Epilog

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B R O O K E
J O R D A N

Drei Jahre später...

„Wo sind wir denn hier? Mädchen, beeil dich! Was wurstelst du denn da rum? Ich bezahl dich nicht dafür, um das Haar meiner Nichte kaputt zu machen! Ihr Kopf sieht aus, als hätte sich ein Vogel sich darin genistet!" Meine Tante Riley schubste die Frisörin weg und machte sich selbst an meinen Kopf her, während sie leise vor sich herschimpfte: „Die Jugend von heute kann wirklich keine gescheiten Frisuren mehr machen. 

„Sei doch nicht so unhöflich", meinte ich und verdrehte die Augen. Meine eigenen Nerven gingen sowieso schon mit mir durch. 

„Im Leben muss man die Ellenbogen rausstrecken, um voran zu kommen."

„Das ist also die erste Weisheit, die ich von meiner Mom zu hören bekomme."

Ich sah im Spiegel meine Cousine Abigail. Neben ihr stand Nova. Ich erhob mich langsam. Riley war zu Stein erstarrt. Wir hatten keine Ahnung gehabt, was mit den beiden geschehen war. Wir hatten schon befürchtet, dass man sie verhaftet hatte, aber scheinbar waren sie den Räumungen des FBI's entkommen.

„Wir hatten verdammtes Glück", beantwortete Abigail meine unausgesprochene Frage. „Nachdem sie das Quartier in der Bronx geräumt haben, haben wir uns davon geschlichen. Wir waren drei Jahre lang auf der Flucht und waren in jedem Staat von Amerika."

„Wow", brachte ich hervor. Ich war einfach nur glücklich die zwei wiederzusehen - besonders zusammen. 

„Was fällt dir eigentlich ein, uns nicht informiert zu haben?", mischte Riley sich ein. „Ein Anruf hätte gereicht!"

„Wir wollten auf Nummer sicher gehen. Es tut mir leid", erklärte Abigail. 

Riley rümpfte die Nase, schien sich mit der Situation allerdings abgefunden zu haben. Außerdem spürte ich, dass sie innerlich lächelte. Nicht nur, weil ihre Tochter wieder da war, sondern auch weil Riley wusste, dass Abigail glücklich war und der Grund dafür Nova war.

„Wir bleiben zur Hochzeit, aber danach müssen weiter", sprach Abigail weiter.

„Schon?", fragte Riley.

Abigail warf ihr einen entschuldigend Blick zu. „Wir können Nummern austauschen. Nova und ich wollen eine Weltreise machen."

Ich sah die zwei geschockt an, doch dann merkte ich, dass es keine bessere Idee für die beiden gab, als diese. „Ich freue mich so für euch." Ich lief auf die beiden zu und umarmte Abigail. Sie versteifte sich in meinen Armen, wurde aber nach ein paar Sekunden immer lockerer. 

„Es tut mir leid, was ich dir alles angetan habe", sagte sie voller Reue, als ich sie wieder losgelassen hatte. „Ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen kann."

„Das brauchst du nicht", versicherte ich ihr. „Es reicht mir, wenn du dir selbst irgendwann verzeihen kannst."

Abigail nickte betroffen. 

„Hast du was von Lyra gehört?", fragte ich dann besorgt. Ich hatte fast jeden Tag an sie gedacht. 

„Soweit ich weiß, wurde sie in ein Heim gebracht."

Das beruhigte mich ein wenig. Ich hoffte, dass ich sie eines Tages wiedersehen würde.

Dann wandte ich mich zu Nova. Dem Mädchen, das mir damals in meiner schlimmsten Phase Halt gegeben hatte. Auch sie umarmte ich fest. „Danke, dass du immer für mich da warst."

„Keine Ursache", murmelte Nova überrumpelt. 

„Pass auf sie auf, ja?", flüsterte ich in ihr Ohr.

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