Kapitel 5

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R A C H E L
J O R D A N

Im Hier und Jetzt...

Ich schlug meine Augen auf und starrte auf die Bettlatten des Bettes über mir. Laute Stimmen drangen von draußen in unsere Zelle. Es waren die der Wärter. Die blonde Frau über mir schleppte sich aus ihrem Bett und stieg die Leiter von dem Hochbett herunter. Sie hatte noch kein einziges Wort von sich gegeben. Die Frau wusste wer ich war, aber ich hatte keine Ahnung wer sie war. Vielleicht würde mir das noch zum Verhängnis werden.

Auch ich stand auf und wenige Sekunden später erschien ein gehässig grinsender Wärter an unserer Türe, die aus Gittern mit einem fetten Schloss davor bestand. „Ihr seid eine der Neuen, richtig?"

Die blonde Frau und ich nickten stumm. Der Wärter schloss daraufhin die Türe auf und zog uns an den Oberarmen heraus. „Nicht einschlafen. Ihr werdet euch schnell an diesen Tagesablauf gewöhnen müssen."

Die Kerle hier versuchten dich kleinzumachen. Mich würden sie nicht brechen - niemals.

Als wir nach draußen geführt wurden, liefen wir den Gang entlang und ich sah schnell in die Nachbarzelle - keiner war dort drin - keine Riley. Als ich sie gestern gesehen hatte, ist meine Welt zusammengebrochen. Meine kleine Schwester war tot. Jake hatte selbst gesagt, er hatte sie getötet und es so aussehen lassen, als sei es Abigail's Dad Shawn gewesen, der drogenabhängig und Alkoholiker war. Deswegen glaubte Shawn Jake, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, weil er anscheinend einen Filmriss erlitten hatte. Das wurde ihm von Jake nur eingeredet. Jake hat Shawn's Drogen- und Alkoholproblem schamlos ausgenutzt. Später hat Shawn sich umgebracht. Jake hat Shawn's Abhängigkeit gnadenlos ausgenutzt, damit dieser glaubte, er hätte Riley umgebracht, doch in echt war es Jake selbst gewesen. Und das nur wegen mir... Weil Jake der Meinung war, dass die einzige Person, die mich schwach machte Riley war... Er hatte meine kleine Schwester getötet, damit ich kein Mitgefühl mehr hatte. War ich Schuld an Riley's Tod?

„Lauft schneller!", schrie der Wärter mich und die blonde Frau an und riss mich somit aus meinen Gedanken. „Schließt euch den anderen an!"

Wir gehorchten und reihten uns in die lange Schlange der Gefangenen ein, deren Blicke starr nach vorne gerichtet waren. Wir alle trugen diese orangene unbequeme Häftlingskleidung, die an der Haut kratzte. Ich blickte nach oben zu der riesigen Kuppel aus Glas. Ich sehnte mich nach dem blauen Himmel, den man trotz der Verglasung der Kuppel nicht sehen konnte, da die Fenster eine milchigen Schicht auf ihrer Oberfläche hatten.

 Ich sehnte mich nach dem blauen Himmel, den man trotz der Verglasung der Kuppel nicht sehen konnte, da die Fenster eine milchigen Schicht auf ihrer Oberfläche hatten

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Wir wurden kurz kontrolliert, ehe wir die Treppe hinunterlaufen durften. Während wir die Treppen hinunterstiegen, bemerkte ich zum ersten Mal die Blicke der Gefangenen auf mir. Sobald die Wärter kurz außer Sichtweite waren, starrten sie mich an. Entweder neugierig oder emotionslos. Ich starrte meist kalt zurück. Hier wusste einfach jeder wer ich war. Dafür sollte ich noch büßen müssen...

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