reflektieren und funkeln, und die grausige Fahrstuhlmusik.

Mit einem fröhlichen Pling öffnet sich die Tür. Braxton sitzt auf einem üppig, mit rotem Brokat, gepolsterten Sessel, mit goldenen Füßen im Flur, beziehungsweise, er springt gerade aus einem heraus und eilt auf mich zu.

»Du bist wieder da«, stößt er aus und will auf mich zugehen um - ja, um was zu tun? Ich weiche ihm aus und er gerät auf den onyxschwarzen Fliesen ins Rutschen und knallt fast gegen den Fahrstuhl. Der sich leider schon geschlossen hat, sonst hätte ich ihn reingeschubst und den Knopf ins Untergeschoss gedrückt. Den Knopf für die Unterwelt gibt es leider noch nicht, aber ich habe schon eine Anfrage geschickt.

»Ich will was essen. Ich sterbe gleich vor Hunger, wortwörtlich.« Mein Magen knurrt bekräftigend. Also gehe ich in die Küche und hole mir Eier und Speck aus dem Kühlschrank, um mir Rührei zuzubereiten. Ich gebe Bratfett in die Pfanne und schon beginnt es, fröhlich zu brutzeln. Bald darauf erfüllt ein köstlicher Duft den ganzen Raum. Braxton lässt mich nicht aus den Augen. Bestimmt will er nur mein Frühstück, aber das lasse ich nicht zu.

Er starrt mich weiter an. Ob er jetzt die Bratpfanne oder mich anstarrt, kann ich nicht sagen. Ich wackle wild mit der Hüfte, um ihm eine Reaktion zu entlocken. Braxton lacht peinlich berührt auf. Okay, er will doch kein Rührei, sondern...

»Willst du auch was?« Fragend schaue ich in seine Richtung.

»Äh. Nein, danke. Ich habe schon gegessen.«

»Ach, wann denn?«

Er seufzt. »Na gut, ich habe nichts gegessen. Ich hatte keinen Appetit - zumindest nicht auf Essen.«

Was soll das denn jetzt heißen?

»Wie auch immer.« Ich schüttle den Kopf und befülle meinen Teller mit meinem Essen, mein Bauch freut sich bestimmt schon. Ich schneide mir noch zwei Scheiben Brot ab, unweigerlich muss ich an Ace denken, und seine zentimeterdicken Scheiben. Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen und ich stelle meinen fertigen Teller auf den Tisch.

Ich hebe den Kopf und Braxtons und mein Blick treffen sich. Ich will schon den Stuhl zurückziehen, um mich zu setzen, da bemerke ich seine bedrückte Miene.

»Paige... Ich muss mit dir wegen etwas reden«, sagt er leise und faltet die Hände nervös im Schoß.

»Ich will nicht wieder reden, dass weißt du.«

Dieses Mal bin ich weniger wütend, nur müde und kraftlos, ich bin nicht in Stimmung um zu streiten.

»Ich weiß, das ist auch okay. Ich will nur, dass du weißt, dass es mir leidtut. Ich will dich zu nichts drängen, okay? Und wenn du reden willst... Über Madrid oder gestern... ich bin für dich da, okay? Du kannst mir vertrauen.«

Mit offenem Mund starre ich an. »Ich... Äh... Danke. Das du so... fürsorglich bist.«

Sein Körper spannt sich an, die Muskeln ziehen sich zusammen. »Es tut mir leid, dass ich dich ständig so anschnarre, okay? Es ist nur so frustrierend, alles im Verborgenen machen zu müssen, verstehst du? Dieser Ace kann ständig Zeit mit dir verbringen, während ich dein Professor bin und mir die Hände gebunden sind!«

Er kommt auf mich zu, mit seinem starken Körper und der angsteinflößenden Präsenz, und legt seine Hände auf meine Schulter. Ich schaue ihm tief in die Augen. Seegrün und voller Verletzlichkeit, anstelle von dem sonst so harten, undurchdringlichen Blick.

Meine Augen nehmen die Brandnarbe auf seiner rechten Wange, die sich durch sein ganzes Gesicht zieht, ins Visier. Wie Wachs das geschmolzen, und wieder getrocknet ist. Ein Makel, das ihn aber nicht entstellt, sondern stärker aussehen lässt.

Wie oft ich mir schon gewünscht habe, meine Hände könnten die Narben glätten. Wie gerne ich es noch immer tun würde. Ich weiß, dass er sich selber dafür hasst. Für ihn sind diese Narben ein Zeichen von Schwäche, er sieht sie als Versagen. Für mich haben sie ihn nur noch stärker, selbstloser und schöner gemacht. Sie zeigen sein Inneres.

»Und was ist mit dieser Ana?«, frage ich leise.

Er zuckt kurz zurück. »Ich kann es dir nicht sagen, aber es ist nicht so, wie es aussieht. Ich weiß, dass klingt wie eine absolut lächerliche Ausrede, als würde mir jemand sagen, sein Dino habe die Hausaufgaben gefressen, aber es ist die Wahrheit«, sagt er beteuernd.

»Ich dachte, ich kann dir vertrauen? Wieso kannst du mir nicht auch vertrauen?«

»Weil ich immer noch Verpflichtungen habe!«

Wütend stoße ich Luft aus. »Natürlich, du hast Verpflichtungen. Nämlich mich! Wie viel hat dein Wunsch, dass ich dir vertraue, mit deinem Pflichtgefühl zu tun?«

Er weicht kurz zurück. »Du weißt, dass du mehr für mich bist. Das warst du schon immer.« Oh nein, nicht jetzt, nicht hier, nicht zu diesem Zeitpunkt. Nicht mehr. Mein Herzschlag pulsiert.

»Warum hast du mich immer von dir fortgestoßen, du wusstest das ich auch so empfinde! Und jetzt, wo es zu spät ist...«

Ich lasse den Satz unbeendet in der Luft hängen. Denn das ist es. Zu spät. Mein jüngerer Ich hat ihn angehimmelt, doch das ist Jahre her. Aus reiner Verzweiflung, weil sich der ungeliebte Teil in mir dem erst besten Menschen zuwendet, der ihm etwas wie Zuneigung bekundet. Naiv. Es kommt mir vor, als würde dazwischen ein ganzes Leben liegen. Was es auch tut, sogar mehrere. All die Identitäten, die ich angenommen habe, all die Personen, die ich geworden bin, haben dafür gesorgt, dass er mein wahres Ich verdrängt hat. Es ist in Vergessenheit geraten und jetzt stehe ich vor ihm. Stolzer, stärker und mutiger als zuvor. Nur erkennt er mich nicht. Und mein Herz erkennt ihn auch nicht. Es hat jemand anderes erkannt, jemand, der bedeutungsvoller ist, als ich in Worte fassen könnte.

»Genau, es ist zu spät«, sagt er traurig. »Ich habe meine Chance vertan, aber jetzt, wo ich kurz davor bin, dich zu verlieren, will ich es doch nicht geschehen lassen. Ich will dich, Paige.«

Atemlos schaue ich ihn an. Aber ich will ihn nicht. Ich bin nicht länger auf ihn angewiesen, nicht in emotionaler Hinsicht. Wir sind Freunde. Er ist in gewisser Weise wie mein Bruder und zugleich wie ein Vater, was jegliche romantischen Gefühle im Keim erstickt hat.

»Hör auf« Ich spüre schon die heißen Tränen, die kurz davor sind, meine Wangen zu überfluten.

»Womit?«, raunt er heiser an mein Ohr. Ich spüre seinen heißen Atem.

»Mich so durcheinander zu bringen. Mich zu bedrängen. Dir etwas zu wünschen, dich nach etwas zu sehnen, das niemals kommen wird.«

Ganz sanft streicht er mir ein paar Strähnen aus der Stirn. Vermutlich sehe ich aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. »Ich kann nicht anders.«

Sein Mund ist ganz nah an meinem, ich spüre seine Nähe, rieche seinen Geruch. Und es ist so unsagbar falsch. Er hat Ana. Ich habe Ace. Die Luft ist zum Zerreißen gespannt, genauso wie ich drohe, zu reißen. In zwei Hälften. Die eine gewidmet meiner Vergangenheit mit Braxton, der immer an meiner Seite stand. Und die andere Seite gewidmet Ace und einer Zukunft, die möglich wäre. Wenn ich diesen Schritt wage. Und mich von Braxton entsage. Adrenalin jagt durch meinen Körper. Jede Berührung ist wie ein Stromschlag direkt in mein Herz.

Ich will nicht so für ihn empfinden. Das wollte ich nie. Es war immer so viel einfacher, wenn wir einfach Freunde wären. Wenn er sich in Ana verliebt, ich mit Ace zusammenkomme und wir alle bis an unser Lebensende glücklich werden. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Nichts da, natürlich ist es nicht so schön unkompliziert. Braxton würde nicht aufgeben.

Und ich fühle mich Ace gegenüber so schuldig, auch wenn wir uns nie etwas versprochen haben. So viele Empfindungen pulsieren in meinem Blut, mein Herz pocht wie eine verdammte Trommel. Braxton hört es bestimmt, mit einem Schritt, schließt er zu mir auf und nichts mehr, außer ein paar Zentimeter, trennen uns.

Ich will schon etwas sagen, doch die hauchzarte Berührung seiner Finger auf meiner Wange lassen mich verstummen. Er seinen Mund fest auf meinen, schiebt die unausgesprochenen Wörter beiseite und zieht mich an sich.

Er küsst die Wärme meiner Haut, mein Herz hämmert mir schmerzhaft in den Rippen, als würde es jederzeit herausspringen wollen. Aber das Gefühl seiner warmen Lippen auf meinen ist so berauschend. Ich sehe Ace vor mir, bin zurückversetzt an unsere Nacht im Club und stelle mir vor, er wäre es, der mich erneut küsst. Er drückt mich gegen den Tisch, mit beiden Händen hält er mein Gesicht, fährt mit den Fingerspitzen über meine Haut, bis sich seine Hände in meinen Haaren vergraben.

Seine Lippen bewegen sich hungrig, energisch, als hätte er Angst, ich würde ihn von mir stoßen. Aber ich versinke in diesem Kuss, in der Heftigkeit der Emotionen, die mich überkommt. Bis ich meinen Fehler realisiere. Das hier ist Braxton. Nicht Ace. Hastig stoße ich ihn von mir.

»Scheiße, Braxton! Du bist wie ein Bruder für mich!«

Er starrt mich an. »Es tut mir leid. Dass ich den Kuss erwidert habe. Ich war nicht klar bei Verstand«, schiebe ich hinterher.

»Nein, entschuldige dich nicht. Das bedeutet, dass du es bereust.« Er hält meinen Blick fest, zwingt mich, hinzusehen. Ein kleiner Teil in mir bricht, als ich die Worte ausspreche. Ein Teil von mir wird ihn immer lieben. Ein winziger Teil. Aber der Rest, der gehört jemand anderem.

»Ich bereue es«, sage ich. Ein letztes Mal sehe ich ihn an. »Wenn es eine Sache gab, die ich immer gewollt habe, dann, geliebt zu werden. Von meinem Vater, von meiner Mom, doch sie war tot. Und auch von dir, aber das war aus reiner Einsamkeit. Mein ganzes Leben war ich einsam und jetzt, hier in New York«, ich zeige hinaus auf die Skyline von Manhattan, die sich vor dem blank geputzten Glas erstreckt, so sauber – ich könnte mich darin spiegeln, »hier in New York habe ich endlich Menschen, die mich lieben. Mögen, schätzen. Ich glaube, da ist Liebe in dir, Braxton, aber sie ist festgefahren auf staubigen Alleen in deinem Herzen. Du musst sie nur befreien, aber nicht für mich. Schenke dein Herz jemandem, der das gleiche für dich tun würde und verwechsle Liebe, Verlangen, nicht mit Einsamkeit.«

Ich schnappe mir den Teller mit dem bereits kalten Rührei und rausche in Blitzgeschwindigkeit in mein Zimmer. Aber der schmerzerfüllte Blick in seinen Augen verfolgt mich noch, als die Türen schon längst geschlossen sind.

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