Kapitel 34

60 6 28
                                    

M A D I S O N
H A R P E R

Meine Gedanken drehten sich wie in einem Karussell. Ich konnte nicht fassen, dass meine beste Freundin nie die war, die sie vorgegeben hatte zu sein. Ich wurde belogen und betrogen - auf's Härteste. Wie hatte ich mich so in Ivy täuschen können? Oder sollte ich lieber Sky sagen, denn so wollte sie ja anscheinend hier genannt werden.

Das alles war doch verrückt. Ich würde hier drin durchdrehen, aber es war nicht nur das. Ich hatte Angst. Was, wenn Ivy ihre Drohung wahr machte und sie mich tatsächlich umbringen würde?

Meine Haut war von eiskaltem Schweiß benetzt. Ich kam auf die Sache mit Ivy nicht klar und was Juliette und William Lindsay für eine Rolle spielten, wusste ich auch nicht. Das schlimmste war jedoch, dass die anderen nichts von Ivy's zweiter Identität als Sky bei CRUISE wussten. Ich konnte sie nicht warnen.

Ich hatte das Gefühl, dass Ivy etwas Großes geplant hatte...

Plötzlich wurde die Türe zu dem Keller aufgemacht. Ich blinzelte, weil nach Tagen zum ersten Mal Licht in meine Zelle fiel. Ein Junge, der kein Wort geredet hatte, hatte mir nur eine Flasche Wasser und eine Chipstüte gegeben. Das Loch in meinem Magen war also dementsprechend groß und mir war seit gestern speihübel.

Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Ich erwartete den Jungen, der mir Essen bringen würde, doch es war Ivy, die im Türrahmen stand.

Ivy Sawyer

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ivy Sawyer

Sie starrte mich schweigend an.

„Lass mich raus!", flehte ich. „Bitte!"

„Die taffe Harper Tochter fleht jemanden an." Ivy ließ sich jedes Wort auf der Zunge zergehen. „Hört, hört!"

Ich zuckte zusammen.

„Und schreckhaft ist sie auch noch geworden. So so."

Ich funkelte sie an. Das Mädchen, das vor mir stand, war nicht meine beste Freundin. Sie war eine Psychopathin, eine lügendurchbohrte Schauspielerin!

„Wie konntest du nur?", flüsterte ich nach einer Weile.

Ivy schnaubte verächtlich. „Als ich zwölf war, habe ich erfahren wer mein Dad ist. Ich wollte ihn stolz machen und nicht mehr die Sorte von Mensch sein, die er verabscheut. Armselig und schwach."

Wovon sprach sie? Ivy hatte nie über ihren Dad gesprochen. Als wir Kinder waren, hatte sie nur einmal kurz erwähnt, dass sie ihn nie kennengelernt hatte und auch ihre Mom ihn nicht wirklich kannte.

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now