Kapitel 33

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R A C H E L
J O R D A N

Ich sah in das Gesicht meiner kleinen Schwester.

Riley Jordan

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Riley Jordan

Eine gepanzerte Scheibe trennte uns voneinander, doch ich nahm sie nicht richtig wahr. Ich nahm nichts mehr wahr. Ich wandelte wie ein toter Körper durch die Gegend. Alles prallte an mir ab. Ich fühlte nichts mehr. Brooke war ein Teil von mir gewesen. Jetzt war sie weg. Es gab nichts mehr, wofür es sich lohnte zu kämpfen. Ich hatte meiner Tochter nie sagen können, dass ich sie liebte und das würde sie jetzt auch nie mehr hören. Es war zu spät.

„Rachel!", brüllte Riley und auf einmal schlug sie mit der Hand gegen die Scheibe.

Zum ersten Mal seit Tagen zeigte ich wieder eine Reaktion.

„Verdammt, hörst du mir überhaupt zu?!", schrie sie.

Nein.

„Ist alles in Ordnung, Ma'am?", fragte ein Wärter an meine Schwester gewandt.

„Scheiße, ja!", antwortete Riley genervt, dann wendete sie mich wieder zu. „Rachel, hey! Hörst du mir jetzt zu?"

Ich versuchte es.

„Brooke ist am Leben."

◇◇◇◇◇◇◇

Zuerst hatte ich gedacht, dass ich mich verhört hatte, aber Riley meinte, sie hatte das schon drei Mal gesagt, aber ich hätte nicht reagiert. Riley hatte mir alles haargenau berichtet. Wie sie meiner Assistentin Tiana in New York über den Weg gelaufen war, sie das Bild begutachtet hatte, das sich als eine Fälschung entpuppte, wie sie gemeinsam in die Bronx zum Hauptquartier von CRUISE gefahren waren und wie sie schließlich Brooke mitgenommen hatten. Ich hatte das Gefühl, dass sie einen Teil ausgelassen hatte, aber das war mir egal, denn es zählte nur, dass Brooke mit Riley und Tiana geflüchtet war. Sie wohnten jetzt alle gemeinsam bei Riley's Sohn TJ und deren Tochter Royalty.

In meinem Inneren war etwas aufgeblüht. Vielleicht war das meine zweite Chance, um mich bei Brooke zu entschuldigen. Ich wusste, dass sie mich nicht besuchen würde, aber die Hoffnung gab ich nicht auf. Es reichte mir schon, hier in diesem Drecksloch zu überleben, wenn ich einen Fünkchen Hoffnung hatte, dass Brooke mich vielleicht in ferner Zukunft einmal besuchen würde.

Ich lief durch die Gänge und fühlte mich seit Tagen zum ersten Mal wieder lebendig. Die Tage, die nach Tiana's Geständnis folgten, waren die schlimmsten meines Lebens gewesen. Ich war nicht mehr ansprechbar gewesen. Tyrese alias BIG T hatte sich richtige Sorgen um mich gemacht und sogar Eyeline hatte mir auf ihre Weise irgendwie helfen wollen, indem sie mir eine Maniküre angeboten hatte.

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now