13 Reasons Why

Por _Roxana_Tomlinson_

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Abigail Johnson und Hannah Baker waren Freundinnen gewesen, jedoch schien diese Freundschaft nur oberflächlic... Más

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Das erste Polaroid
Zwei küssende Mädchen
Die betrunkene Schlampe
Das zweite Polaroid
Die Kalkmaschine
Das Lächeln an den Docks
Das dritte Polaroid
Das kleine Mädchen
Die fehlende Seite
Lächeln, Bitches
Bryce und Chloe
Die Kiste Polaroids
Bye
Wo ist Bryce?
Wer atmet, ist ein Lügner
Gute Menschen sind nicht von schlechten zu unterscheiden
Wütend, jung und männlich
Niemand ist sauber
Man kann andere anhand ihrer Trauer beurteilen
Mit Abigail Johnson gibt es eine Reihe von Problemen
Sogar an einem guten Tag lässt sich schwer sagen, wer auf deiner Seite ist
Immer auf die nächsten schlechten Nachrichten vorbereitet sein
Der Kreis wird kleiner
Da gibt es etwas, das ich dir nicht erzählt habe
Und dann kam das Unwetter
Lass die Toten die Toten begraben
Winterferien
Campus-Tour
Valentinstag
Abschluss-Camping
Hausparty
Vorstellungsgespräch am College
Angenommen/abgelehnt
Abschlussball
Positiver Einfluss

Donnerstag

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Por _Roxana_Tomlinson_

Er war verletzt. Lag im Sterben. Und ich konnte ihm nicht helfen. Ich sah einfach zu, wie er verblutete. Der Autounfall mit Zach ist wie aus meinem Gedächtnis gelöscht. Ich kann mich an gar nichts davon erinnern. Nur an das, was Justin mir erzählt hat. "Die Zeit ist um!" Erst die Stimme des Coaches bringt mich wieder zurück in die Realität. Justin vor mir lässt sich entnervt auf den Boden sinken. Die Puppe vor uns verblutet, weil ich einfach nur da sitze und mich kein Stück bewege. "Ich fürchte, euer Opfer hat nicht überlebt."
"Entschuldigung.", sage ich leise und senke den Kopf, während der Coach zu den anderen Schülern geht. Nicht einmal ein Erstehilfe-Kurs hätte mir dabei geholfen Zach zu retten. Ich weiß, wie das geht. Immerhin habe ich versucht Jeff wiederzubeleben, als er diesen Unfall hatte. Wieso hat es bei Zach nicht klappen wollen? Wieso bin ich einfach nur dagesessen und habe ihn angestarrt? Und wieso kann ich mich an all das nicht erinnern? "Hey, gute Arbeit Leute. Hört zu. Ich weiß, es kann eine ziemlich harte Übung sein. Aber es dauert nur wenige Minuten bis jemand mit einer Schusswunde verblutet. Klar? Unser Ziel ist es also..." Aber ein Druckverband hilft verdammt wenig, wenn deine Eingeweide durch eine einzige Kugel aus einer RA-15 aufgerissen werden.

~

"Wie wäre es damit. Statt zu zeigen, wie man Blutungen stoppt, sollte man nicht die Wahrscheinlichkeit verringern, dass auf uns geschossen wird? In einer Highschool?", frage ich aufgebracht, während ich im Raum auf und ab gehe. "Wäre das nicht sinnvoller?"

"Die Übungen waren wahrscheinlich sehr aufwühlend für Sie, nicht wahr?", fragt Dr Ellmann mich. Sie ist aber auch echt immer die Ruhe in Person.

"Ich verliere gerade etwas Respekt für Sie, wenn Sie so offensichtliche Fragen stellen.", entgegne ich entnervt.

"Soll ich Ihrer Meinung nach eher Mutmaßen, was Sie empfinden, ohne zu fragen?"

"Okay, jetzt wollen Sie dagegen halten."

"Das will ich überhaupt nicht. Wie haben Sie sich bei der Erstehilfe-Übung gefühlt?"

"Hilflos. Das Gefühl von Hilflosigkeit ist das schlimmste, das es gibt."

"Sagen Sie mir, wieso."

"Ist das nicht offensichtlich?", frage ich spöttisch.

"Ich würde sagen, nein. Wieso ist das Gefühl von Hilflosigkeit für Sie das schlimmste, das es gibt? Helfen Sie anderen Menschen gern?"

"Helfen Sie nicht gern?"

"Doch, sehr. Und manchmal bringt es sogar was."

"Und wie machen Sie das?", frage ich und bleibe stehen, um Dr Ellmann anzusehen.

"Naja, ich versuche alles, was in meiner Macht steht. Ich konsultiere Kollegen. Denn wenn ich einem Patienten mal nicht helfen kann, dann finde ich jemanden, der es kann.", erklärt sie und schließt die Tür des Besprechungsraumes.

"Aber was ist mit den Menschen, denen man nicht helfen kann?"

"Das ist unmöglich.", merkt Dr Ellmanm an. Langsam lasse ich mich auf das Ledersofa nieder. "Glauben Sie, dass man Ihnen nicht helfen kann?"

"Ja.", beichte ich leise und spiele mit meinen Fingern.

"Vor einigen Sitzungen haben wir darüber gesprochen, wie man sich selbst bestraft. Denken Sie, Sie verdienen es bestraft zu werden?"

"Ja.", sage ich ehrlich. "Das denke ich. Ich habe das Gefühl, ich habe meine Freunde im Stich gelassen. Ich bin nicht für sie da, obwohl ich es sein müsste."

~

Ich habe einen Haufen Mist gebaut, den ich nicht mehr beseitigen kann. Zach steht am nächsten Morgen an seinem Spind und schluckt ein paar Pillen mit Wasser hinunter, als ich vorsichtig auf ihn zugehe. "Hey, wilkommen zurück.", sage ich kleinlaut.

"Wilkommen zurück?" Wütend knallt Zach die Tür zu und humpelt davon. Ich laufe ihm nach.

"Zach, ich... Ich weiß nicht, was passiert ist."

"Du meinst, nachdem du mein Auto geschrottet hast?"

"Ich weiß gar nichts mehr. Du musst mir glauben. Vor der Party hat Justin mir ein paar Sachen erzählt, die passiert sind, aber ich erinnere mich nicht mehr.", gebe ich offen und ehrlich zu.

"Dann hör mir jetzt gut zu. Du hast mein Auto geschrottet und mich halbtot liegen lassen. Klar?"

"Ich schwöre dir, ich erinnere mich nicht.", versichere ich ihm, doch es ändert nichts daran, dass er verletzt wurde. Und dass ich daran Schuld war. Gotf, ich habe einen Autounfall verursacht. "Zach..."

Zach bleibt stehen und sieht mich an. Seine Wut verwandelt sich in Enttäuschung und gleichzeitig in Besorgnis. Er ist besorgt um mich. Obwohl er mich hassen sollte. "Weißt du, was total verrückt war? Du hattest nicht mal Angst. Und deine Augen... Es war, als wärst du gar nicht da. Es war, als wärst du jemand anderes. Kurz bevor du über die Kante gefahren bist und ich geflogen bin. Zehn verdammte Meter."

"Zach, es tut mir... Es tut mir so leid." Meine Augen füllen sich mit Tränen. Das letzte, was ich wollte, war dass er sich verletzt.

"Mach dir keinen Kopf. Mein Anwalt holt mich da raus. Er ist ein richtiger Profi. Er war auch der Anwalt von Bryce. Ist witzig oder?"

"Nein.", sage ich überrascht.

"Korrekt. Wirklich gar nichts ist witzig, verdammt nochmal. Du bist..." Zach scheint nach den richtigen Worten zu suchen. "Such dir Hilfe, Abby. Bitte. Ansonsten, halt dich fern aus meinem Leben."
Zach lässt mich mit Tränen in den Augen einfach zurück. Ich habe Freunde verloren. Ich habe mir Feinde gemacht. Mein Leben muss sich ändern. Irgendwas muss mich aufwecken lassen.

~

"Setzen, Miss Johnson." Der Mann, der vor mir sitzt, ist mir völlig unbekannt. Keine Ahnung, wer das ist. Und ich weiß auch nicht, wieso ich überhaupt herzitiert wurde. Alles, was ich weiß ist, dass ich einen grünen Zettel in der Hand halte und dieser Typ so gelangweilt aussieht, dass ich fürchte, ich könnte meine Klappe nicht halten und irgendetwas Dummes sagen. "Ich will nicht unhöflich klingen, aber wer sind Sie?", kommt es dann schließlich aus meinem Mund, nachdem ich den Mann vor mir betrachtet habe.
"Decan Foundry.", antwortet er mir und schaut nur kurz von seinen Zetteln hoch, um mich anzulächeln.
"Decan ist Ihr Vorname oder Ihr Titel?", frage ich dümmlich.

"Titel. Ich bin Decan für Disziplin. Setzen."

Disziplin. Scheint so, als glaube da jemand, dass ich etwas Disziplin nötig hätte. Seufzend lasse ich mich auf den Stuhl fallen.
"Moment, Decan für... wofür?"

"Ich wurde gebeten, eine aktivere Rolle bei der Überwachung der Studentenschaft und der Bewältigung der Störungen der Lernumgebung zu übernehmen. Und es scheint, dass es nötig ist, wenn man die zerstörten Sicherheitskameras der letzten zwei Wochen betrachtet. Können Sie mir verraten, wo Sie zwischen Mitternacht und sieben Uhr heute früh waren? "

"Ich denke, ich lag im Bett."

"Sie denken?"

"Ich lag im Bett.", korrigiere ich mich.

"Wann waren Sie heute früh in der Schule?"

"Ich weiß nicht. Halb zehn oder so."

"Oder so?", hakt der Decan nach.

"Halb zehn.", sage ich genervt.

"Es war 9:47 Uhr. Fast zwei Stunden zu spät."

"Ich hatte einen Termin. Ja, fragen Sie meinen Dad.", entgegne ich ihm selbstsicher.

"Das hab ich schon. Er wusste nichts von einem Termin. Und er wird heute Abend mit Ihnen reden."

Das darf doch echt nicht wahr sein. Schlimm genug, dass Tante Polly und mein Dad mich überwachen. Jetzt tut es auch noch dieser Decan? Woher wusste er überhaupt, wann ich in der Schule war? "Möchten Sie mir was zu den Kameras sagen? Vielleicht wer sie zerstört hat?"

"Nein. Es gibt nichts, was ich sagen will.", antworte ich dann kopfschüttelnd.

"Gut, sollte Ihnen später noch was einfallen, ich bin immer hier." Langsam nicke ich, mache jedoch keine Anstalten mich zu bewegen. "Gehen Sie in Ihre Klasse." Völlig perplex greife ich nach meiner Tasche und stehe auf. "Achten Sie auf sich." Bevor ich den Raum endgültig verlasse, drehe ich mich noch einmal zu ihm um. Denn es lässt mich eine Sache einfach nicht los.

"Sagen Sie, woher wissen Sie, dass ich genau um 9:47 Uhr hier war?"

"Ich weiß sehr viel, Abby. Gehen Sie in Ihre Klasse."

Noch immer irritiert, verlasse ich das Büro und treffe auf dem Flur auf Jessica, die mich lächelnd begrüßt. "Hey. Glückwunsch zum Vorstellungsgespräch."

"Was? Was meinst du damit?", kommt es verwirrt aus meinem Mund. Hab ich irgendwas verpasst?

"Brown University. Die Alumni Verträter kommen nächste Woche. Ich hab's in Bolans Terminkalender gesehen.", erklärt sie mir.

"Das muss ein Missverständnis sein."

"Aber nur, wenn es noch eine andere Abigail Johnson gibt, von der ich nichts weiß. Obwohl... Eine reicht aus. Aber du hast 'ne Bewerbung rausgeschickt, oder?"

"Ich... Ich meine, ich glaub schon.", antworte ich nachdenklich. Augenblick flackert eine Erinnerung vor meinem Auge auf. Vielleicht war es gar kein Traum gewesen. Was wenn ich tatsächlich einer Universität geschrieben habe, dass ich einen Mord vertuscht habe? Was, wenn ich wirklich verrückt geworden bin?

~

Während ich auf dem Weg in den Unterricht bin, ertönt eine Durchsage durch die Lautsprecher. Als auch noch die Worte Alarmstufe rot fallen, bekomme ich Panik. Das bedeutet Amoklauf. Sofort kommen die Erinnerungen an den Frühlingsball in mir hoch. Meine Beine bewegen sich so schnell es geht durch den Flur, um einen Raum zu finden. Doch die meisten Türen, an denen ich rüttel sind zu. Und niemand versucht auch nur die Tür aufzumachen. Eigentlich dachte ich, ich hätte meinem Freund Tyler nach seiner Vergewaltigung geholfen. Doch nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihm genug geholfen habe. Oder ob ich ihm überhaupt geholfen hab. Erleichtert betrete ich den Chemieraum, nachdem ich gesehen habe, dass die Tür offen ist. Sobald ich drinnen bin, schließe ich die Tür ab und lehne mich dagegen. In meiner Tasche krame ich nach meinem Handy und klicke auf die Nachrichten, die Tyler und ich uns geschrieben haben. Alles okay? Wo bist du? Einige Sekunden lang warte ich ab. Doch nichts passiert. Und als ich eine Tür zuknallen höre, zucke ich zusammen und laufe auf die Tische zu, um mich dahinter zu verstecken. Mein Herz fühlt sich an, als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen. Mein Atem geht flach und ich fürchte, dass ich eine Panikattacke bekomme. Wieder greife ich nach meinem Handy, um zu sehen, ob Tyler geschrieben hat. Fehlanzeige. Verdammt. Ist Tyler bei dir? Tony antwortet mir sofort.
Verschwunden.
Das ist nicht gerade das, was ich lesen wollte. "Fuck.", entflieht es mir aus meinem Mund.
"Das hast du kommen sehen, nicht wahr?", fragt eine Stimme, die mich erschrocken aufschauen lässt. Monty steht hinter dem Tisch und sieht auf mich herab. Das darf jetzt echt nicht wahr sein. Nicht jetzt. Und nicht hier.
"Es ist nur 'ne Übung.", antworte ich ihm, ohne ihn weiter anzusehen.
"Was wenn du dich irrst?"

"Tu ich nicht."

"Was wenn es Tyler ist?"

"Er ist es nicht!"

"Woher weißt du das? Weil's ihm jetzt besser geht?", fragt Monty mich ungläubig.

"Weil es eine Übung ist. Und ja, es geht ihm jetzt besser. Wieso sollte er es nochmal tun?"

Monty lacht leise auf und kommt um den Tisch herum. "Aus demselbem Grund wie zuvor. Ich und alle anderen haben ihn wie Scheiße behandelt seit er sieben ist. Gerade du solltest das wissen. Diese Scheiße verschwindet nicht einfach so. Es verfolgt dich bis zum Ende deines verdammten Lebens. Und das könnte heute sein." Monty hockt sich rechts neben mich und sieht mich weiter an, während ich versuche ihn keines Blickes zu würdigen.
"Verpiss dich.", zische ich, doch Monty denkt nicht daran. Stattdessen lässt er sich auf den Boden neben mich fallen. "Hast du Angst? Spürst du, was Terror wirklich ist? Das Gefühl hier ganz hilflos zu sein, während der Tod hinter der Tür wartet."

"Ja.", antworte ich ehrlich.

"Ja, was?"

"Ich habe Angst!", schreie ich ihn an. Montys Gesichtszüge werden weicher, während er mich weiterhin ansieht. Dann wendet er den Blick von mir ab und starrt nach vorne.
"Ja.", sagt er. "Ich kenne das Gefühl."

~

Wir sind alle isoliert. Versuchen einen Sinn zu erkennen. Versuchen durchzuhalten. Vielleicht kennen wir alle diesen Moment, in dem man sich fragt: Was verdammt nochmal habe ich getan? Und vielleicht haben wir alle eine riesen Angst davor rauszufinden, was wir da eigentlich getan haben? "Es ist 'ne Übung.", murmel ich leise zu mir selbst. Meine Augen sind geschlossen und ich versuche meinen Atem irgendwie unter Kontrolle zu halten.
"Denkst du wirklich, dass es Tyler ist?", fragt Monty mich.

"Vielleicht ist es gar nicht Tyler. Vielleicht ist es irgendwer anders."

Sofort reiße ich meine Augen auf und starre Bryce entgeistert an. Nein, nein, nein. Nein, nicht er auch noch. Gott alles, aber nicht Bryce. "Wie viele sind wir hier an der Schule? Tausend oder so? Denkst du wirklich, Tyler ist der erste, der vor hat so viele Schüler wie möglich zu erschießen, bevor er selbst stirbt?"

"Nein, ich bleib bei Team Tyler.", entgegnet Monty ihm.

"Nein.", werfe ich ein. "Nein, Tyler geht es besser. Du hast es gesehen.", wende ich mich an Bryce, der mittlerweile neben mir steht.

"Das habe ich. Aber dein Plan ist ganz schön schief gegangen, oder?" Bryce schnappt sich einen der Hocker und setzt sich drauf. "Du weißt nicht genau, was Tyler treibt?"

"Ist mir auch egal. Es ist nicht mein Problem, nicht mehr.", bringe ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Doch ist das wirklich so? Denke ich tatsächlich, dass es nicht mein Problem ist?

"Es ist nicht dein Problem? Denkst du nicht, wenn irgendjemand da draußen eine Knarre an den Kopf von.. Jessica hält, dass sie dich dann verraten würde?"

"Oh oder Alex, oder Zach.", zählt Monty weiter auf.

"Oder Justin? Krass, bestimmt würde er sich in die Hosen pissen.", lacht Bryce.

"Nein, würde er nicht.", verteidige ich Justin sofort. "Niemand würde das."

"Okay und was ist mit dir? Was tust du mit einer Waffe am Kopf?", fragt Monty mich.

"Ich hatte schon 'ne Waffe am Kopf. Und zwar eine RA 15. Und ich habe es überlebt. Ich habe das richtige getan.", stelle ich klar und sehe zwischen den Jungs hin und her.

"Weil du Abigail Johnson bist. Eine Heldin der Liberty High. Du hast schon mal in ein Gewährrohr geguckt und bist von der Straße abgekommen, weil du vor gar nichts Angst hast, stimmt's?", fragt Bryce mich und sieht mich erwartungsvoll an. "Bist du eine Heldin oder ein Märtyrerin?"
Draußen rüttelt jemand an der Tür, was mich keuchend nach Luft schnappen lässt.
"Es ist nur ein Lehrer, der die Schlösser checkt.", versuche ich mich selbst zu beruhigen.

"Vielleicht.", meint Bryce und steht vom Hocker wieder auf, nur um sich aif die andere Seite neben mich zu setzen. "Du hast also keine Angst zu sterben? Also grundsätzlich nicht?"

"Vielleicht ist es mir inzwischen einfach egal.", entgegne ich ihm.

"Das sagst du so. Doch ich spreche aus Erfahrung. Dir ist es immer noch wichtig. Denn wenn du jetzt stirbst, bleibt die Scheiße übrig, die du nicht getan hast.", meldet sich Monty wieder zu Wort.

"Oder die Scheiße, die du getan hast. Aber leider falsch.", meint Bryce.

Tränen sammeln sich in meinen Augen. "Ich habe immer versucht, das Richtige zu tun."

"Bist du sicher? Wenn du heute sterben solltest, wäre dein Gewissen rein?", fragt Bryce mich.

"Ich sterbe heute nicht."

"Sowas kann doch gar keiner sagen. Oder wissen."

Verzweifelt halte ich mir die Ohren zu und hoffe, dass die Stimmen endlich aufhören zu mir zu sprechen. Dass Monty und Bryce einfach aus meinem Kopf verschwinden. Dass sie mich alleine lassen. Denn es ist mir lieber jetzt allein als mit ihnen in einem Raum eingesperrt zu sein."

~

Die Vergangenheit eines jeden, ist der Grund für das, was er heute macht. Wir versuchen, unser Chaos wieder zu beseitigen. Wir versuchen, uns zu entlasten. Die Schüsse die gefallen sind, bedeuten nichts Gutes. Und als ich weitere Schüsse höre, zucke ich weinend zusammen. Ich wünschte, ich wäre bei Zach. Oder bei Justin. Oder bei meinen anderen Freunden. Stattdessen sitze ich unter einem Tisch, gemeinsam mit Bryce und Monty. "Also das würde mir Angst einjagen. Es klingt nach mehr als nur einer Übung.", merkt Bryce an.

"Nach viel mehr.", stimmt Monty zu.

"Klappe jetzt!", rufe ich sauer. "Haltet endlich die Klappe."

"Angenommen, es ist nicht Tyler. Vielleicht gar kein Schüler. Sondern Corman, der bei der Versammlung gesprochen hat. Ich versteh nicht, wieso irgendjemand dieses kleine Arschloch ficken wollte.", meint Monty lachend.

"Mein Gott, du bist widerlich.", entgegne ich ihm und weiß augenblicklich wieder, warum ich ihn so gehasst habe.

"Okay, meinetwegen, sorry. Es ist dieser liebe Junge Robby und er konnte einfach nicht weiterleben. Oder ein anderer Schüler. Der wird verprügelt zu Hause und versucht seine Sexualität zu verstehen. Der ist ständig wütend. Warum hilfst du nicht ihm?" Ich weiß, dass Monty von sich selbst spricht. Langsam wird mir klar, dass auch er es sicher nicht immer einfach hatte. Trotzdem hat er Tyler weh getan.

"Tyler war mein Freund."

"Also nur deine Freunde sind es wert, gerettet zu werden?", fragt Bryce mich provokant.

"Jeder Mensch ist es wert, gerettet zu werden.", bringe ich unter Tränen hervor.

"Wieso rettest du ihn dann nicht?"

"Wieso hast du mich nicht gerettet?", fragt Monty und wirkt beinahe verletzt.

"Oder mich?", fragt Bryce hinterher.

"Was passiert wohl, wenn einer dieser Türen aufgeht, Abby?", fragt Monty mich. "Irgendein Vertretungslehrer wusste nicht, dass man an der Tür richtig fest ziehen muss, damit sie auch schließt. Sie ist leider noch offen."

"Der Typ kriegt die Tür auf und sieht 20 Zehntklässler unter zwei Tischen kauern. Sie können nicht abhauen. Wehrlose Opfer. Ein Kinderspiel."

"Er hat ein Zehnschuss-Magazin und das feuert er ab. Das war's dann für dich. Oberschenkelblutungen, das Herz zerschmettert. Was für ein Amoklauf."

"Haltet eure Klappe! Verdammt! Lasst mich in Ruhe!", rufe ich verzweifekt. Als ein weiterer Schuss fällt, schreie ich auf und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Es soll alles einfach aufhören. Alles soll enden. Jetzt.

"Und jetzt sind 23 Schüler und eine Lehrerin tot. Sie stellte sich schützend vor die Kids, doch die Kugeln durchbohrten sie einfach.", redet Bryce weiter. "Abby, dieser Junge, der Junge, den du nicht retten konntest, was wird jetzt aus ihm? Hat er es trotzdem noch verdient, gerettet zu werden oder sollte er sterben?"

"Niemand sollte sterben.", schreie ich ihn weinend an.

"Bevor er zu diesen Zehntklässlern unter den Tischen in das Zimmer mit der kaputten Tür kam, bevor er da reinkam, erschoss er Tony, und auch Alex. Justin wurde auch erschossen. Du konntest ihn nicht aufhalten. Du konntest niemanden retten."

"Ich... Ich kann niemanden retten.", sage ich weinend, weil mir endlich etwas klar wird. "Das konnte ich nie."

~

Manchmal ist die Last, die wir tragen zu schwer. Manchmal ist einfach alles zu viel? Was machen wir dann? "Dir ist also immer noch alles egal? Du bereust immer noch gar nichts? Freut es dich, dass ich tot bin und er Schuld bekommen hat?" Bryce zeigt auf sich und dann auf Monty.

"Lasst mich in Ruhe.", flehe ich, weil ich einfach nicht mehr kann. Mein Körper fühlt sich schwer an. Mein Kopf fühlt sich an, als könne er jeden Moment explodieren. Das war's dann.

"Dein letzter Tag deines Lebens. Warum noch Geheimnisse hüten?", fragt Monty und sieht mich an. "Tut es dir leid, Abby? Tut dir leid, was du getan hast?"

"Ja.", sage ich leise. "Ja, es tut mir leid."

"Wow, ich hätte nicht gedacht, dass sie es zugeben würde.", bemerkt Bryce.

"Sie hat es endlich begriffen.", meint auch Monty und freut sich auch noch.

"Schade, dass du nicht leben wirst. Aber wer tut das schon?"

"Blade Runner.", antwortet Monty lachend.

"Wir wissen das nur, weil sie es weiß.", sagt Bryce. Richtig. Langsam lasse ich meine Arme sinken und schaue zwischen den beiden hin und her. Sie existieren nur hier, weil alles in meinem Kopf stattfindet. Sie sind nicht wirklich hier. "Werde ich verrückt?", frage ich, was beide Jungs lediglich zum Lachen bringt.

"Du hast gefragt und es beantwortet oder?", meint Bryce fragend.

"Ob du verrückst wirst? Meine Liebe, du bist es längst.", entgegnet mir Monty. Mit geballten Fäusten krieche ich unter dem Tisch hervor und erhebe mich, um auf Bryce und Monty hinunterzuschauen.

"Wenn jemand gerettet werden muss, dann werde ich ihn retten. Und wenn ich heute sterben muss, sterbe ich ohne etwas zu bereuen. Auch wenn ich glaube, dass das 'ne Übung ist."

Mit diesen Worten öffne ich die Tür und betrete den Schulflur. Mein Vater zitierte mal diesen Satz: Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter. Die Tür fällt zu und ich gehe langsam weiter. Mein Herz pocht wie wild. Aber da draußen braucht jemand meine Hilfe. Ehe ich mich versehen kann, läuft jemand mit einer Waffe in meine Richtung. "Halt, nein! Nicht schießen!", rufe ich und hebe abwehrend die Hände. Der Maskierte bleibt zunächst stehen, bevor er langsam auf mich zukommt. "Hör zu, es muss so nicht laufen. Es gibt einen anderen Weg. Egal, was du getan hast, okay? Bitte nicht schießen. Nicht schießen, bitte tu es nicht.", flehe ich die Person an, die endlich vor mir stehen bleibt und die Waffe sinken lässt. Langsam nimmt die Person die Kapuze runter. Zum Vorschein kommen lange braune Haare. Es steckt ein Mädchen dahinter? Verwirrt betrachte ich, wie sie das Tuch vom Gesicht nimmt und mich ausdruckslos anstarrt. Mir ist schwindelig. Es ist, als würde ich in einen Spiegel schauen. Es ist nicht Tyler. Oder ein Junge, der gehänselt wurde. Vor mir stehe ich. Und ich erkenne mich kaum wieder. Und dann schießt sie. Auf mich los. Und ich spüre nichts. "Abigail Johnson! Was machen Sie denn da?" Die Stimme von Direktor Bolan holt mich aus meinen Gedanken zurück. Atemlos schaue ich an mir herunter, doch es ist kein Blut zu sehen. Keine Schusswunde. Nichts. "Abigail! Kommen sie her. Hier her!"
Schnell laufe ich auf meinen Rektor zu, der mich in sein Büro zieht und auf das Sofa schubst. "Ist das 'ne Übung?", frage ich als aller erstes. Direktor Bolan schließt die Tür und setzt sich auf einen Stuhl vor mir.

"Wieso waren Sie auf dem Flur?"

"Ist das 'ne Übung?!", frage ich nochmal lauter.

"Haben Sie die Schüsse gehört?"

"Ja!"

"Also ja. Wieso haben Sie dann das Klassenzimmer verlassen?"

"Ich dachte, das ist 'ne Übung!", schreie ich ihn verzweifelt an.

"Mein Gott, Abigail. Das ist eine Komplettabriegelung! Hier sind Einsatzkräfte mit gezogenen Waffen und Sie dachten, das wär 'ne Übung? Noch eine Regel, die für Sie nicht gilt. Darum dachten Sie, Sie würden im Flur rumrennen und mir auf die Nerven gehen?" Mr Bolan ist wütend. Das kann ich ihm nicht einmal Übel nehmen.

"Nein! Jemand rüttelte an der Tür und ich dachte jemand braucht Hilfe! Und ich wollte nicht untätig sterben!", erkläre ich ihm atemlos. Als jemand hinter mir gegen die Glasscheibe hämmert, drehe ich mich ängstlich um. Doch es ist nur ein Polizist, der uns mit seiner Hand ein Zeichen gibt.
"Okay, jetzt hören Sie gut zu. Hören Sie zu. Es ist alles okay. Abigail, Sie werden nicht sterben. Sie sterben nicht. Das waren nur Platzpatronen. Die Beamten haben die Türen überprüft. Der Alarm wurde ausgelöst, um sicher zu gehen, dass Schüler und Lehrer an alles halten. Und die einzige, die es nicht tat waren Sie."

Entsetzt schaue ich meinen Direktor an. Das alles war also gar nicht echt? Die Schüsse, die Türen... Alles war insziniert? "Sie... Sie haben an die Türen gehämmert."

"Das war ihre Anweisung."

"Und das waren Platzpatronen?"

"Simulierte Schusswechsel, um sicher zu gehen, dass die Schüler sie erkennen können."

"Also doch 'ne Übung.", stelle ich fest und merke, wie mein Atem ruhiger wird.

"Wäre das hier echt, wären Sie jetzt tot." Mr Bolan erhebt sich von seinem Stuhl und geht zur Tür rüber. "Warten Sie hier." Nachdem er mir die Anweisung gegeben hat, sitzen zu bleiben, verlässt er sein Büro. Das Zitat, das mein Dad benutzt hat... Ich habe es nie ernst genommen. Weil ich den Unterschied nicht kannte, ob ich durch die Hölle gehe oder durch das Leben. Aber jetzt kenne ich den Unterschied. Also ich gehe durch die Hölle. Viele von uns gehen durch die Hölle. Und ich weiß nicht, wie wir weitermachen können.

~

Völlig erschöpft verlasse ich das Büro und entdecke Direktor Bolan mit den Einsatzkräften der Polizei auf dem Flur. Er bedankt sich bei ihnen. Doch ich verstehe nicht, wieso er das tut. Bedankt er sich dafür, dass sie uns allen Angst gemacht haben? Dass sie mich dazu gebracht haben fast den Verstand zu verlieren? "Verdammte Scheiße. Ist das Ihr ernst? Was soll denn dieser Scheiß?", frage ich wutentbrannt und gehe auf unseren Schulleiter zu.
"Abigail. Würden Sie sich bitte in mein Büro setzen?"

"Nein, ich werde mich garantiert nicht in Ihr Büro setzen.", entgegne ich ihm sauer. "Sie glauben, auf diese Art und Weise können Sie uns Sicherheit geben? Wissen Sie, wie ich mich sicher fühlen würde? Wenn ich zur Schule gehen könnte, ohne Metalldetektoren oder Videokameras oder schwerbewaffnete Cops!", schreie ich ihn an. Nach und nach kommen die Schüler der Liberty aus ihren Klassenräumen. Einige davon sehen mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Andere zücken ihre Handys, um meinen Wutausbruch zu filmen.
"Es ist noch Unterrichtszeit, Leute!", wendet sich Direktor Bolan an die Schüler, die das Ereignis beobachten.
"Nein, Sie bringen uns um!", unterbreche ich ihn. "Und zwar uns alle! Checken Sie das gar nicht? Ihr habt 'ne Übung mit Schüssen gemacht und gegen die Türen geschlagen, um uns vorzubereiten auf was genau? Wie es sich anfühlt ein Gejagter zu sein? Um zu fühlen, wie es ist zu sterben, damit wir Angst um unser Leben kriegen? Wir kennen das Gefühl schon, denn Sie machen uns Todesangst! Jeden Tag! Jeden Tag!"

"Okay, Mädchen-", beginnt einer der Polizisten, doch ich drehe mich wütend zu ihm um, um auch ihm ins Gesicht zu schreien.

"Ich bin nicht Ihr gottverdammtes Mädchen, also lassen Sie mich auf der Stelle in Ruhe! Wir sind Kinder! Wir sind Kinder. Wir sollten unser Leben genießen statt zu üben, wie man den Tod überlistet, denn wissen Sie was? Jeder von uns stirbt irgendwann! Jeder Mensch stirbt! Also bitte, bitte lassen Sie uns leben! "

"Wir bemühen uns ja darum, dass Sie leben. Darum ging es in jeder Minute dieser Übung."

"Nein, nein! Sie haben bloß ein scheiß Kästchen angekreuzt! Ein Gesetz oder eine Verordnung, oder was auch immer. Aber wissen Sie was? Wissen Sie was? Wir sind hier nicht sicher."

"Okay, jetzt reicht's." Ein Polizist greift nach meiner Schulter, doch ich drehe mich so ruckartig um, dass er zurückweicht.

"Hey, fassen Sie mich nicht an! Wer sind Sie eigentlich? Wer sind Sie, dass sie mir sagen, jetzt reicht's? Wer sind Sie?" Der Polizist greift erneut nach mir, doch jetzt habe ich genug. Es ist, als sei eine Sicherung bei mir durchgebrannt. Denn meine Hände greifen nach seiner Waffe, um sie in die Luft zu halten. "Bin ich jetzt sicherer?" Die Polizisten um mich herum halten Abstand, sind dennoch jederzeit bereit einzuschreiten, sollte ich auf jemanden schießen. Aber das habe ich gar nicht vor. "Ich habe Ihre Waffe! Bin ich jetzt sicherer, huh? Ich bin bewaffnet. Soll ich sie 'nem Lehrer geben, damit er seine verdammte Klasse retten kann?"

"Abigail! Bitte, nehmen Sie die Waffe runter." Direktor Bolan fleht mich an. "Kommen Sie. Wir gehen jetzt nochmal in mein Büro und reden darüber. Kommen Sie."

Hinter den Polizisten entdecke ich Tyler, der in einer Decke eingewickelt ist und mich völlig erschrocken ansieht. "Tyler..." Meine Stimme ist leise und brüchig. Dennoch weiß ich, dass er mich gehört hat. "Was ist mit uns passiert? Was hast du getan? Was hast du getan?"

"Ich habe gar nichts getan.", antwortet Tyler mir. Langsam nehme ich die Waffe runter. Die einzige Frage, die mir im Kopf rumschwirrt ist, was mit mir passiert ist? Es fing an mit Hannah. Ging weiter mit Tyler. Dann kam Bryce. Und zum Schluss Monty. Es wird nie aufhören. Niemals. Es werden immer Leute verletzt. Aber ich will niemanden mehr verletzen. Plötzlich falle ich zu Boden. Einer der Polizisten hat sich auf mich gestürtzt und versucht mich festzuhalten. Ich versuche mich zu wehren, schreie. Brülle. Und dann wird alles schwarz.
Ich werde erst wach, als ich auf einer Trage liege. Meine Hand haben sie mit einem Tuch festgebunden. Meine Augen blicken in die Gesichter meiner Freunde. Von Justin. Jessica. Alex. Tyler. Und Zach. Ich kenne den Blick, den sie haben. Denselben hatte ich auch vor etwa einer Stunde. Sie erkennen mich nicht wieder. Und auch ich weiß nicht mehr, wer ich bin.

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