HELLFIRE

By nadincheen

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Nichts ist so wie es scheint und nichts wird so sein wie es einmal war. „Was mache ich nur mit dir Beth. Du... More

Prolog
EINS
ZWEI
DREI
VIER
FÜNF
SECHS
SIEBEN
ACHT
NEUN
ZEHN
ELF
ZWÖLF
DREIZEHN
FÜNFZEHN
SECHZEHN
SIEBZEHN
ACHTZEHN
NEUNZEHN
ZWANZIG
EINUNDZWANZIG
ZWEIUNDZWANZIG
DREIUNDZWANZIG
VIERUNDZWANZIG
FÜNFUNDZWANZIG
SECHSUNDZWANZIG
SIEBENUNDZWANZIG
ACHTUNDZWANZIG
NEUNUNDZWANZIG
DREIßIG
EINUNDDREIßIG
ZWEIUNDDREIßIG
DREIUNDDREIßIG
VIERUNDDREIßIG
FÜNFUNDDREIßIG
SECHSUNDDREIßIG
SIEBENUNDDREIßIG
ACHTUNDDREIßIG
NEUNUNDDREIßIG
VIERZIG
EINUNDVIERZIG
ZWEIUNDVIERZIG
EPILOG
Danke 💞
Sneak Peek
BAND 2

VIERZEHN

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By nadincheen


Zwei Stunden später standen wir in der Eingangshalle. Ich zupfte an mir herum und zog an meiner Hose „Du siehst heiß aus" grinste Nick und stupste mich an. Ich schlug ihm gegen den Arm.

„Warum muss ich das tragen?" fragte ich und deutete auf mein Outfit. Ich hatte eine hautenge Hose an und Stiefel, die mir bis zu den Oberschenkeln reichten. Obenrum hatte ich eine Art Rüstung an. Ich hatte nicht wirklich Bewegungsfreiheit. An meinen Unterarmen trug ich eine Art Schiene wie bei einer echten Rüstung. An meine Hüfte baumelte eine Scheide mit Schwert. Es war wirklich ganz schön schwer. Ich band meine Haare zusammen und sah zu Nick „Warum muss ich das alles tragen?" jammerte ich und zupfte wieder an meinen Sachen herum.

„Naja, weil du darin wirklich .. heiß aussiehst" grinste er und ich schlug ihm wieder gegen die Brust „Du bist ein Arsch" sagte ich und stieg ihm noch dazu auf den Fuß.

Er lachte auf und warf seinen Kopf in den Nacken „Ach Bee. Es macht so Spaß dich zu ärgern" lachte er und sah mich an.

„Die Rüstung schützt dich natürlich. Verstärkter Stoff und Carbon. Es hält Zauber ab und auch Schläge. Aber die Rüstung kann auch nicht alles aushalten. Aber zumindest ist dein Herz geschützt" sagte er „Naja nicht gut genug" nuschelte ich und setzte mich dann auf die Bank neben der Tür.

Es wimmelte hier nur so von Vampiren, Werwölfen, Hexen und Elben. Die Älteren hier, die die Missionen erledigten und dann noch Becky und ich. Die Jungen Grünschnäbel, die keine Ahnung hatten. Ich fühlte mich fehl am Platz und noch ganz und gar nicht bereit. Ich stützte meine Unterarme auf meinen Oberschenkeln ab und sah dann auf. Die Menge teilte sich und Elijah kam zu uns. Du meine Güte er bewegte sich auch noch wie ein Gott.

Ich hörte gar nicht richtig zu, als er die Gruppen einteilte und den Plan erklärte. Diese Mission diente nur zur Aufklärung und zur Sicherung der Umgebung und doch konnte jeder Zeit etwas passieren.

„Kommst du Bee?" fragte Nick und riss mich so aus meinen Gedanken.

„Was?" fragte ich und sah ihn ein wenig überrascht an.

„Wir gehen los. Komm. Du bist bei uns mit dabei" grinste er und ich sah ihn an. Das hatte sicher Elijah so eingefädelt. Ich seufzte und stand auf. Nick hielt mir den Arm hin und ich hakte mich bei ihm unter. Draußen teilten wir uns auf. Gruppenweiße verstreuten wir uns in alle Himmelsrichtungen. Unsere Gruppe schlug den Weg nach Rechts ein.

„Ist das nicht recht auffällig? Also so wie wir hier rumlaufen?" fragte ich und sah zu Nick nach oben. Er kicherte und wir folgten Elijah und Caleb, die die Spitze unserer Gruppe bildeten. Hinter uns waren Becky und noch zwei weiter Werwölfe, die ich aber nicht kannte.

„Nein. Wir sind immer so unterwegs, dass uns niemand sehen kann" grinste er und deutete nach oben „Wir sind oft auf den Dächern unterwegs. Also werden wir nicht so schnell gesehen in diesem Aufzug und wenn doch dann geben wir uns als Schauspielgruppe fürs Theater aus" kicherte er und ich musste ebenfalls kichern. Die Waffen an unseren Körpern klapperten und ich sah mich zu Becky um. Sie deutete zu mir und dann zu Elijah und formte ein Herz und kicherte. Dann musste ich lachen und alle sahen zu mir. Oh wir waren hier also Ernst. Ich räusperte mich und gesellte mich dann zu Becky „Du musst mir erzählen, was zwischen euch ist. Was hab ich verpasst?" fragte sie leise und ich schüttelte den Kopf „Nicht jetzt Becky. Ich weiß es nämlich selbst noch nicht, was da los ist" wisperte ich und sah sie an „Na hoffentlich könnt ihr das bald klären. Ich bin neugierig und deine und seine Stimmungsschwankungen sind wirklich unerträglich" kicherte sie und ich hakte mich bei ihr unter. Becky trug fast das Selbe Outfit wie ich. Aber sie trug ein Holster und eine Waffe.

Als wir in eine Gasse kamen stoppte die Gruppe. Wir hatten uns schon etwas von der Schule entfernt und hier waren auch nicht viele Menschen unterwegs. Das Wetter hatte in der letzten halben Stunde umgeschlagen und dunkle Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben. Wow. Episch.

Ein leichter Windhauch pfiff durch die Gasse und durch meine Haare. Wir lauschten und ich schnupperte in der Luft. Meine Hand wanderte zum Knauf meines Schwertes und umklammerte es. Ich spannte mich an, so wie alle anderen.

Dann hörte ich etwas und wirbelte herum. Vier gestalten tauchten auf, aber es waren keine Urwesen. Aber mir lief trotzdem ein kalter Schauer über meinen Rücken. Auch hinter uns tauchten Kreaturen auf. Wir waren umzingelt. Ich schluckte. Alle griffen zu ihren Waffen und gingen in Angriffsstellung. Und dann passierte alle so schnell und im nächsten Augenblick befand ich mich in einem Gewimmel aus Schwertern, Fäusten und Speeren die durch die Luft flogen und Körper die miteinander rangen.

Ich wusste gar nicht wie mir geschah, aber dann sah ich plötzlich eine Faust auf mich zu sausen. Ich wich ihr aus und duckte mich. Ich knurrte meinen Gegner an und stürzte mich dann auf ihn. Es war ein Elb. Ich rang ihn zu Boden und versetzte ihm einen Schlag gegen die Rippen und er stöhnte auf vor Schmerz. Nach einem weiteren Schlag blieb er reglos liegen, aber ich hatte keine Zeit zum Verschnaufen. Jemand riss mich zurück und ich wurde gegen eine Wand geschleudert. Mein Kopf knallte dagegen und ich rutschte nach unten zurück auf den Boden.

Ich sprang auf und zog mein Schwert. Die Klinge schnitt durch die Luft und ich stieß sie meinem Gegenüber in die Brust. Er taumelte zurück und kippte dann nach hinten um. Gegen Hexen und Elben war ein Kampf leicht gewonnen. Aber dann stand ich plötzlich einem Vampir gegenüber. Er knurrte mich an und legte den Kopf schief, so wie ich es tat, wenn ich angriffslustig war. Ich hielt mein Schwert fest umklammert. Wir taxierten uns und stürmten im nächsten Moment aufeinander zu. Er wich meinen Schlägen und dem Schwert aus. Er war schnell. Schneller als ich. Er trat mir gegen den Arm und es knackte und mir fiel mein Schwert aus der Hand. Ich stöhnte auf vor Schmerz. Seinem nächsten Schlag konnte ich ausweichen, aber nur einen Augenblick später flog ich durch die Luft und knallte mit voller Wucht auf den Boden. Ich rollte mich auf die Seite und stand dann auf.

„Schon erledigt Süße?" fragte der Vampir und grinste mich an.

„Noch lange nicht" gab ich zurück und knurrte. Ich würde nicht so einfach aufgeben. Nicht jetzt. Um mich herum wurde gekämpft und gebrüllt.

Nur Sekunden später befand ich mich in einem Gerangel und eine Faust schlug neben meinem Kopf vorbei. Dann nutzte ich die Gelegenheit und packte den Vampir an den Schultern und drehte ihn auf den Rücken. Ich saß rittlings auf ihm und packte ihn dann am Hals um seine Zähne von mir fernzuhalten. Er fauchte und knurrte und strampelte. Ich griff an meinen Gürtel und zog den kleinen Dolch heraus und pinnte damit seinen Arm am Boden fest. Er schrie auf und mich überkam mein Jagdinstinkt und ich wollte nichts sehnlicher als jemanden zu töten. Ich knurrte und schlug dann meine Hand in seine Brust und rupfte ihm das Herz heraus. Ich ließ es neben mir auf den Boden fallen und stand auf. Der Anblick war fürchterlich und mein Jagdtrieb schlug um und ich war nur noch angeekelt von mir selbst. Ich starrte auf meine Blutverschmierten Hände und sah mich um. Überall lagen tote Körper und alles war voll Blut. Es lief in Rinnsälen über den Boden und sammelte sich in Pfützen.

Wir hatten es geschafft. Unsere Gegner waren besiegt. Nichts davon hatte ich mitbekommen. Ich war zu sehr mit meinem Gegner und mit mir selbst beschäftigt gewesen, sodass ich nichts von dem Gemetzel mitbekommen hatte. Ich drehte mich um und wollte zu den Anderen gehen, als ich plötzlich einen höllischen Schmerz verspürte. Etwas bohrte sich in meinen Rücken. Es fühlte sich an, als würde ich aufgeschlitzt werden. Mir wurde Warm und kalt zur gleichen Zeit und ich schmeckte Blut auf meiner Zunge. Ich hustete und Blut spritzte aus meinem Mund. Ich taumelte nach vorne. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich sackte nach vorne. Das letzte was ich hörte waren Nick und Elijah die meinen Namen brüllten. So fühlte sich also Sterben an.


So fühlte sich sterben an. Leicht und friedlich. Als ich meine Augen aufschlug schwebte ich nach oben, dem Himmel entgegen. Ein gleisendes Licht umhüllte mich und nahm mich in die warmen Arme. Es erfüllte meinen Körper mit Liebe und Wärme. Ich schloss wieder meine Augen und genoss die sanfte Wärme und den leichten Windhauch, der mir durch die Haare strich. Sterben war so leicht. Und so zu sterben schien mir ein guter Grund zu sein. Für Andere. Für Elijah. Befreit.

Ich blinzelte in ein helles Licht und holte tief Luft. Jemand hielt meine Hand. Vorsichtig drehte ich den Kopf. Elijah saß neben mir und strich mir über die Hand und küsste meine Finger.

„Elijah" krächzte ich und er sah auf.

„Du meine Güte Beth" sagte er leise und zog mich in seine Arm. Ich hatte Schmerz erwartet, aber nichts. Ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe und sog seinen Geruch in mich auf.

„Was ist passiert?" fragte ich leise und ließ mich zurück in die Kissen sinken.

„Du hattest einen Holzpflock im Rücken. Wir haben einen übersehen, aber er liegt jetzt ohne Herz in der Gasse und verrottet dort" sagte Elijah und ich hörte die Wut in seiner Stimme.

Ich schluckte und strich mir meine Haare aus der Stirn. Das Zimmer in dem ich war kannte ich nicht.

Diese Erfahrung mit einem Holzpflock würde ich nicht mehr machen wollen. Und wieso hatte die Rüstung das nicht abgehalten. Die ganzen Gefühle .. einfach Alles was ich die letzten Tage zurück gehalten hatte stürzten auf mich ein. Meine so sorgsam errichtete Mauer brach zusammen. Tränen schossen mir in die Augen und ich konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.

Ich zog mir die Decke über den Kopf und versteckte mich darunter. Die Schluchzer schüttelten meinen Körper.

Ich war traurig, verängstigt und irgendwie auch wütend. Auf Alles. Auf die Situation, auf mein neues Leben .. und vor Allem auf Kate. Hätte sie mich nicht gezwungen, dann hätte ich mir das sparen können. Ich hätte mehr Training gebraucht.

Sie spielte einfach so mit den Leben der Anderen. Mit dem Leben von Becky, David und mit meinem Leben. Ich war unsterblich ja, aber dennoch konnte ich mein Leben verlieren.

Vielleicht sollte ja jemand mal mit ihrem Leben spielen. Und dieser Jemand würde ich sein. Ich schlug die Decke zurück. Ich war hungrig und das Monster in mir kam zum Vorschein. Blutrünstig und bereit zu töten und zu verletzten.

„Wow Beth .. ganz ruhig. Was ist denn in dich gefahren?" fragte Elijah etwas verdutzt und berührte meinen Arm.

„Fass mich nicht an. Ich mach sie fertig. Sie wird dafür bezahlen. Dafür dass sie mein Leben und das von Becky gefährdet hat und dafür dass ich ein Stück Holz im Rücken hatte. Meine Wunde mag verheilt sein, aber diesen Fehler kann ich ihr nicht vergeben. Sie spielt mit unseren Leben. Sie ist ein Miststück" knurrte ich und schwang meine Beine aus dem Bett.

„Ganz Ruhig. Das werde ich machen. Du bist noch zu schwach und hast dich nicht unter Kontrolle" sagte Elijah ernst und drückte mich zurück aufs Bett.

„Lass mich los, oder ich reiße dir dein Herz heraus" keifte ich und ballte meine Hände zu Fäusten.

„Beth du hast dich nicht unter Kontrolle und du hast gegen Kate keine Chance" sagte er, ließ mich aber los. Ich sprang auf und war im nu an der Tür, aber Elijah war schneller.

„Lass mich durch" knurrte ich und er schüttelte den Kopf „Geh zur Seite" schrie ich und versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust. Eine Druckwelle schleuderte ihn gegen die Wand am anderen Ende des Raums und ich schlug geschockt die Hände vor den Mund. Genau das Gleiche war beim Training passiert. Ich stürzte zu Elijah. Mein Jagdtrieb war so schnell gegangen so wie er gekommen war. Ich kniete mich neben ihn.

„Es tut mir leid .. das wollte ich nicht" stotterte ich und schluckte.

„Schon gut Beth. Nichts passiert" sagte er und stand auf. Ich taumelte zurück zum Bett. Ich hatte meine Gefühle einfach nicht unter Kontrolle. Wieder kamen die Tränen und ich zog meine Beine an meine Brust. Wie ein Häufchen Elend kauerte ich mich zusammen.

Dann schwang plötzlich die Tür auf und Jamie stand im Raum. Er eile zu mir und nahm mich in den Arm. Ich schluchzte und schlang meine Arme um seine Brust und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Langsam wurde mir einfach Alles zu viel. Ich wollte das nicht. Aber ich war nicht mehr stark. Meine Mauer fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Normalerweise zeigte ich meine Gefühle nicht, weil ich wusste, dass das schlecht war und alles nur noch schlimmer machte, aber ich konnte nicht mehr.

„Sch Sch Sch. Was ist den passiert?" fragte er leise und ich erzählte ihm Schluchzend was vorhin geschehen war. Er hörte mir aufmerksam zu und strich mir über den Rücken. Elijah lehnte am Fensterbrett gegenüber vom Bett und hatte die Arme verschränkt.

Jamie seufzte und rieb sich über die Stirn. Dann stand er auf und trat neben Elijah ans Fenster. Er schaute nach draußen und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

„Elijah, lässt du uns bitte alleine?" fragte er und schon war er verschwunden. Ich wischte meine Tränen weg und versuchte mich zu beruhigen. Ich atmete tief durch.

„Beth, warum hast du mir das nicht schon viel früher erzähl, was dir alles auf dem Herzen liegt?" fragte er und drehte sich dann wieder zu mir. Ich zuckte nur mit den Schultern „Du kennst mich Jamie. Ich kann das nicht" sagte ich und wischte mir meine restlichen Tränen weg und sah ihm zu, wie er zurück zu mir ans Bett kam und sich auf die Bettkante setzte.

„Du musst mit mir über sowas reden, Schwesterchen. Ich bin dein Bruder und ich bin der, der dich beschützt und dir immer zur Seite steht" sagte er und nahm meine Hände. Ich nickte nur und sah ihn an. Er hatte Recht. Jamie war mein großer Bruder und er war immer für mich da. Aber ich war so sehr mit mir beschäftigt gewesen und hatte einfach alles in mich hinein gefressen.

„Beth. Ich muss dir etwas sagen. Es wird nicht leichtfür dich werden, aber es ist an der Zeit, dass du es erfährst" sagte er und ichsah ihn unsicher an. Was würde jetzt kommen?

Würde wieder etwas über mein Leben ans Licht kommen und alles nur noch komplizierter machen? Ich tastete nach seiner Hand und schloss meine Finger um seine. Er zog mich zu sich und strich mir über die Haare.

„Ich werde dir jetzt was über unsere Eltern erzählen und über dich" sagte er leise und ich hielt die Luft an. Ich war mir sicher, dass er mir noch mehr Geheimnisse offenbaren würde die mich verblüffen würden. War ja schließlich in letzter Zeit zur Normalität geworden.

„Was mit Dad passiert ist weißt du und du weißt auch, was er war" sagte er leise und ich nickte nur.

Er seufzte und sah mich an „Beth. Du musst jetzt stark sein"

„Himmel Jamie. Rede doch nicht so um den heißen Brei herum" ich drückte seine Hand und sah ihn eindringlich an.

„Beth. Unsere Mom war eine Hexe" sagte er gerade heraus und ich sah ihn etwas verdutzt an. Eine Hexe? Ich runzelte die Stirn. Wenn Mom eine Hexe war .. war dann Jamie .. Meine Augen wurden groß und Jamie nickte „Ja richtig kombiniert Schwesterchen. Ich kann Zaubern oder Hexen .. wie du das auch bezeichnen möchtest. Aber das ist nicht das, was ich dir sagen möchte" sagte er und drückte wieder meine Hand „Nicht nur ich hab das Gen von Mom bekommen. Sondern auch du. Du bist ebenfalls zum Teil eine Hexe" sagte er und mir klappte der Kiefer nach unten und ich starrte ihn mit offenem Mund an. Nein .. das konnte doch nicht sein. Das war doch nicht möglich. Ich stand auf und ging zum Fenster „Du nimmst mich auf den Arm oder? Das ist nicht wahr" sagte ich und starrte nach draußen.

Jamie trat neben mich und sah auf mich herunter „Ich wünschte es wäre so Beth. Aber es ist die Wahrheit. Und ich war es auch, der dein Gen unterdrückt hat. Ich war derjenige, der verhindert an, dass du zum Vampir wirst" sagte er und strich mir über den Rücken.

„Aber wie? Ich meine warum bist du kein Vampir geworden?" fragte ich und sah ihn an. Für mich ergab das alles nicht wirklich Sinn. Jamie neben mir atmete einmal tief durch. Dann drehte er sich um und lehnte sich gegen das Fensterbrett und verschränkte die Arme.

„Warum ich das Gen nicht habe weiß ich ehrlich gesagt nicht. Man kann immer nur ein Gen weiter vererbt bekommen. Entweder Hexe oder Vampir. Aber dass ein Kind beide Gene bekommt und diese sogar aktiv sind ist normalerweise unmöglich. Sowas hat es noch nie gegeben. Du warst von Geburt an anders. Du hast nie Anzeichen für Magie gezeigt. Keine schwebenden Stifte oder Kissen die durchs Zimmer flogen. Nichts dergleichen. Also ging unsere Mom davon aus, dass du die Gene von Dad bekommen hast. Würden sie sterben, dann würdest du ein Vampir werden, aber Mom spürte eine unglaublich mächtige Magie, die von dir ausging. Nicht nur das Vampirgen. Sondern etwas viel mächtigeres. Und nicht nur Mom hat das gespürt. Sie hat dich mit einem Zauber belegt um deine Gene zu unterdrücken. Sowohl das Gen der Hexe als auch das Gen des Vampirs. Mom und Dad setzten Alles daran um dich zu schützen. Aber es war zu spät. Sie haben Wind von dir bekommen und mit sie meine ich die Urwesen und ihre Anhänger. Sie haben dich gesucht. Wärst du an dem Tag zu Hause gewesen, an dem Mom und Dad getötet wurden, hätte es auch dich erwischt. Du bist das mächtigste Wesen, das existiert" er machte eine kurze Pause um Luft zu holen. Mir blieb gar keine Zeit um etwas zu sagen oder zu fragen. Ich war viel zu gefesselt und auch irgendwie verwirrt von der ganzen Sache.

„Nach dem Tod unserer Eltern hab ich die Aufgabe übernommen, deine Gene zu unterdrücken. Deshalb bist du auch jetzt erst ein Vampir geworden. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt kann man ein Gen nicht mehr unterdrücken. Und da du Hexe und Vampir bist haben sich deine Gene schließlich durchgesetzt und ich konnte nichts mehr ausrichten. Wärst du entweder Vampir oder Hexe wäre es kein Problem gewesen ein Gen zu unterdrücken. Das geht sogar ein Leben lang. Aber du bist was Besonderes. Bei dir geht das nicht. Und falls du denkst ich hätte dich alleine in New York gelassen, dann liegst du falsch. Dein Onkel hat immer auf dich Acht gegeben, zumindest anfangs. Aber als du Älter geworden bist und du .. naja .. dein Partyleben genossen hast konnte er dich nicht mehr beschützen. Du warst stur und eben ein heranwachsender Teenie. Aber du warst nie alleine. Niemals. Du hattest immer Aufpasser an deiner Seite. Nicht nur Mom und Dad waren magische Wesen. Unser Onkel ist ein Werwolf und unsere Tante ebenfalls eine Hexe. Sie haben dich beschützt und alles für deine Sicherheit getan. Und dann als du nach London gezogen bist, hab ich die Schule benachrichtigt. Aber keiner hier weiß, was du bist oder wie mächtig du bist"

Ich sah ihn immer noch sprachlos an und legte mir zwei Finger an die Schläfen. Langsam bekam ich Kopfschmerzen.

„Das was du mir erzählt hast ist also kein Zufall gewesen. Das warst alles du. Das brennende Urwesen, die Druckwellen .. auch dass du schneller und stärker bist ist kein Zufall. Wen die Gene in Verbindung kommen dann bündelst du so eine unglaubliche Macht, dass du alle im Umkreis von zweihundert Metern vernichten könntest"

Meine Gedanken überschlugen sich. Ich verstand nichts von allem, was er mir erzählte, aber eins stand fest. Ich hatte mein ganzes Leben nicht gewusst, wer ich war.

„Und warum sind alle hinter mir her?" fragte ich und biss mir auf die Lippe. Es war eher ein Knurren als eine normale Frage gewesen.

„Das liegt doch auf der Hand. Du könntest Alle vernichten. Du hast die Macht dazu. Du brauchst keine speziellen Waffen um ein Urwesen zu töten. Du brauchst nur deine Kraft und deine Magie. Und die Urwesen handeln nicht nur nach ihrem Befinden. Nicht nur sie selbst würden einen Nutzen aus dir Ziehen. Nein .. der Befehl dich zu töten oder dich zu entführen kommt von ganz oben oder ganz unten, wie du das sehen willst"

Ich starrte ihn an „Von .. Luzifer?" fragte ich und meine Stimme wurde laut und ein leichter hysterischer Ton schwang mit. Jamie nickte nur und ich konnte es einfach nicht glauben. Was für eine kranke Scheiße war das? Was ging hier vor sich? Ging es hier etwa um eine Prophezeiung? Ich konnte es kaum glauben.

„Du bist ihm ein Dorn im Auge. Du verbindest die Macht, die jeder möchte" sagte er und legte seine Hand auf meinen Arm aber ich schüttelte sie ab.

Das war einfach zu viel. Viel zu Viel.

„Wir versuchen dich nur zu beschützen und von Luzifer fern zu halten. Er wird sicher nicht aufhören bis du tot bist. Seiner Meinung nach darf niemand so eine Macht besitzen, außer die Götter und er selbst"

„Ist das dein Ernst Jamie?" fragte ich und meine Stimme schnellte in einen hören Bereich. Es reichte mir. Dieses ganze Gerede und diese Geheimnisse. All das was mir Jamie erzählt hatte.

„Ich weiß Beth, das ist viel, aber .."

„Viel. Das nennst du Viel? Ich habe keine Ahnung mehrwer ich eigentlich bin. Ich wusste nichmal, wer du bist" keifte ich undverschränkte meine Arme vor der Brust. Alles drehte sich und ich wusste nicht,wie ich mich verhalten sollte, oder was ich denken sollte.

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