Von schicksalhaften Zeitreise...

By Mrs_H_E_Kenway

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~~~ (Fortsetzung zu "Even when your kind appears ... Part4") Im Juli 1764 trifft die Familie Kenway in Calais... More

Einleitung
Frankreich - Ein kleines Dorf in Aufruhr!
Frankreich - Mrs. Wallaces wahre Gestalt!
Frankreich - Das Chateau in Compiègne
Frankreich - Alex' Paradies und ein geheimer Raum!
Frankreich - Die Liste und der Frosch
Frankreich - Bragi und Idun
Frankreich - Neue Erkenntnisse
Frankreich - Wieviel Wissen ist gut für uns?
Frankreich - Aufbruch nach Versailles!
Frankreich - Wir lernen die de Gooijers kennen
Frankreich - Geistige Konversation und Erkundung
Frankreich - Darf ich vorstellen? Monsieur de la Sèrre!
Frankreich - Geduld und Missgunst!
Frankreich - Lasst die Befragung beginnen!
Frankreich - Ein Bankett
Frankreich - Der Anschlag
Frankreich - Neue Ränge!
Frankreich - Der Ball, die Wollust und das Eigentum!
Frankreich - Bellecs Verhör!
Frankreich - Eine Lange Liste!
Frankreich - Wer bin ich eigentlich?
Frankreich - Mein Mann - ein Gott?
Frankreich - Ein alter neuer Bekannter und Geldverschwendung!
Frankreich - Eine Hinrichtung
Frankreich - Ein Wohlfühlnachmittag
Frankreich - Loki muss eingreifen!
Frankreich - Moral und Ethik über Bord werfen?
Frankreich - Das Piercing und eine Aussprache
Frankreich - Kirchliche Geldwäscherei?
Frankreich - Aufbruch nach Paris!
Frankreich - Mit Wissen überflutet
Frankreich - Tomb Raider 1764
Frankreich - Der Opferraum unter der Kaserne
Frankreich - Au revoir, Frankreich!
Virginia - Vom Lernen und Predigen
Virginia - Der Prediger, seine Frau und ein Bad
Virginia - Edward Juniors Lektion
Virginia - Bestandsaufnahme und Geburtstage
Virginia - Wir müssen darüber reden
Virginia - Hundetaufen, Hochzeits- und Kindsweihenplanung
Virginia - Edward Juniors Taufe und eine Hochzeit
Virginia - Von Geburtstagen und Kindsweihen
Virginia - Edward Juniors Weihe
Virgninia - Eine Einladung mit Überraschungsgästen
Virginia - Frühstück mit Kampfansage!
Virginia - Noch mehr göttlicher Beistand!
Virginia - Darius und eine Hochzeit
Virginia - Warum einfach, wenn es auch schwer geht?
Wir werden auf die Probe gestellt!
Virginia - Bettruhe und Eifersucht
Virginia - Erste Unruhen und viele Schwangerschaften
Virginia - Florence Tessa erblickt das Licht der Welt
Virginia - Die ersten Stunden mit Florence
Virginia - Ein Empfang und ein neuer Nachbar
Virginia - Ablenkung, Ungehorsam und wollüstige Nächte
Virginia - Nachwuchs und Haytham kehrt zurück!
Virginia - Das wollte ich nicht!
Virginia - Der Spuk ist jetzt vorbei, oder?
Virginia - Das Training
Virginia - Waffentraining der besonderen Art!
Virginia - Heimkehr und Geburtstage
Virginia - Taufen, Weihen und Erziehungsratgeber
Virginia - Besuch aus New Orleans
Virginia - Einladung nach Richmond
Virginia - Hinrichtungen mit Folgen
Virginia - Geburtstage und Ausflugplanungen
Virginia - Immer Ärger mit den Lieferanten
Virginia - Hickey, der Verräter?
Virginia - Balders Liebling
Virginia - Sightseeing und ein Bordellbesuch
Virginia - Pläne, Lehrstunden und ein großer Bruder
Virginia - Test auf hoher See!
London - Ankunft in London
London - White's und Trauerbewältigung
London - Mrs Jennifer Scott-Mormon
London - Geschenke und seltsame Träume
London - Geburtstage mit Schnee
London - Die Hausbesetzer
London - Das missglückte Verhör
London - Sein Wille geschehe - NICHT!
London - Das etwas andere Training
London - Das ist Thyra!
London - Die Ehe mit Sigtryggr
London - Verrat und Untreue
London - Die endgültige Schlacht
London - Genesung und Tod
London - Die Barriere hält nicht für die Ewigkeit!
London - Master Lees Lehrstunde beginnt!
London - Marquis de Sade würde vor Neid erblassen!
London - Verhör mit Überraschungen
London - Die große Wunderheilung
London - Wie schließt man ein Portal?
London - Immobilienzuwachs
London - Einbruch in den Tower
London - Der Stoff aus dem die Märchen sind
Niederlande - Goodbye London, welcome Netherlands!
Deutschland/Preußen - Die Heimat und schlechte Nachrichten
Deutschland/Frankreich - Königin Marias Beisetzung
Deutschland / Frankreich - Unfaire Methoden
Frankreich - Von Gentlemen und dem Abschied aus Frankreich

Virginia - Der Einbruch

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By Mrs_H_E_Kenway

Willkommen an diesem schönen sonnigen Ostersonntag!

Damit ihr nicht nach dem Kapitel suchen müsst, habe ich es
einfach für euch hochgeladen!

Heute kommt es zu einem unschönen Vorfall auf der Plantage,
in dessen Zuge Master Kenway schwer verletzt wird.
Aber dabei bleibt es nicht! Auch gibt es Verluste unter den
Arbeitern, den gelagerten Waren und leider wird auch das Arbeitszimmer
von Haytham Opfer der Flammen!

Zum ersten Mal tritt ein Gott in Erscheinung, welcher
Master Edward in Schranken weißt. Warum? Das wird sich
hoffentlich dann bald klären!

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen und viel Spaß beim Eier suchen!

LG MrsHEKenway


Kapitel 4

*** Der Einbruch ***


Es tat wirklich weh, aber ich fand keinen Weg zu meiner Schwester. Ich tappte im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln!
„Ich werde einen Boten zur Plantage schicken! Vielleicht wissen sie dort schon mehr und Dimitri sollte noch vorstellig werden, wegen der neuen Geschäfte." sprach Haytham leise und ich nickte ihm dankbar zu.
„Vielleicht solltest du sie auch gleich für morgen einladen, mi amor." es wäre doch schön, wenn ein wenig Besuch zum Geburtstag erschien.
„Eine gute Idee!" hörte ich Haytham noch im Hinausgehen sagen.

Ich setzte mich nun zu meinem Sohn, welcher von Sybill neu eingekleidet worden war. „Opa kommt Besuch?" fragte er mich grinsend. Ich ging davon aus, dass sich mein Pirat sicherlich morgen blicken lassen würde, genauso wie meine Schwiegermutter.
„Ganz bestimmt! Du wirst doch schon ein Jahr alt, min lille skat! Freust du dich schon?" mit einem eifrigen Nicken widmete er sich dem Bären, welcher jetzt über die Schlange herfiel. Dabei grummelte er wie der Angreifer. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Seine doch noch recht hohe Stimme dabei war einfach niedlich.
„Wie ich sehe, haben die Tiere auch schon wieder Hunger." hörte ich Haytham neben uns.
„Ich glaube nicht nur die." sagte ich, als ich ein Knurren aus der Magengegend unseres Sohnes vernahm.
Das Mittagessen war bereits fertig. Es roch lecker nach gebratenem Fleisch.

Während des Essens erzählte mein Mann mir von einem Schreiben, welches er gestern erhalten hatte. Deswegen war er auch nicht mit hinunter zum Baden gekommen. Darin ging es um die Hundezucht eines unserer Nachbarn. Sie hatten wieder Nachwuchs zu verzeichnen und fragten an, ob wir uns nicht alsbald einen Wachhund zulegen wollten.
„Was sind das denn für Hunde?" fragte ich, weil ich im Grunde nichts mit diesen Tieren anfangen konnte.
"Dieses Mal haben sie einen Wurf Bluthunde (* Link dazu in der Beschreibung!) bekommen. So einen hatte mein Vater damals auch, erinnerst du dich an Thatch?" fragend sah mich Haytham an.
„Oh ja. Euer Wachhund hatte den Namen von Blackbeard erhalten. Ist das eigentlich eine friedliche Rasse? Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, mi amor." Als hätte er auf so eine Frage gewartet, begann er zu erzählen.
Der kleine Unterricht ging eine Weile über das Essen noch hinaus. Wir wurden uns dann einig, dass wir am Mittwoch zu den Bassiters fahren werden, um uns die Tiere einmal anzusehen.
„Hund haben will!" voller Erwartung sah Edward zu seinem Vater.
„Vielleicht, mein Sohn. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir bald eine oder zwei weitere Wachen haben werden." grinste Haytham und freute sich ebenfalls, wie sein Sohn darauf!
Unsere Wachen hatten wir hier übrigens gut unterbringen können. Sie fielen mir schon gar nicht mehr wirklich auf. Sie gehörten zu unserem Alltag.

Wir erhielten am Abend dann die Nachricht, dass unser russischer Geschäftspartner mit Frau und Kindern sich freue, morgen zum Geburtstag zu kommen. Ich besprach mit Tabea noch das Essen für den morgigen Abend, außerdem planten wir eine Übernachtung ein, man weiß ja nie.
Als Edward dann endlich schlief, ging ich hinunter in den Salon. Haytham stand mit nachdenklichem Blick am Fenster. Ich stellte mich hinter ihn und schlang meine Arme um ihn.
„Ist alles in Ordnung?" fragte ich leise an seinen Rücken gelehnt.
Seine Hände nahmen meine und er drehte sich seufzend zu mir um.
„Ja, keine Sorge. Ich kann es nur nicht fassen, dass unser Sohn jetzt schon ein Jahr alt wird. Es kommt mir noch wie gestern vor, als du dort in der Tür standest und mir fast das Hemd vom Leib gerissen hast." sein warmes Lächeln dabei, ließ mich auch wieder an diese Momente denken.
„Oh, ich kann mich sehr gut erinnern, mi amor. Und... ich habe mich nie für meine Flüche entschuldigt." nuschelte ich leise an seiner Brust.
„Das kannst du ja immer noch nachholen. Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung, mi sol." seine Lippen schmeckten nach Whiskey und nach mehr.
Doch leider wurden wir unterbrochen von einem aufgebrachten Mr. Robinson, welcher ins Zimmer stürmte.

„Sir, Master Kenway! Es geistern schon wieder irgendwelche Banditen hier herum! Sie haben vor einer halben Stunde ein Lagerhaus in Brand gesteckt und haben einen unserer Vorarbeiter kaltblütig erschossen. Ihr müsst dringend mitkommen!" völlig außer Atem stand er vor uns, aber Haytham eilte schon zum Eingang. Michael war mit Waffen und Mantel zur Stelle, sodass die beiden Männer gleich los konnten.
„Pass auf dich auf, Haytham!" rief ich noch hinterher. Aber in meinem Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Die Nacht vor Haythams 10. Geburtstag kam mir ins Gedächtnis und in mir stieg Panik auf! Ich sah schon, wie sich diese Geschichte wiederholen würde! Instinktiv ließ ich alle verfügbaren Wachen in Alarmbereitschaft versetzen und ging mit meinem persönlichen Schutz hinauf zu Edward!
„Wartet bitte hier, ich gehe in den Keller und hole meine Waffen!" befahl ich. Sybill war ebenfalls schon bei ihrem Schützling.

Mit Magda zusammen holte ich meine Waffen. Als wir wieder oben ankamen, wartete auch Michael schon dort.
Die Wachen hatten ihren Patrouillenplan auch für draußen noch ausgeweitet. Ich brauchte sie nicht zu organisieren, sie waren tatsächlich sehr gut ausgebildet.
Wir saßen hier in der Hoffnung, dass sich niemand Zutritt verschaffen wollte. Vor allem betete ich, dass meinem Mann nichts passierte! Durch den Trubel war unser Sohn natürlich wach geworden und sah sich ängstlich um.
„Böser Hima hier?" jammernd klammerte er sich an mich.
„Nein, min lille skat. Der ist nicht hier, dafür sorgen wir schon. Hab keine Angst, dir passiert schon nichts." sprach ich leise und drückte ihn an mich.
Plötzlich hörten wir unten ein lautes Klirren und Poltern. Laute Stimmen drangen zu uns herauf, ebenso waren Kampfgeräusche zu vernehmen!
„Ihr bleibt hier, Mistress Kenway!" kam es von meiner Wache. Als er gegangen war, stand ich auf um hinterher zu gehen. Ich konnte nicht so tatenlos hier herumsitzen.
Leider wussten wir nicht, wie viele Banditen sich hier herumtrieben.

Auf dem Treppenabsatz blieb ich abrupt stehen. Unten auf der linken Seite sah ich ein Flackern, welches durch die geöffnete Tür zum Arbeitszimmer von Haytham kam! Ich schrie so laut ich konnte „FEUER!" dann rannte ich in Richtung Küche, damit wir Wasser organisiert bekamen.
Mittlerweile waren alle Angestellten auf den Beinen und halfen nach Leibeskräften mit, das Feuer einzudämmen. Noch war es nur an der Fensterfront zur Seite am Zündeln, trotzdem griff es recht schnell um sich, weil hier alles aus Holz war.
In meiner Panik riss ich einen noch unversehrten Vorhang herunter. Damit versuchte ich die Flammen auszuschlagen. Die Rauchentwicklung war schon nicht zu verachten und ich sah, wie das Feuer sich nach links auf die große Bücherwand ausweitete. Ich hustete in einer Tour, meine Augen brannten, aber das war egal.
Ich registrierte weder Wachen, noch Angestellte oder sonst irgend jemanden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir Entwarnung geben, es glühte nichts mehr, keine kleineren Schwelbrände waren mehr zu sehen. Aber das Arbeitszimmer meines Mannes war eine Ruine. Ich stand mitten in diesem Chaos und starrte auf die Asche vor mir!
Der Schreibtisch war geborsten, der Fußboden war bis Mitte des Raumes vorerst nicht mehr zu betreten, die Fenster waren völlig zerstört, genauso wie die beiden großen Regale auf der linken Seite.
Es war Odin sei Dank niemand ernsthaft zu Schaden gekommen, hörte ich Tabea und eines der Mädchen neben mir. Ich ging in die Eingangshalle und ließ mich auf der Treppe nieder.
Langsam setzte mein Verstand wieder ein und ich sah mich auch hier um. Einer unserer Wachleute lag erstochen auf dem Boden. Vor dem Salon hing einer der Einbrecher schief an die Wand gelehnt mit einem feinen Loch in der Stirn. Vor der Eingangstür, welche offen stand lag bäuchlings einer seiner Kumpane mit einem Dolch im Rücken.

Wie aufgezogen rannte ich die Treppe hoch! Mein SOHN! Als ich die Tür zu seinem Zimmer aufriss, saß er mit seinem Kindermädchen in der hinteren Ecke und klammerte sich weinend an sie.
Ich nahm ihn auf meinen Arm und ließ mich neben Sybill auf die Knie nieder.
„Angst... Mama... Angst!" jammerte Edward an meiner Brust. Ich strich ihm immer wieder beruhigend über den Rücken.
„Shhhhh, min lille skat. Es ist vorbei! Du brauchst keine Angst mehr zu haben!" meine Worte kamen stockend über meine Lippen, weil ich immer noch von Hustenattacken geplagt wurde.
„Papa?" schniefend sah er mich aus rot geweinten Augen an.
„Papa kommt gleich wieder. Er verjagt die bösen Männer mit Mr. Robinson, damit sie nie wieder kommen!" ich klang so zuversichtlich, dass es mir selber Angst machte. Ich hatte nämlich keine Ahnung, WO mein Mann gerade war, geschweige denn wusste ich wie es ihm ging.
Ich sah zu Mrs. Wallace, welche nun ihren Schützling wieder auf den Arm nahm. Ich konzentrierte mich auf Haytham, ich suchte ihn ... fand ihn aber nicht!
Wo bist du, mi amor? Fragte ich im Stillen und konzentrierte mich weiter auf ihn! Dann endlich sah ich einen Kampf! Ich konnte durch seine Augen sehen!
Er musste sich gegen vier Banditen verteidigen. Neben ihm kämpften die Wachen gegen weitere Schurken. Ich konnte spüren, dass er nicht ernsthaft verletzt war. Was jedoch noch seltsamer war, dass ich Tyr fühlen konnte, wie er ihm Unterstützung gab. Es war wie bei mir und Edward damals auf der Brig!
Etwas erleichterter ließ ich von ihnen ab, damit ich meinen Sohn beruhigen konnte.
„Papa kämpft gerade gegen diese Männer! Aber er ist nicht alleine dabei, Edward." lächelte ich ihn an.
„Papa mutig!" bei diesen Worten richtete er sich stolz auf und tapste auf mich zu. „Ich auch, Mama!" er wollte doch tatsächlich an mir vorbei aus seinem Zimmer laufen! Ich konnte ihn gerade noch aufhalten, bevor er die Leichen unten im Eingangsbereich zu Gesicht bekam.

„Ihr bleibt hier, Master Edward!" hörte ich plötzlich die strenge Stimme von Sybill. Wie angewurzelt blieb er stehen und funkelte sein Kindermädchen zornig an.
„Papa helfen!" wieder wollte er sich losreißen!
Bei Odin, was für ein störrisches Kind! „Nein, Edward. Du bleibst hier!" ich hatte ihn mittlerweile fest im Arm, aber er wehrte sich nach Leibeskräften.
„Nein... will zu Papa!" schrie er immer aufgebrachter. Aber mit einem Male starrte er wie durch mich hindurch und sein Mund klappte auf.
Ich sah in die Richtung, wohin er blickte. Dort stand Thor! Mit einem lauten Knall fiel die Tür zum Zimmer ins Schloss, wie durch Zauberhand und der Gott baute sich davor auf.
„Nein, Edward! Deine Zeit ist noch lange nicht gekommen! Erst wenn ich es für richtig erachte, wirst du das Kämpfen lernen!" auch er hatte eine ähnlich donnernde Stimme, wie zweideutig gerade bei Thor!, wie der Allvater, welcher sich auch gleich zu Wort meldete.


„Du kannst aber eines tun! Wenn dein Vater wieder daheim ist, kannst du mit Mutter Idun deine Heilungsfähigkeiten üben!"
Es fehlte nur noch, dass es Puff machte, als die beiden wieder verschwanden!

Zurück blieb ein Kleinkind, welches jetzt mich und Sybill anstarrte, mit einem Male aber anfing zu grinsen!
„Ich mach Papa heile!" kam es stolz. Mir kamen die Tränen, weil er es anscheinend verstanden hatte! Etwas erleichterter atmete ich durch und drückte meinen Sohn wieder an mich.
„Ja, das wirst du, min lille skat!" flüsterte ich leise. Inständig hoffte ich, dass mein Mann keine schweren Verletzungen davon tragen würde.

Mittlerweile waren einige der Arbeiter und Pächter mit ihren Familien hier angekommen und hatten begonnen, die Toten zu begraben. Also konnte ich mit Sybill, meiner Wache und Edward wieder hinunter.
Keine Spur mehr von den Dieben und als ich auf der Veranda stand, eilte mir Mildred mit ihren Kindern entgegen.
„Mistress Kenway, was für ein Empfang für euch, wie? Aber seid unbesorgt, wir konnten auch bei den Lagern die Feuer unter Kontrolle bringen. Es gibt nur kleinere Verluste, wie mein Mann meinte. Jedoch werdet ihr erst in den nächsten Tagen wirklich Gewissheit haben. Außerdem gibt es 5 Tote zu beklagen. Darunter auch einer der Vorarbeiter." sie bekreuzigte sich, dabei legte sie schützend ihre Arme um ihre Kinder.
„Danke Mildred, für den kleinen Bericht. Ich hoffe, dass so etwas nicht noch einmal passiert." ich hoffte es wirklich.

Mir ging allerdings durch den Kopf, ob es tatsächlich nur einfache Diebe waren, oder ob sie gezielt hier gesucht hatten. Schließlich lagerte ich ein größere Menge an illegalen Waren hier. Auch waren einige Artefakte in meinem Besitz!
Ich fragte einen Wächter, ob er etwas in den Taschen der Banditen gefunden hätte, doch er verneinte. Nur das Übliche wie einen Krusten Brot, Faden und eben Munition. Eines wäre aber seltsam, ihm war die schlechte Bewaffnung nicht entgangen.
„Mistress Kenway, diese Pistolen sind uralt und im Grunde ist es verwunderlich, dass sie beim Angucken nicht gleich auseinander gefallen sind. Das waren sicherlich nur irgendwelche arbeitslosen Schlucker."
Seine Kollegen durchsuchten jetzt noch das Haus, die Nebengebäude und vor allem den Garten. Beruhigt konnten wir dann aber aufatmen, niemand war mehr aufzufinden.

Edward war die ganze Zeit nicht von meiner Seite gewichen. Plötzlich stieß er einen lauten Freudenschrei aus, als er seinen Vater sah, wie er gestützt auf zwei Wachen auf die Veranda zu humpelte.
Seine Hosen waren am Oberschenkel und an den Knien aufgerissen und ich sah einen tiefen Schnitt in seiner Haut klaffen! Außerdem waren seine Lippen aufgesprungen und seine Wange war geschwollen!
Unser Sohn stürmte einfach auf ihn los und klammerte sich weinend an ihn.
„Edward, lass mich erst einmal hereinkommen." kam es keuchend von Haytham. Mit vereinten Kräften brachten wir ihn in den Salon, wo ein Diener schon das Feuer wieder geschürt hatte.
Wir hatten gerade keinen richtigen Arzt zur Hand, also musste der improvisierte Feldlazarett-Helfer einspringen, welchen man bereits informiert hatte. Seine Familie hatte sich letztes Jahr hier mit niedergelassen. Er plante ein Studium anzutreten, aber erst, wenn er genügend Geld dafür beisammen hatte.

Klein Kenway stand neben seinem Vater, welcher auf dem Sofa lag und legte ihm einen nassen Lappen auf die Stirn, den ich ihm gegeben hatte. Bevor ich aber reagieren konnte, legte er schon seine Hand auf Haythams Brust und seine Haut überzog sich mit diesen Zeichen!
Hinter mir hörte ich ein erschrockenes Aufkeuchen! Es waren drei der Diener und ich musste schnell handeln, ehe sie diesen Moment weitergeben konnten. Ich wischte diesen Moment aus den wirren Gängen ihrer Gedanken, brachte stattdessen eine fürsorgliche Ehefrau hinein, die sich um ihren Gatten kümmerte! Während ich diese Erinnerung schuf, führte ich die Herren hier heraus ehe ich die Tür schloss. Ich hoffte, es würde reichen!
„Edward, hatten wir dir nicht gesagt, dass du das vor Fremden nicht tun sollst?" tadelte Mrs. Wallace ihren Schützling, welcher sich aber nicht beirren ließ.
Mittlerweile war er neben seinen Vater auf das Sofa geklettert und lag mit dem Kopf auf dessen Brust. Haytham hingegen hatte die Augen geschlossen, ob er bewusstlos war konnte ich nicht beurteilen.

Die Wachen wussten über diese Fähigkeiten Bescheid, genau wie Magda und Michael eingeweiht waren. Der Kammerdiener meines Mannes hatte saubere Wäsche hergebracht, während die Küchenmädchen heißes Wasser und saubere Tücher gebracht hatten.
Der Lazaretthelfer, sein Name war Thomas Blankman, trat nun herein und bat uns, ihm Platz zu machen. Odin sei Dank hatte das Leuchten um unseren Sohn aufgehört. Schlafend lag er an der Seite seines Vaters. Vorsichtig hob ich ihn hoch und ging dann mit Sybill hinauf. „Papa gesund... wieder heile." nuschelte Edward schläfrig an meiner Schulter.
„Das hast du gut gemacht, min lille skat. Du solltest dich jetzt ausruhen." ich legte ihn in sein Bett und gab ihm noch einen Kuss.
„Hab Mama lieb..." es war mehr ein Gähnen zu hören, aber ich sah ihn mit Tränen in den Augen an. Edward hatte sich völlig verausgabt. Ich überließ ihn jetzt seinem Kindermädchen, welche mich aufmunternd anlächelte.
„Seine Kräfte sind größer als ihr denkt, Alex. Er ist nur etwas müde, macht euch keine Sorgen! Geht jetzt zu eurem Mann, er braucht euch dringender!" ich dankte ihr noch einmal.

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