59. Asmara Bane

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Asmara
Seit dem Jahr meines Todes kommt Magnus jedes Jahr zu meinem Todestag an mein Grab und erzählt mir was in den letzten 365 Tagen passiert ist. Anfangs begleitete Asmodeus ihn noch, doch mit den Jahren kam Magnus alleine. Hin und wieder macht er außerplanmäßige Besuche wie diesen, aber das nur wenn etwas wirklich schlimmes vorgefallen ist. Er weiß und er glaubt auch daran, dass ich bei jedem Schritt den er macht neben ihm stehe, doch dennoch braucht er das hier um sich mir näher zu fühlen. Es bricht mir jedes mal das Herz wenn ich sehe wie sich mein Mann von einem liebenden Vater zu jemandem entwickelt hat, der seinem Sohn nun schon die Rippen prellt. Hilflos musste ich mir mit ansehen wie er es schaffte meinen Jungen komplett zu zerstören. Ich sah hilflos mit an wie mein liebevoller Sohn agrressiver, unberechenbarer wurde und sich die Menschen, die ihm am meisten bedeuteten von ihm abwandten oder sich abwenden mussten. Ich konnte in seinen Augen beobachten wie er mit jedem Mal ein Stück mehr brach, bis er innerlich total zerbrochen war, so dass er jegliches Gefühl in sich unterdrücken konnte wenn sein Vater alles an ihm aus ließ. „Bayi, du kennst deinen kakek doch gar nicht, wie kannst da nur glauben er ist so schlimm?", frage ich meinen Sohn, während ich ihm sanft mit meiner Hand über die Wange streichle. „Dad hat mir als Kind immer erzählt wie schlimm sein Vater mit ihm umgegangen ist. Ich will nicht erleben müssen, in einem Haus gefangen zu sein in dem mich ein schlimmer Thyran festhält als dad.", antwortet Magnus, als könnte er mich hören. „Magnus ich weiß wie gut es dir tut, dass dieser hübsche junge Mann neben dir an deiner Seite ist und ich bin mir sicher du schaffst es mit seiner Hilfe aus dem Teufelskreis deines dads. Alles was dir wichtig ist schaffst du aus dem Haus und verstaue es irgendwo, wo dein dad nicht hin kommt. Ich weiß wie schwer das alles für dich ist, doch du hast deine - Wie nennst du sie immer? Ohana an deiner Seite, auch wenn sie alle nicht in deiner Nähe sind. Du hast diesen jungen Mann, der dir gut tut und niemals von deiner Seite weichen würde. Dazu hast du wohl an der neuen Schule eine wunderbare neue Freundin gefunden. Vielleicht kannst du dich von deinem Freundeskreis lösen und findest anschluss mit ihm in ihrer Clique Bayi. Du bist ein starker junger Mann.", sage ich ihm, als ich fühle wie eine Träne durch meine Finger seine Wange herunter läuft. „Ich liebe dich Magnus und es tut mir so unendlich leid, dass ich es nicht mehr geschafft habe, bei dir zu bleiben!", entschuldige ich mich, bevor ich meine Hand von seiner Wange nehme und mich von ihm entferne. „Vergiss niemals Magnus, ich habe dich immer geliebt und ich wollte nie dass dir das passiert.", versichere ich meinem geliebten Sohn. Ich beobachte wie Alexander meinem Sohn die Tränen aus dem Gesicht wischt. „Ich weiß mom! Ich liebe dich auch. Du fehlst mir so!", flüstert Magnus. Mein Sohn ist etwas einmaliges.

Mein Leben, die Hölle und ichWhere stories live. Discover now