Kapitel 38

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B R O O K E
J O R D A N

„Ist Ihr Name Brooke Jordan?"

„Ja, Sir."

„Sind Sie die Tochter von Rachel Jordan und Jake Cruise?"

„Ja, Sir."

„Haben Sie das letzte Jahr im Quartier von CRUISE verbracht?"

„Ja, Sir."

„War das in New York? In der Bronx?"

„Ja, Sir."

„Ist Ihnen klar, dass CRUISE ein Drogenring ist? Eine terroristische Vereinigung, die die amerikanische Demokratie gefährdet?"

Ich presste meine Lippen zusammen und brachte ein erneutes „Ja, Sir." hervor, wenn diesmal auch zögerlicher.

Der FBI Agent Castillo lehnte sich zurück. „Sie sind trotzdem geblieben? Warum?"

Es war ein schreckliches Gefühl, wenn die Vergangenheit noch einmal auf's kleinste Detail durchleuchtet wurde. Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten, doch ich musste durchhalten. Also atmete ich tief ein und sagte: „Ich war froh ein Dach über dem Kopf zu haben. Um ehrlich zu sein, war es mir egal, wo genau ich bin. Ich wollte nur all den Schmerzen vergessen und - "

„ - Sie sind abhängig, richtig?", unterbrach mich der FBI Agent.

Ich nickte.

„Sind sie jetzt clean?"

„Ja, Sir."

„Und wird das in naher Zukunft auch so bleiben?" Er sah durchdringend an. „Seien Sie ehrlich zu sich selbst, Miss Jordan. Etwas anderes können wir nicht gebrauchen."

„Ich bin mir sicher, dass sich mein Zustand in naher Zukunft nicht verschlechtern wird", erklärte ich nüchtern. Ob das wirklich stimmte, wusste ich nicht.

Agent Castillo nickte wissend und fuhr mit dem Verhör fort: „Haben Sie Jake Cruise einmal gesehen? War er oft in der Bronx bei seinen Leuten?"

„Soweit ich weiß, war er nur einmal da." Ich erinnerte mich an seine Worte, als ich ihn belauscht hatte. Sie hatten eine tiefe Wunde in meinem Herzen hinterlassen.

„Die Leute sind so dumm und kaufen mir wirklich ab, ich sei ein Aktionär namens Jack Curtis."

„Ich habe einen hervorragenden Plan für meine Tochter erarbeitet. Ich wollte mit Brooke Großes erreichen, aber nach heute bin ich mir nicht mehr sicher. Weißt du, ich habe geglaubt, meine Tochter sei wie ich. Böse. Aber das ist sie nicht. Das kann sie nicht sein. Ich dachte, Brooke hätte dieses hinterhältige Funkeln in ihren Augen, wie ich, doch heute habe ich es nicht gesehen. Brooke ist zu nichts zu gebrauchen."

„Ich hatte so Großes mit meiner Tochter vor. Ich dachte, sie wäre wie ich. Ich hatte geglaubt, ich könnte sie zu dem Monster machen, das ich bin."

„Ich weiß nicht einmal, ob sie als Drogendealerin etwas taugen würde. Ich könnte sie gleich zu ihrer Mom ins Gefängnis stecken."

„Ich habe mir Brooke nur wegen Rachel genommen und ihr somit das Herz herausgerissen. Rachel war am Boden zerstört gewesen, als ich ihr gesagt habe, dass ich Brooke zu mir nehme."

„Ja, ich schätze die haben so etwas wie wahre Liebe. Sie können ohne einander nicht. Brooke ist ohne ihn schwach. Das ist wirklich armselig. Liebe existiert nicht. Sie ist eine Krankheit. Ich hatte geglaubt, dass wenn wir dieses Video von John West und der jungen Sekretärin von Rachel fälschen, wird Brooke rachsüchtig, aber nein, sie wurde schwach und noch zerbrechlicher als zuvor. Meine Tochter ist eine Schande. Ich schäme mich für sie."

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now