Kapitel 16

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G R A Y S O N
B R O W N

Während dem ganzen Drama in New York legte sich der Rummel in Boston allmählich. Jetzt konnten wir unserer Tochter einen sicheren Ort geben und das stand als erste Priorität auf der langen Liste als Dad.

Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, das mich überwältigt hatte, als ich meine Tochter im Krankenhaus zum ersten Mal gehalten hatte. Es war, als hätte ihr bloßer Anblick einen anderen Menschen aus mir gemacht - einen besseren. Zu einem Mann. Ich war jetzt erwachsen und nicht der mehr der Trottel aus der High School. Ich war jetzt ein Dad und hatte die wunderschönste Tochter der Welt. Ava Azura Brown...

Diana und ich hatten kurz danach standesamtlich geheiratet. Sie wollte nicht, dass unser Kind den Namen Graham trug, weil das nur Ärger bedeuten würde und sich ihre Großeltern einmischen würden. Wir hatten nicht genügend Geld, um eine tolle Hochzeit mit all unseren Freunden zu feiern. Doch ich habe mir geschworen, dass wir das eines Tages nachholen würden, wenn ich mit dem Studium als Arzt fertig wäre. Ja, ich habe mich dazu entschieden Arzt zu werden. Genauer gesagt Kinderarzt. Nach den Sommerferien würde ich meinen Collegeabschluss machen. Ich liebte zwar noch immer Informatik und Wissenschaften, aber durch Ava wurde mir klar, dass ich in der Welt helfen wollte.

Ich stand mit Ava in meinen Armen, die in eine Decke gewickelt war, vor einem Fenster in dem Gästezimmer des Harper Anwesens, in dem Diana schlief. Unsere Tochter war jetzt drei Monate alt. Den außergewöhnlichen Namen hatte Diana bestimmt und ich fand ihn auf anhieb schön. Diana hatte mir die Geschichte von dem Mädchen erzählt, das sie in dem Park gesehen hatte, als sie von dem Termin an der Beratungsstelle für die Abtreibung zurück zu den Harpers laufen wollte. Das Mädchen hatte das gleiche Braun in ihren Haaren wie ich und das gleiche Blau in ihren Augen wie Diana. Ihre Augen schienen wie aus Eis zu sein, so emotionslos wie bei Diana früher selbst. Nicht umsonst hat man Diana Graham auch die Eisprinzessin genannt. Sie hat mir erzählt, dass die Augen des Mädchens so voller Hoffnung waren. Das Mädchen war der Auslöser dafür, dass Diana ihre Schwangerschaft nicht abgebrochen hatte.

Ava bedeutete die Starke und der Vogel. Azura bedeutete blau, himmelblau und die Reine. Anstatt dem Arzt zuzuhören, hatte Diana damals aus dem Fenster geschaut und Vögel mit himmelblauen Federkleidern gesehen, als würden sie mit dem blauen Himmel zu einer Einheit verschmelzen. Das Mädchen im Park hatte eine Stärke und Reinheit ausgestrahlt. So wurde der Name geboren. Ava Azura...

Ich sah lächelnd in die blauen Augen meiner Tochter, die soeben aufgewacht war. Sie gähnte und gab einen kleinen Laut von sich. Ich steckte ihr den Schnuller, der an einer Kette an ihrem Strampler befestigt war, in den Mund und wiegte sie hin und her. Ihre Augen starrte in meine und dieses intensive Blau fesselten mich. Wenn ich Ava ansah, umgab mich eine Wärme, von der ich niemals gedacht hätte sie würde existieren. Da lag dieses kleine Lebewesen auf meinen Armen, dem ich an seiner Geburt versprochen hatte, es mit meinem Leben zu beschützen. Ich war für dieses Baby verantwortlich. Sie war mein eigen Fleisch und Blut, wie Königsfamilien in Fantasyfilmen das immer so schön sagten - ganz hatte ich meinen Humor auch nicht verloren, sonst war wäre ich nicht mehr Grayson.

Ich strich ihr sanft über die Wange und kurz darauf fielen ihr wieder die Augen zu und sie schlummerte friedlich weiter. Ich warf einen Blick auf das Bett in der Mitte des Raumes. Diana schlief erschöpft. Ich hatte ihr schon seit Tagen gesagt, dass sie sich mal ausruhen soll, aber sie wollte nicht. Schließlich wurden ihr vor drei Stunden die Lider dann doch zu schwer.

Plötzlich hörte ich ein Schluchzen. Es war nicht Ava. Ich spitzte meine Ohren und horchte auf. Kam das aus dem Raum nebenan? Vorsichtig legte ich Ava in ihr kleines Bettchen, das neben Diana's Bett stand. Ava würde erst in ihrem Kinderzimmer schlafen, wenn sie etwas älter war. Jetzt in den ersten Monaten wollte Diana sie noch bei sich haben und mir war das auch lieber so.

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