76. Are you calling me a sinner?

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„Ich glaube, zwischen Draco und mir war immer schon eine Art Spannung, eine gewisse Chemie. Aber es ist alles erst so richtig im vierten Jahr aufgeblüht. Durch die Partnerarbeiten und dadurch, dass ich ihm sogar noch Nachhilfe gegeben hatte, haben wir uns besser kennen gelernt und... Im fünften Jahr, nachdem ich mit Julian Schlussgemacht hatte, war er irgendwie eine gute Ablenkung. Wir haben uns öfter getroffen und das ganze Versteckspiel hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass wir uns nähergekommen sind. Es... es ging alles ab da so schnell. Bis, bis zum Ende des fünften Jahres und zum Anfang dieses. Nachdem sein Vater verhaftet wurde, war Draco wie ausgewechselt, doch ich wusste, dass er tief im Inneren immer noch dieselbe, sarkastische und fantastische Person war. Wir sind uns vor einigen Monaten wieder nähergekommen und seitdem gab es kein Zurück mehr."

Hermine sah mich mit einem sanften Lächeln an, während Ron vor Wut nur so brodelte. Nachvollziehbar.

„Ich weiß, dass ist alles nicht das, was ihr von mir erwartet hattet. Aber Draco ist eine so gute Person. Bitte glaubt mir das. Natürlich, er hat verdammt viel Scheiße gebaut, aber er versucht besser zu sein. Und ich weiß, dass er nicht der Bösewicht ist, für den ihr ihn alle haltet."

„Liebst du ihn?", fragte Hermine zögerlich. Ich nickte sicher.

„Du liebst ihn!?" Ron sprang schreiend auf, während Hermine sich die Tränen von den Wangen wischte. Sie waren enttäuscht und ich konnte es ihnen nicht übelnehmen. Ich hatte meine Beziehung mit Draco so lange vor ihnen geheim gehalten.

„Victoria! Wie kannst du nur? Malfoy ist ein Todesser, er hat mehrmals Hermine beleidigt und leiden lassen, er hat unsere Familie beleidigt! Er hat DEINE Familie beleidigt! Er ist unser FEIND!!!" Ron schrie, als ob er seinen Verstand verloren hatte. Mein gesamter Körper zitterte und zuckte, während ich nichts anderes tun konnte als zu weinen. Ron und ich hatten schon oft gestritten, jedoch hatte ich ihn noch nie so wie jetzt erlebt. Ich hatte Angst.

„Verschwinde." Ich guckte geschockt zu Ron hoch. „Ich werde mich nicht nochmal wiederholen, Victoria. Du bist eine Schande für die Familie! Du hättest jeden haben können. Jeden! Aber ausgerechnet Malfoy? Bitte, verschwinde einfach!" Mit schwachen Beinen stand ich auf. Ron hatte Recht. Ich hätte mich nie auf Draco einlassen sollen. Es war abzusehen, wie meine Freunde darauf reagieren würden. Warum war ich nur so dumm?

Mit zitternden Beinen und Tränen überströmten Wangen stand ich vor meinen Freunden und sah sie verzweifelt an.

Ich konnte jetzt nicht einfach so gehen.

„Ron, bitte", flehte ich vergeblich. Ron sah mich mit kalten Augen an. Sein Blick ließ alles in mir erfrieren. „Bitte! Ich bin glücklich mit ihm!"

„VERSCHWINDE!!!", schrie Ron so laut, das ich zusammenzuckte.

Gerade als ich mich umdrehen wollte, um aus dem Raum zu rennen. Erschein Harry mit Ginny hinter mir. Beide hielte Händchen und sahen überglücklich aus. Ich konnte das jetzt nicht auch noch versauen.

„Was ist hier los?", fragte Harry besorgt und stürmte auf mich zu. Er schlang seine Arme beschützend um mich.

„Unser ach so liebe Victoria hier ist mit gewissem Draco Malfoy zusammen und hat uns nie etwas davon gesagt!!! Kannst du das glauben? So eine Verräterin! Eine Schade!"

„Ron, hör auf!", brüllte Ginny plötzlich. Ich guckte sie überrascht an. „Rate mal, warum Victoria uns nie etwas davon erzählt hat, hm? So wie du regierst, hätte ich dir so etwas auch nie erzählt. Natürlich ist es keine leichte Kost, aber ganz ehrlich, wenn du etwas aufmerksamer gewesen wärst, dann hättest du es schon seit Monaten gewusst!"

Verwundert sah ich Ginny an, die mich nur anlächelte. Ich fragte mich seit wann sie es wusste und vor allem, wie sie es herausgefunden hatte.

„Ihr habt sie doch alle nicht mehr! Wenn ihr denkt, dass diese Beziehung halten wird, dann... dann!!!" Ron verstummte und lief wütend die Treppe zu den Jungenschlafräumen hoch. Ginny lachte leise. Harry führte mich wieder zu der Couch vor dem Kamin und wir setzten uns alle. Hermine sah mich entschuldigend an.

Behind Green EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt