Kapitel 9

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R A C H E L
J O R D A N

Nachts bekam ich kein Auge zu. Ich starrte einfach nur auf die Bettlatten aus Metall über mir. In meinen Kopf waren diese Stimmen. Die Stimmen von Brooke, Riley, Jake, Abigail, John und Michael Forbes. Wenn ich meine Augen schloss, bekam ich Alpträume. Mein Gewissen herrschte über mich und es sagte mir immer wieder auf's neue, dass ich eine schlechte Mom war und es meine Schuld war, dass Brooke zu dem wurde, was sie heute war. Dieser Ort hier brach mich. Meine Schuld schrie mir direkt ins Gesicht und ich konnte sie nicht abschalten.

„Man sagt, dass wenn man im Gefängnis ist, man über sein Leben nachdenkt und reflektiert. Besonders die Fehler holen einen hier drin ein", ertönte plötzlich eine Stimme.

Ich sah erschrocken zur Seite und erkannte im Dunkeln, wie meine Zellengenossin Drew kopfüber von ihrem Bettgeländer zu mir nach unten schaute. „Lass das", sagte ich.

„Was? Das hier oder das Reden?"

„Beides", gab ich kalt von mir.

Drew seufzte und sprang von ihrem Bett. Sie nahm sich einen Hocker, der in der Zelle rumstand und setzte sich darauf. Sie musterte mich und sagte: „Du bist mir ein Rätsel, Rachel Jordan."

Ich sah sie kalt an. Ich wollte, dass sie schwieg, doch ich war zu schwach, um ihr das zu sagen.

„Ich habe dich schon als Kind bewundert, weißt du. Was ist passiert, hm? Ich wurde von New Jersey hier nach New York verlegt. Ich konnte seit Ewigkeiten keine Nachrichten mehr anschauen. Du bist doch Chefin von JORDAN, dieser Luxus-Hotelkette. Was ist passiert?", fragte sie neugierig.

„Hör auf mich auszufragen", gab ich mit rauer Stimme von mir.

„Ich sag nur, wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich hier", bot sie mir an.

Ich setzte mich auf. „Warum tust du das?"

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren schmalen Lippen ab, das aber schnell wieder verschwand. „Du bist die erste Person seit langem, der ich im Gefängnis begegne, die keine bösen Absichten zu haben scheint."

„Vielleicht weil ich nichts mehr zu verlieren habe."

„Du bist kein schlechter Mensch, Jordan. Das seh ich", meinte sie.

Ich sah sie schweigend an und fragte dann: „Was ist mir dir passiert, hm? Wie alt bist du eigentlich?"

„25", antwortete sie knapp.

„Dann hast du dir dein Leben ja schon ruiniert", gab ich abstoßend von mir.

Drew sah verletzt an mir vorbei und schwieg.

Drew sah verletzt an mir vorbei und schwieg

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Drew

„Du sagst mir, ich soll hier drin einen klaren Kopf bewahren, nicht zu viel von mir preisgeben und keine Schwäche zeigen, aber in echt bist du es hier, die zerbrechlich ist."

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now