Regenbogen [Marco Reus]

Autorstwa xlary93

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"The only way to see a rainbow is to look through the rain" Kim hat grundsätzlich alle Hände voll zutun und k... Więcej

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Pause
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Noch was

Kapitel 30

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Autorstwa xlary93


„Ähm, i don't think so.", erwidert Marco und kratzt sich mit seiner freien Hand den Nacken. Mein erster Gedanke ist, dass man an seinem ‚TH' definitiv noch arbeiten kann und mein zweiter, ist die Verwunderung darüber, dass Sarah neuerdings deutsche Fußballer kennt. Also löse ich mich aus Marcels Umarmung und stelle mich neben die beiden.

„He's a famous german soccerplayer.", mische ich mich ein, während Sarah ihn weiterhin genauestens anguckt und die Augen zusammenkneift. Marco löst sich von ihrer Hand und räuspert sich. „Soll ich Johnny irgendwie ins Bett bringen?", fragt er und bevor ich eine Antwort geben kann, ist er auch schon weg. Ich komme gar nicht dazu, mich über seinen höchst bizarren Abgang zu wundern, da werde ich auch schon wieder zur Bar geschoben. Robin gießt uns zwei Tequila ein und prostet mir zu, ehe wir zusammen den Schnaps hinunterschütten.

„Jetzt lernt ihr mal, was eine richtige Party ist." Grinsend zwinkere ich ihm zu und lasse meinen Blick über meine Freunde schweifen. Wenn jemand feiern kann, dann wir.

„Erstmal gibt es noch Geschenke.", haucht mir jemand von hinten ins Ohr und ich spüre, wie sich auf meinem Nacken eine wohlige Gänsehaut bildet. „Du hast doch schon die Party organisiert.", sage ich lachend, als ich mich zu Marcel umdrehe, der mittlerweile seine Arme um meinen Bauch geschlungen hat und ignoriere das beleidigte Schnauben von Conny, die sich ebenfalls einen Shot hinter kippt. Mir ist schon bewusst, dass sie die meiste Arbeit gemacht hat. Schließlich kennt sie die Leute und alles, aber dennoch war es Marcels Idee. Und das finde ich echt verdammt süß.

Verwirrt suche ich den Raum nach Sarah ab, die ich in dem Getümmel gar nicht mehr entdecke und zucke zusammen, als jemand mit einem Umschlag vor meinen Augen herumwedelt. „Aufmachen.", fordert Marcel und ich ziehe die Augenbrauen hoch, sowie seine Augen funkeln. Hoffentlich ist das Geschenk nicht scheiße. Ich bin echt schlecht darin, Freude vorzutäuschen.

Deswegen reiße ich das Kuvert nur ganz langsam auf und schiebe die Karte nach oben, die mir ein Hochhaus zeigt. Aha. Sehr aufschlussreich.

Skeptisch nehme ich das Stück Papier raus und drehe es in meiner Hand um, nur um zu lesen, dass da irgendwas von Silvester und Bangkok steht. Fragend sehe ich meinen Freund an, der strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Ich weiß ja, dass sie nach Weihnachten Männerurlaub in Thailand machen, aber ich verstehe nicht, weshalb ich eine Einladung zu einer Silvesterparty in Bangkok in meinen Händen halte. Nein, ich will es nicht verstehen.

„Du kommst mit zu unserem Thailand-Urlaub.", haut Robin die Worte raus, die ich nicht hören will und Conny lacht schallend neben mir los. Mein geschockter, ängstlicher Blick, muss sie dazu verleitet haben. „Ich tue bitte was?", hake ich nach und Marcel drückt mir einen Kuss auf die Wange. Ich bin ganz froh, dass er noch immer hinter mir steht und meinen Ausdruck nicht voll und ganz mitkriegt. Wie gesagt, ich kann Freude ganz schlecht heucheln. „Oh Jungs." Meine beste Freundin klopft Marcel auf den Rücken und schüttelt mit dem Kopf. „Das nenn ich mal Fettnäpfchen."

„Freust du dich gar nicht?" Marcel scheint verwirrt und ich seufze leise. „Die kriegst du nur mit acht Packungen Valium und zusätzlicher Narkose in ein Flugzeug.", faselt meine beste Freundin weiter und kriegt sich gar nicht mehr ein. Robin zieht irritiert einen weiteren Umschlag aus seiner hinteren Hosentasche und streckt ihn der nach Luft japsenden Conny entgegen, die daraufhin verstummt. Sie reißt das Teil auf und zum Vorschein kommt die gleiche Einladung, wie ich erhalten habe.

„Wir dachten, du fühlst dich wohler, wenn sie mitkommt.", säuselt Marcel und der hat anscheinend den Ernst der Lage noch nicht wirklich verstanden. Ich steige ganz sicher in kein Flugzeug und schippere fünfzehn Stunden bis nach Thailand. Für kein Geld der Welt. „Oh mein Gott!", kreischt Conny los und ich schlucke, während ich mich auf dem Barhocker drehe und meine Hände auf Marcels Brust ablege. „Danke, ehrlich. Aber..." Vorsichtig schiele ich in seine Teddybäraugen und nage an meiner Unterlippe herum. „Das ist alles ziemlich kurzfristig. Ich habe Kunden und Johnny muss ich auch irgendwo unterbringen.", rede ich mich raus und fühle mich furchtbar schuldig, als sich seine Miene augenblicklich verdunkelt. „Papperlapapp.", schaltet sich Conny ein und ich drehe mich mit wütenden Augen zu ihr um. „Deine Kunden rufe ich persönlich an, um die Termine zu verschieben und für Johnny finden wir locker jemanden.", winkt sie ab und ich bin kurz davor ihr meine Faust ins Gesicht zu rammen. Marcel lächelt wieder und ich schnaufe tief durch. „Außerdem habe ich panische Platzangst, das habe ich dir doch erzählt." Meine Stimme klingt leise, reumütig und wieder funkt mir Conny bei meinem Rausredeversuch rein. „Kein Ding. Habe ne Freundin, die ist Ärztin. Die soll dir Valium verschreiben." Sie ist ganz hibbelig und klatscht in die Hände. „Wir fliegen nach Thailand! Yay!" Sie hebt die Tequilaflasche an ihre Lippen und setzt an. Ja, die Flasche. Ich will sie töten.

Nicht nur, dass ich wirklich Panik habe, in ein Flugzeug zu steigen, habe ich absolut überhaupt gar kein Bedürfnis, meinen Urlaub mit Marco zu verbringen. Was soll das? Und wieso genau, hat er das eigentlich zugelassen? Schließlich blecht er ja dafür; da bin ich mir zumindest ziemlich sicher. Das ist doch alles verdammte Scheiße.

Ohne weiter auf meine Zweifel einzugehen, drückt mir Marcel einen Kuss auf die Lippen, der deutlich leidenschaftlicher ist, als die zuvor. „Ich hatte wirklich gehofft, dass du dich mehr freust.", flüstert er, als wir uns lösen und wieder macht sich ein unheimliches Schuldgefühl in meiner Brust breit. Seufzend zwinge ich mir ein Lächeln auf und schlinge meine Arme um seinen Nacken. „Ich freue mich, wirklich. Ich bin nur müde.", lüge ich und ich sehe ganz genau, dass er mir das nicht abkauft. Trotzdem geht er nicht weiter darauf ein und ich bin wirklich erleichtert darüber. Er wird von Conny gepackt und an einen Tisch zum Trinken gesetzt. Ab dem heutigen Tage an, lege ich meine Hände dafür ins Feuer, dass die Jungs jetzt ganz hoch im Kurs bei meiner besten Freundin stehen. Extrem käuflich dieses Weib.

Am anderen Ende des Raums erkenne ich Sarah, die sich gerade mit Marco unterhält und als sie meinen Blick bemerkt, kommt sie lächelnd auf mich zu. Sie nimmt neben mir auf dem Barhocker Platz und schnappt sich ein Bier, um mit mir anzustoßen. Conny hat derweilen die Kontrolle über die Musik übernommen und nuckelt immer noch euphorisch an ihrer Flasche. „Auf die drei Dortmunder Jungs.", grölt sie los und alle heben daraufhin ihre Getränke, um zu trinken. Kopfschüttelnd grinse ich und schnappe mir ein Glas Sekt, das auf der Bar steht. Sarah dreht sich nochmals zu Marco um, der an der Wand steht, wild in seinem Handy tippt und sie guckt mich mit schiefgelegtem Kopf an. „Huh?", meine ich, als ich mein Sektglas ansetze. Sie zuckt nur leicht mit den Schultern. „I could have sworn...", beginnt sie und stöhnt. „He looks exactly like Romeo.", sagt sie mit einer Bewegung zu Marco hin und ich lache lauthals los. Anscheinend leidet sie unter Jetlag. Oder Paranoia. Diese Romeo-Sache hängt mir seit genau drei Jahren nach und immer wieder werde ich damit genervt. Wir waren damals in einem Club in Miami und haben den Jungesellinenabschied meiner Cousine gefeiert, als ein mysteriöser Typ an der Bar aufgetaucht sein soll, in den ich mich angeblich sofort verliebt habe.

Diese Weiber haben eindeutig zu viele Schnulzen geguckt und noch dazu, bin ich die letzte, die an so einen Quatsch wie Liebe auf den ersten Blick glaubt. Schwachsinn ist das.

Noch lustiger ist die Aussage, dass Marco dieser Typ sein soll. Ehrlich, ich kriege mich vor Lachen gar nicht mehr ein. So wie sie ihn damals beschrieben haben, hat es sich bei Romeo um einen Bilderbuchkerl gehandelt. Was meine These von der Einbildungskraft meiner Freundinnen nur wieder bestätigt. Das war ein Junggesellinenabschied. Die waren alle dicht wie ganz Moskau an einem Freitagabend zusammen.

Und wenn Marco eines ganz sicher nicht ist; dann ein Bilderbuchkerl. Er ist nämlich das absolute Gegenteil und nur weil er blond ist, wie ein weiteres Drittel der Weltbevölkerung, heißt das nicht, dass er dieser Kerl wäre. Von dessen Existenz ich immer noch nicht überzeugt bin. Ich habe jegliche Erinnerung an diesen Abend verloren und das ist auch gut so. Noch dazu, wurde mir erzählt, dass er aus meiner Heimatstadt kommen soll und Marco hat schließlich nie in Nürnberg gewohnt. Also.

Mit begleitendem Lachanfall, zeige ich ihr den Vogel und gebe ihr anschließend einen Klaps auf die Stirn. „For sure. It's fucking stupefying. But i asked him. He wasn't there, so..." Sie seufzt theatralisch und ich wische mir eine Träne aus dem Augenwinkel, während ich mich erneut zu Marco drehe, der mir direkt in die Augen blickt. Ich verstumme und fächere mir Luft zu, um gleich noch einen großen Schluck von meinem Sekt zu nehmen. Heute drehen anscheinend alle ein bisschen am Rad. Zuerst werde ich gezwungen nach Thailand zu fliegen und dann bildet sich Sarah ein, dass Marco Romeo wäre. Kopfschüttelnd drehe ich mich wieder zu meiner Freundin, die meinem Blick ebenso gefolgt ist und die Unterlippe rollt.

„Lord, the resemblance is truly remarkable.", murmelt sie und ich verdrehe die Augen. „Shut the hell up, Sarah." Nun werde ich doch etwas giftig. Sie weiß, wie ich dieses Thema hasse und dass ich nicht darüber reden möchte. „C'mon, Bae." Sie tätschelt mir den Arm und ich steige nun doch wieder auf Tequila Shots um, die mir gerade jemand vor die Nase gestellt hat. Robin. Er grinst mich an und zwinkert mir zu. „Über was genau redet ihr da eigentlich?", fragt er uns ich sehe jetzt schon die Lippen meiner Freundin zucken. „You don't...", fängt sie an, da knalle ich ihr auch schon die Hand auf den Mund. „Fuck. Sarah!", stoße ich hervor und funkele sie böse an. „Do you always have to start off with that shit?" Ich funkele sie böse an und werfe Robin einen Seitenblick zu, der sichtlich irritiert scheint. „I even don't wanna think about these fucking night. So please drop it." Wütend stehe ich auf und rausche aus dem Raum, vorbei an einem verwirrten Marcel und einem noch mehr verwirrten Marco. Aber das ist mir gerade Schnuppe. Mir ist klar, dass ich gerade hoch emotional und total überreagiere, aber auch das ist mir egal. Da sehe ich nach knapp zwei Jahren meine Freundin wieder, die nichts besser weiß, als sofort mit dem Thema anzufangen und von der Nacht zu reden, von der ich keinen Ton hören möchte. Nichts und sie weiß das ganz genau.

Nachdem ich lautstark stampfend die Treppen nach oben gelaufen bin und in meiner Schublade nach dem letzten Überbleibsel Gras gesucht habe, das mein Geheimfach noch hergibt, öffne ich die Tür zum Balkon und lasse mich schmollend auf den Stuhl nieder. Da es arschkalt draußen ist, schaffe ich es nur schwer mit zittrigen Fingern, meinen Joint zu bauen, der am Ende total krumm ist. Seufzend krame ich mein Feuerzeug hervor und zünde mir das echt unprofessionell aussehende Ding an, das mich sofort beim ersten Zug beruhigt.

Hinter mir ertönt ein lauter Schlag und ein darauffolgendes „Whoah.", meiner besten Freundin, die aus der Tür stolpert und sich gerade noch so am Geländer festhalten kann, bevor sie zu Boden gegangen wäre. Nur schwer kann ich mir ein Schmunzeln verkneifen, als sie sich aufrappelt und mich mit schiefem Blick mustert.

„Was'n kaputt bei dir?" Sie bemüht sich, nicht zu lallen und scheitert kläglich. „Echt so angefressen, weil du einen Luxusurlaub geschenkt bekommen hast?" Conny wirft die Arme in die Höhe und fällt dabei fast wieder um. „Doch nicht deswegen.", murre ich und ziehe nochmals von meinem Joint, der hell auf dem dunklen Balkon aufleuchtet. Meine beste Freundin kneift die Augen zusammen und versucht mich anscheinend zu durchschauen, woraufhin ich leise seufze.

„Oh Mann, Sarah hat schon wieder mit dieser Kack Romeo Geschichte angefangen und sie weiß ganz genau, dass ich darüber nichts hören möchte. Und ja, ich weiß auch nicht, wie ich letztlich einen so langen Flug überstehen soll. Rausreden kann ich mich ja nicht mehr, da heute anscheinend ‚Fallt Kim in den Rücken Tag' ist.", mache ich meinen Ärger Luft und beobachte die wankende Conny, wie sie sich neben mich auf den Stuhl hockt, als wäre sie der Pate höchstpersönlich. Fehlt nur noch die weiße Katze. „Und höchstwahrscheinlich hockt sie jetzt da unten und erzählt Robin detailgetreu von der Lovestory, die sie sich ausgedacht haben, um etwas Gutes von diesem Tag mitzunehmen, was mir auch nicht passt. Noch mehr Menschen die mich mit diesem Thema quälen können.", rede ich weiter und vergrabe mein Gesicht in den Händen.

„Och, Schnucki." Conny löst ihre komische Sitzposition auf und piekt mir gegen die Wange. „So sensibel heute?" Dafür krieg sie gleich einen vernichtenden Blick, der sich gewaschen hat. Sie hebt verteidigend die Hände, als würde ich mit einer Knarre auf sie zielen und presst die Lippen aufeinander. „Sorry, ich kann's ja verstehen.", sagt sie beschwichtigend und ich nicke. „Aber trotzdem feiern wir deinen Geburtstag und da solltest du nicht trotzig kiffend am Balkon hocken und einen auf Schmollmutti machen." Ein bisschen beeindruckt bin ich schon noch, dass sie so klare Gedankengänge in Worte fassen kann und verschränke trotzdem die Arme vor der Brust.

„Und das mit dem Flug kriegen wir auch irgendwie hin. Was meinst du wie fett das wird? Das wird ganz sicher keine Absteige wie die Ferienwohnung letztes Jahr am Gardasee." Sie zieht eine Grimasse und ich kann nicht anders, als zu lachen. Wo sie Recht hat, hat sie schließlich Recht und außerdem ist die Alte viel zu besoffen. Ich foppe mit der Zunge und nehme noch einen tiefen Zug von meinem Joint, als ich plötzlich aus dem Garten Stimmen höre. Da ich ja keinesfalls neugierig bin, spitze ich die Ohren und beuge mich nach vorne, um vielleicht etwas erkennen zu können. Auf der Terrasse sehe ich zwei Männer, die diskutieren und ich versuche etwas zu verstehen, was mir bei Connys Redeschwall nicht gelingt. Sie faselt nämlich gerade davon, wie toll der Urlaub in Thailand werden wird und dass sie unbedingt die dortige Küche ausprobieren möchte. Sie meint nicht das Essen.

„Pscht.", meine ich und hebe meinen Finger, woraufhin sie verstummt und mich fragend anguckt. Dann hört sie die Stimmen auch und ich vermute mal stark, dass es sich hier um Marco und Robin handelt, die sich ganz schön ankacken.

Conny springt grinsend auf und beugt sich übers Geländer. Ehe ich schlimmeres verhindern kann, fängt sie an zu winken und schreit ein „Huhu.", nach unten. Gott ey. Dass die auch so besoffen sein muss. Mich hätte es brennend interessiert, über was sich die beiden streiten. Also gebe ich mir eine Facepalm und zerstöre meinen Joint, um mich anschließend wieder auf den Weg nach drinnen zu machen. Conny folgt mir stolpernd und ich zucke zusammen, als ich die Tür von der Küche zuknallen höre und an mir eine richtige Kaltfront namens Robin vorbeizieht. „Hey, alles okay?" Ich halte ihn an seinem Arm auf und er nickt seufzend, jedoch ohne mich eines Blickes zu würdigen. Vor sich hin motzend läuft er weiter und lässt mich stehen. Ich sag ja, heute spinnen alle ein bisschen. Kurz darauf kommt auch schon Marco aus dem gleichen Eck, der sich wild durch die Haare fährt und zusammenzuckt, als er mich und Conny auf dem Treppenabsatz erkennt. Zuerst wirkt er ziemlich verzweifelt, bis sein Gesichtsausdruck in wütend um schwingt.

„Und, alles verstanden?", zischt er, woraufhin ich leicht in Deckung gehe. Hat nur wenig Sinn, da sich Conny an meiner Schulter anlehnt und ich fast unter ihrem Gewicht zusammenklappe. „Keine Ahnung, was du meinst. War mir nur einen durchziehen.", sage ich gelassen und kneife die Augen zusammen, als er einen Schritt auf mich zumacht. „Natürlich. Kannst du nicht ein einziges verdammtes Mal deine Neugierde sein lassen?", brüllt er los und ich kralle mich fest ins Treppengeländer, was Conny dazu veranlasst, von meiner Schulter abzulassen und an mir vorbei, auf Marco zuzugehen. „Gaaaaaanz ruhig, Casanova." Sie klopft ihm auf die Brust und ich beobachte das mit hochgezogenen Augenbrauen, da ich die Befürchtung habe, er haut ihr gleich eine rein. „Wir haben nix gehört. Also chill.", lallt sie und das scheint ihn zu meiner Verwunderung etwas zu beruhigen. Seine Gesichtsfarbe wird wieder normal, doch er hört nicht damit auf, mich sauer zu fixieren. „Ich verschwinde hier.", mault er, geht an Conny vorbei, die daraufhin fast ihr Gleichgewicht verliert und schnappt sich seine Jacke, ehe er aus der Tür verschwindet, die er lautstark hinter sich zuschmeißt.

„Herrjeh, was eine Dramaqueen.", grinst meine beste Freundin und taumelt in Richtung Kellertür. Für einen Augenblick überlege ich, Marco hinterher zu gehen, doch ich entscheide mich letztlich dagegen. Das war mir heute für meinen Geschmack ziemlich viel miese Laune und ich beschließe, wieder zurück auf meine Party zu gehen und mich so richtig Volllaufen zu lassen. Das einzig Vernünftige, wie ich finde.

Mit der Hoffnung, dass Sarah ihre Klappe hält und Robin sich wieder einkriegt, gehe ich also wieder nach unten und suche den Raum nach Marcel ab, der mit ein paar Freundinnen von mir an einem Tisch sitzt, die gerade Turmsaufen mit ihm spielen. Lächelnd pflanze ich mich auf seinen Schoß und drücke ihm einen feuchten Kuss auf die Lippen. „Und gefällt's dir?", frage ich ihn und er hebt bestätigend dazu sein Glas. Sarah steht an der Bar und tanzt und Robin spielt mit einem Kumpel von mir Darts. Er scheint sich also wieder etwas beruhigt zu haben und auch wenn ich es irgendwie schade finde, dass Marco einfach so abgezogen ist, kuschele ich mich näher an Marci und lasse mir von ihm ein Glas Tequila einflößen, das natürlich perfekt zu meinem Plan passt.

Der Tag der Tage ist gekommen. Ich fliege heute nach Thailand und kann immer noch nicht glauben, dass ich mich dazu habe überreden lassen. Conny ist gottseidank gefahren, da meine schlottrigen Knie und das ständige Kotzen beim Autofahren nicht sonderlich hilfreich gewesen wären und Jonny ist bei seiner Patentante in Düsseldorf abgeliefert worden. Dank der Panik in mir, sind auch die Schuldgefühle ihm und meiner Tante gegenüber nicht allzu präsent und ich bin eigentlich nur mit mir und meinem nervösen Magen beschäftigt. Zwar habe ich Tabletten in meiner Handtasche, aber ich habe mich dagegen entschieden, sie zu nehmen. Höchstwahrscheinlich bin ich dann so weggetreten, dass ich keinen normalen Satz mehr formulieren kann und das kommt mir nicht sonderlich klug vor.

Seit meinem Geburtstag habe ich von unserer Dramaqueen aka Marco nichts mehr gehört und wie immer kann ich seine Stimmung mir gegenüber nur schlecht einschätzen. Robin hat sich in der Zwischenzeit wieder eingekriegt, auch wenn er mir gegenüber anders ist. Anders in dem Sinne, dass er mir möglichst aus dem Weg geht. Conny sagt, dass ich mir das einbilde, aber das tue ich nicht. Auch wenn ich selbst keine Erklärung dafür finde. Aber ich kenne natürlich auch nicht den Grund für Marcos und Robins Streit letzte Woche und ehrlich gesagt, geht mir das ziemlich weit am Arsch vorbei. Das Einzige was mich beschäftigt, ist eine Todesmaschine mit Turbinen, die mit mir in zehntausend Metern Höhe durch die Weltgeschichte gondeln will.

Wieder muss ich würgen und halte mir die Plastiktüte vor den Mund, woraufhin Conny auch würgt. Ich glaube, ihr ist mittlerweile auch ein bisschen übel. „Nimm endlich die Dreckstabletten, Man.", mault sie und ich nehme einen Schluck Wasser, was von ihr nur augenrollend beobachtet wird. Kurz darauf sehe ich auch schon das Flughafenschild und überlege, ob ich mich an der nächsten Ampel aus dem Wagen werfe. Meine innere Stimme schreit ja, doch ich rede mir weiterhin Mut zu und atme tief ein und aus. Die ganze Zeit und wieder überkommt mich das Bedürfnis zu kotzen, als wir am Parkplatz ankommen und ich bereits von weitem die drei Jungs stehen sehen kann. Die gucken alle ziemlich happy, was mich extrem unglücklich stimmt.

Schwerfällig angele ich mich aus der Tür und als Marcel auf mich zukommt und mich küssen will, gebe ich ihm per Handbewegung zu verstehen, dass das keine gute Idee ist. Nach einem verschwörerischen Blick zu Conny, geht er ums Auto rum und macht den Kofferraum auf, um das Gepäck zu holen. „Ach du Scheiße." Höre ich ihn sagen und nehme nochmals einen hastigen Schluck aus meiner Wasserflasche. „Man siehst du kacke aus.", sagt Marco als er auf mich zukommt und mich drücken will, doch auch ihm gebe ich zu verstehen, dass ich das gerade nicht brauchen kann, woraufhin auch Robin auf Abstand bleibt. Zumindest scheinen die beiden sich wieder lieb zu haben und wir ignorieren den Streit von meinem Geburtstag einfach mal. Soll mir nur Recht sein.

Marcel kommt schwer bepackt ums Auto herum und ich schlurfe bereits in Richtung Halle, da ich mir das Gekeife über die Menge meines Gepäcks gerade echt nicht geben kann. Ich meine Hallo? Das sind zehn Tage Thailand. Da kann man nie wissen, was für Klamotten man braucht. Noch dazu habe ich eine ganze Apotheke dabei, für den Fall, dass uns die Fidschis mit ihrem Essen umbringen wollen, oder so.

Meine Geschwindigkeit scheint ziemlich lahm zu sein, denn kurz darauf werde ich auch schon eingeholt und dackele den Vieren nach, die mir alle einen ziemlich mitleidenden Blick zuwerfen. Alle außer Marco, denn der grinst. Arschloch.

Zu meiner Verwunderung nehmen wir einen Weg direkt zum Rollfeld, der uns von einem Anzugträger angezeigt wird und ich bin kräftig am Schlucken, als wir vor einem Privatjet stehen bleiben. „Muss man das so raushängen lassen?", bemerke ich leise und unterschätze meine Lautstärke, da mich alle verstehen. Da es jetzt sowieso egal ist, mache ich meinen Gedanken weiterhin Luft. „Du musst es ja echt locker sitzen haben, oder? Gott, was ein geldstinkender Bonze.", sage ich an Marco gerichtet, der genervt die Augen verdreht. „Sehr ihr, so schlecht kann es ihr nicht gehen, wenn sie noch beleidigen kann.", lacht er und klopft mir auf die Schulter. In mir drin weigert sich noch immer alles, in diese Höllenmaschine einzusteigen und ich schnaufe tief durch, als ich auf die erste Stufe trete. „Sagte doch, dass du ein Kontrollfreak bist.", flüstert mir Marco ins Ohr, ehe ich mich dazu bewegen kann einzusteigen. „Sonst hättest du keine Flugangst.", fügt er hinzu und ich überlege, ob ich ihm von hinten meinen Fuß in die Eier treten soll. Ich bin aber zu schwach, um einen Hoden verschwinden zu lassen. Deshalb lasse ich es und muss mir nochmals ein Würgen verkneifen, als ich das Innere des Privatjets sehe. Völlig fertig setze ich mich neben Marcel, der mir einladend seine Hand hinhält und ich packe mir kopfschüttelnd meine Tasche und verleibe mir die blöde Tablette ein. Drauf geschissen! Anders überlebe ich das nicht und hoffe einfach Mal, dass mein Drogen-Ich, nichts Dummes in Trance sagen wird.

_______

Hallöli. Ich melde mich hier mal wieder zurück :D

Öhm... Bin gespannt, was ihr zu dem Kapitel sagt. Ich bin nicht sonderlich zufrieden damit, aber kann man jetzt auch nicht ändern xD

Joa. Sarah ist ja ziemlich die Waffeltante, ne? Warum denkt ihr, dass Kim sich nicht mehr an diese Nacht erinnert? Und hat Sarah vielleicht dem lieben Robin etwas zugezwitschert? Ideen für den Streit der beiden?

Uuuund Urlaub in Thailand. Whoop Whoop! Kann ja viel passieren, ne? xD

Eeeure Lary <3


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