69. Magnus

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Magnus
Der Tag an dem mir die Polizisten sagten mein dad starb ist nun zwei Monate her. Ein paar Tage nach dem Unfall kamen noch einmal ein paar Poizisten zu mir ins Krankenhaus um mir zu erzählen, dass sie bei der Untersuchung von Auto meines Vaters feststellten, dass seine Bremsschläuche tatsächlich von einem Tier angeknabbert wurde und dass ich mein Erbe sofort haben könne. Natürlich ich bin das reichste Waisenkind auf dem ganzen Planeten, aber immerhin habe ich Alexander und Izzy. Ich musste nach dem Brand noch geschlagene zwei Wochen im Krankenhaus bleiben obwohl mir nichts gefehlt hat. Alexander war jeden Tag bei mir und er verließ mich nur um in die Schule zu gehen, denn sein Einserabi wollte er ja nicht ruinieren. Ich war nach etwa einer Woche einmal für ein paar Stunden draußen, da ich auf die Beerdigung meines Vaters gehen musste. Nun ja natürlich wollte ich schon da hin, aber eben nicht alleine. Alexander, Izzy, Jace und die Fairchilds haben mich begleitet. Natürlich nicht um meinem Vater die letzte Ehre zu erweisen sondern um mir beizustehen. Als ich nach meiner Entlassung endlich nach Hause durfte fuhr ich zu den Lightwood's und wollte mich eigentlich nur in Alexander's Arme kuscheln, doch der war nicht da und schien auch nicht nach Hause kommen zu wollen. Letzten Endes fand ich auf dem Dachboden einen Raum mit all den Sachen meiner Mutter. Ich weiß bis heute noch nicht wie er das gemacht hat. Ich genoss jeden Abend in Alexander's Armen einzuschlafen und jeden Morgen in seinen Armen aufzuwachen und genau das will ich auch für den Rest meines Lebens. Heute ist der Tag an dem ich das erste Mal seit dem Vorfall in mein Haus zurück gehe. Zum Glück ist Wochenende und Alexander wird mit mir kommen. Irgendwie habe ich Angst dieses Haus wieder zu betreten, denn was ist wenn die Gefühle die ich die letzten zwei Monate nicht hatte auf mich einprasseln. Alexander greift plötzlich nach meiner Hand, weshalb ich mich auf der Stelle sicher fühle. „Magnus ganz egal was passieren wird in diesem Haus, ich bin an deiner Seite! Wenn du weinen willst, dann trockne ich deine Tränen. Wenn du auf irgendwas einschlagen willst, verbinde ich danach deine Hand und wenn du einfach nur meine Hand halten willst, dann halte ich sie.", sagt mein Liebster und starrtet den Motor. Als würde sein Körper meinen anziehen lege ich meinen Kopf auf seine Schulter und lege meine Hand an seinen Arm. „Alexander?", kommt es mir über die Lippen. „Ja Magnus? Was ist?", fragt mein geliebter Mann, weil ich nicht weiter spreche. „Danke Alexander!", sage ich bevor die Stille uns umhüllt. Als wir vor dem Haus zum Stehen kommen, habe ich das Gefühl nicht habe sich verändert, doch ich weiß wenn ich da rein gehe dann werde ich nichts wieder erkennen. Okay egal was mich in diesem Haus erwartet, mein Vater wird nicht dort sein und auch Aria und Lorenzo werden nicht auftauchen um mir nochmal was antun. Doch will ich wirklich in diesem Haus wieder leben? Ich glaube nicht das ich nochmal in diesem Haus leben möchte. Hier habe ich zwar wunderbare Jahre mit meiner Mutter erlebt, aber eben auch - „Worüber denkst du nach Magnus?", reist mich eine engelsgleiche Stimme aus meinen Gedanken. „Ich weiß nicht ob ich hier her zurück will. Ich glaube ich will es lieber nicht, denn auch wenn ich hier wunderbare Jahre mit meiner Mutter erlebt habe, habe ich hier eben auch mit angesehen wie sie starb, wurde von meinem Vater geschlagen, bin innerlich gestorben und wäre beinahe gestorben, während du am Telefon warst. Aber ich weiß eben auch nicht ob du mich für immer in deinem Bett in eurem Haus haben möchtest. Ich habe die letzten zwei Monate genossen jeden Abend neben dir einzuschlafen und am Morgen aufzuwachen. In deinen Armen fühle ich mich einfach zu Hause, aber wenn ich einfach so bestimme für immer bei dir einzuziehen dann flüchtest du vielleicht vor mir und das ist wirklich das letzte was ich möchte Alexander.", plappere ich einfach so drauf los ohne nachzudenken. „Magnus wir steigen jetzt aus diesem Auto aus, gehen in dieses Haus und schauen dann was passieren wird. Ich genieße es jede mögliche Minute mit dir zu verbringen Magnus und wenn ich ehrlich bin will ich gar nicht mehr das du irgendwo alleine lebst. Du hast so viel hinter dir Magnus und ich will jetzt einfach nur für dich da sein vollkommen egal wie es aussehen wird, denn ich liebe dich so sehr.", antwortet Alexander mir. Bei seinen letzten Worten macht mein Herz einen riesigen Sprung und ich kann nicht anders als ihn anzulächeln. „Ich liebe dich auch Alexander.", erwidere ich. „Wollen wir?", fragt er. Zögerlich nicke ich und wir steigen beide aus dem Auto aus. Vor dem Auto greife ich sofort wieder nach seiner Hand, um die nötige Sicherheit zu spüren. Erneut von Stille umgeben gehen wir also Hand in Hand, mit verschränkten Fingern, in Richtung Haus. Ein wenig Mulmig ist mir ja schon, doch ich muss schauen was jetzt mit diesen Haus wird. Klar haben hier schon Renovierungsarbeiten begonnen, doch ich wollte nicht hierher zurück kommen. Noch nicht auf jeden Fall. Mit weichen Knien und einem Gefühl von Panik gehen wir ins Haus. In der Sekunde in der ich durch die Türschwelle trete weiß ich es. „Ich will nicht wieder hier einziehen Alexander!", sage ich wie aus dem Nichts. „Es freut mich wirklich dass du bei mir einziehen willst Magnus. Aber was willst du mit deinem Haus machen, wenn du in meins einziehst?", will er wissen. „Ich möchte, dass hier Kinder und Jugendliche einziehen können die in der selben Lage sind wie ich. Kinder die von ihren Eltern vernachlässigt, Misshandelt oder Missbraucht werden, damit sie aus der Hölle entkommen können. Ich werde zum Jugendamt gehen und das mit denen besprechen.", erkläre ich ihm ohne das ich lange darüber nachdenken muss. „Das ist eine fantastische Idee Magnus!", bestätigt er meine Idee.

Mein Leben, die Hölle und ichWhere stories live. Discover now