16. Alec

762 45 3
                                    

Nach gefühlt einem Jahr hab ich es endlich geschafft und stehe vor dem großen Tor, ihres Geländes. Andrew der Chauffeur meiner Großmutter, kommt gerade nach Hause weshalb sich das Tor öffnet. Ohne groß auf irgendwas zu achten gehe ich rein und werde beinahe von ihm überfahren. Gerade noch rechtzeitig kann er bremsen, doch ich lauf weiter wie in Trance, ohne es zu bemerken. Drinnen werde ich sofort von meiner Grani in Empfang genommen. „Alexander, wie schön das du mich besuchen kommst, aber müsstest du nicht eigentlich in der Schule sein?“, fragt sie mich besorgt. „Ja Grani, aber ich fühle mich nicht gut. Ich konnte nicht gehen und zu Hause musste ich mal raus. Ist es in Ordnung wenn ich mich hier bei euch aufs Sofa lege Grani?“, frag ich sie müde und erschöpft. „Spinnst du Alec mir einfach vor mein Auto zu laufen? Ich habe dich fast umgefahren!“, schreit plötzlich eine Stimme in der Türe, doch wieder ignoriere ich alles. Andrew scheint sauer zu sein, weshalb er auf mich zu kommt und gerade seine Hände hebt um mich zu schubsen, als ihm auffällt wie fertig ich aussehe. „Ist alles okay Alec?“, fragt er besorgt. „Lass mich bitte einfach in Ruhe Andrew.“, antworte ich ihm kalt, denn ich will einfach zu Magnus und in seinen Armen liegen. Einfach so lass ich ihn da stehen und lege mich auf das Sofa im Wohnzimmer meiner Großeltern. Mein Gesicht vergrabe ich in der Lehne des Sofas, um meinen Tränen unter keinen Umständen die Möglichkeit zu geben meine Augen zu verlassen. „Was ist los Alexander?“, nehme ich die besorgt Stimme von Grani wahr. „Nichts!“, antworte ich kaum verständlich, da ich ins Sofa spreche. „Erzähl mir nichts. Du bist wie dein Vater Alec. Dein Vater hat mir auch immer versucht zu sagen, wie gut es ihm doch geht, aber auch starke Menschen, wie dein Vater und du, brauchen jemanden der sie auffängt. Ich erinnere mich noch an den Moment als er mir deine Mutter vorgestellt hat. Es war eine schwere Zeit für ihn und ich habe ihn das aller erste mal schwach gesehen. Deine Mutter hat ihm halt gegeben und du brauchst das auch.“, beginnt Grani. „Ich hab dich seit Jahren nicht mehr glücklich gesehen Alexander, du lachst nicht mehr und bist so beschwert. Irgendwas belastet dich doch. Heute noch etwas mehr als sonst. Vielleicht kam was dazu oder das was dich so belastet ist schlimmer geworden.“, fügt sie hinzu. Langsam drehe ich mich um, um Grani in die Augen schauen zu können. Ihre beruhigenden braunen Augen schauen mich besorgt an. „Es gibt da etwas das ich dir sagen muss Grani.“, sage ich. Sofort spüre ich die Tränen die sich in meinen Augen sammeln. Jetzt ist womöglich der Moment gekommen an dem ich den letzten Teil meiner Familie verlieren werde. „Ich habe mich verliebt, aber wir kommen aus verschiedenen Welten.“, beginn ich, denn ich kann nicht einfach sagen, das ich schwul bin. „Ist er den so schlimm? Wenn du dich in ihn verliebt hast, kann er doch unmöglich ein schlechter Mensch sein.“, fragt Grani nach. Hab ich mich gerade verhört oder hat sie wirklich ER gesagt? Geschockt schau ich sie an und sie lächelt mich an. „Ja ich weiß es Alexander. Du musst keine Angst haben, es ist für Dida und mich in Ordnung.“, erklärt sie mir. „Aber Grani, Dida ist doch so altmodisch und ich weiß dass es für ihn doch unmöglich kein Problem sein kann.“, formuliere ich meine Gedanken. „Ich hab da mit Dida drüber gesprochen und auch wenn es anfangs schwer für ihn war hat er es akzeptiert. Weißt du, ich hab einfach von deinem Vater gesprochen und wie sehr er immer gesagt hat welch ein Glück du für ihn bist. Du warst nie ein Kind, das seine Eltern brauchte, aber genau das hat deinen Vater so beeindruckt und auch Dida. Du Alexander Gideon Lightwood bist etwas ganz besonderes und der einzige Grund warum deine Geschwister noch nicht im Chaos versunken sind. Du bist auf jeden Fall, der der diese Familie zusammenhält.“, macht sie mir klar. „Genau. Deine Schwester wäre schon lange verloren ohne dich Alexander.“, ertönt die Stimme meines Großvaters. „Und Jace hätte sich schon ins Gefängnis gebracht.“, fügt er noch hinzu. Ich schaue zur Türe und da steht er in einem grauen Anzug wie immer. „Dida.“, sag ich mit weinerlicher Stimme. Er kommt zu uns und setzt sich neben Grani. „Jetzt erzähl uns von deinem Schwarm Alexander.“, fordert er mich auf. Somit beginne ich alles zu erzählen, bedauerlicherweise auch dass er für mich da war als ich Nachts wegen Richard geflüchtet bin. Zu meinem Glück gehen sie da heute nicht drauf ein, aber das wird noch folgen. „Er klingt aber so nett Alexander.“, denkt Dida laut. „Ich weiß nicht ob er nun wirklich der Mensch ist nach dem ich suche. Seit ich klein bin seit ihr meine Vorbilder. Ich wollte schon immer beruflich erfolgreich sein, so wie du Dida. Meine Vorstellung von meiner Ehe war schon immer ein intelligenter Mann, der mich so ergänzt wie Jace. Wir leben in einem großen Haus mit einem Hund und zwei Kindern. Ich bin glücklich damit aber zu erst brauch ich diesen Mann und ich bin mir nicht sicher ob mein Schnösel wirklich derjenige ist. Grani, Dida ich will das was ihr habt und das was mum und dad hatten, jemanden für den ich sterben würde wenn es nötig ist, jemanden der mich so sehr liebt wie ich ihn und der mich niemals verletzen oder verlassen würde. Versteht ihr das?“, erläutere ich meine Zukunft vor ihnen. „Du wirst später ein erfolgreicher Fotograf sein Alexander, auch wenn ich lieber hätte, dass du in der Firma arbeitest. In einem kannst du dir sicher sein, die Firma wird dir irgendwann zu einem drittel oder gar ganz gehören und du wirst dort jemanden haben der für dich die Firma leitet und dir das Geld, das du gar nicht nötig hast reinbringen. Aber der Name Lightwood wird immer dein Schutz und Perwilig sein.“, kommt es nun von Dida und seine Worte machen mich glücklich. „Danke Dida.“, lächle ich ihn an und er schließt mich in seine Arme.

Mein Leben, die Hölle und ichWhere stories live. Discover now