Kapitel 31

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R I L E Y
J O R D A N

„Ihre Nichte ist tot."

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Hast du Beweise?"

Das Mädchen schaute mich konfrontiert an. „Ich sage Ihnen, dass ihre Nichte tot ist und Sie - "

„ - Hast. Du. Beweise?", zischte ich und betonte dabei jedes einzelne Wort.

Ich wusste selbst ganz genau, wie es in dem Business von CRUISE ablief. Ich meine, seht mich an! Ich war quirlig lebendig.

Die Kleine holte ihr Handy hervor und zeigte mir ein Bild. Es war Brooke auf einem Bett zu sehen. Vermutlich wurde es im Hauptquartier von CRUISE aufgenommen. In solchen Zimmern hatte ich mit Dwayne damals auch immer geschlafen. Um ihren Mund war Schaum zu sehen und neben ihrem Körper auf der Bettdecke lagen Spritzen und Tabletten mit ihren leeren Verpackungen

Ich lachte hysterisch auf.

Tiana sah mich schockiert an. „Was gibt es da zu lachen? Was sind Sie für ein Mensch? Brooke war Ihre Nichte! Die Tochter Ihrer Schwester, die Sie nie kennengelernt haben!"

Ich kriegte mich gar nicht mehr ein.

Die Kleine verstand die Welt wohl nicht mehr und funkelte mich verurteilend an.

Ich hielt mir den Bauch, weil er mir vom Lachen wehtat und als ich mich wieder eingekriegt hatte, wischte ich mir die Tränen, die bei meinem Lachflash zum Vorschein gekommen waren, weg. „Mädchen, schau dir das Bild doch mal genauer an!"

„Was meinen Sie damit? Der Anblick ist schrecklich. Ich möchte sicher nicht - "

„ - Ach, hör auf diesen Quatsch zu reden!", unterbrach ich sie. „Das ist eine Fälschung! Ein verficktes Fake! Mein geschultes Auge sieht so etwas. Ich habe schon hunderte Menschen gesehen, wie sie an einer Überdosis verreckt sind. So sieht das definitiv nicht aus. Das an ihrem Mund da ist Milchschaum oder so ähnlich und die leeren Tablettenpackungen sind auch nur eine Attrappe. Zähl mal die Tabletten nach, die auf der Bettdecke liegen. Es sind genauso viele wie in den Packungen fehlen. Brooke hat keine einzige davon geschluckt. Sie schläft einfach nur."

Tiana sah sich das Bild noch einmal an, diesmal mit Schock und Entsetzen im Gesicht. „Und wie erklären Sie sich dann Brooke's Gesicht? Sie sieht total krank und abgemagert aus."

„Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich im Entzug", erklärte ich. „Ich habe schon tausende Entzüge von meinen Mitmenschen erlebt."

„Waren Sie auch mal abhängig?"

„Ich?" Ich lachte auf. „Oh Gott, nein! Verdammt, ich halte mich von diesem Teufelszeug fern! Rachel's und meine Eltern sind an Crack gestorben."

Tiana sah mich mitleidig an. Das konnte ich nicht gebrauchen, also sagte ich: „Diese Bitches haben euch ganz schön reingelegt!"

„Die Bitch ist dann wohl Ihre Tochter. Abigail Jordan, stimmt's?"

Ich erstarrte und beugte mich bedrohlich zu dem Mädchen hinunter. „Wag es noch einmal dich so über meine Tochter zu äußern und ich schneid dir die Zunge ab!"

Tiana zuckte zurück und sagte mit gesenktem Kopf: „Aber Ihre Tochter war das. Sie hat uns das Bild geschickt."

„Nein, das war Abigail nicht. Das kann sie nicht gewesen sein. Brooke ist Abigail's Cousine. Ich habe meinem Kind beigebracht, dass die Familie das Wichtigste ist. Abigail würde so etwas nie tun."

Die junge Sekretärin meiner Schwester schnaubte. „Ach ja? Glauben Sie wirklich, dass Ihre Erziehung großartig auf Abigail abgefärbt hat? Ich meine, wie alt war Abigail, als Sie - "

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now