Mein Leben, die Hölle und ich

68. Alec

Alec
Als ich meine Augen aufschlage spüre ich noch den warmen Körper meines Liebsten unter mir. Für eine Sekunde muss ich gegen das Licht anbliseln um ihn anschauen zu können, da ertönt auch schon die Stimme meiner Schwester. „Wir müssen reden Alec!" Ich drehe mich widerwillig von meinem Liebsten weg und stehe auf. „Was ist Iz?", frag ich sie besorgt, denn sie sieht aus als habe sie die ganze Nacht durch geweint und auch Jace sieht fertig aus. „Asmodeus Bane hat unser Leben zerstört Alec!", sagt Izzy ganz ruhig. Verwirrt schaue ich sie an. „Iz ich verstehe kein Wort! Was meinst du?", frag ich irritiert. „Iz will dir damit sagen er -", setzt Jace an, doch da springt die Türe auf und dieses Scheusal steht im Türrahmen. Ich sehe schon wie sich der Körper von Izzy und Jace anspannt, doch ich verstehe noch immer nicht warum, also greife ich nach ihren Armen, dass sie nicht gleich auf ihn einschlagen. „Sie sind Schuld an all den schlimmen Dingen die meinem Bruder in seinem Leben passiert sind!", schreit Izzy ihn plötzlich an. „Was willst du kleine Lightwood jetzt von mir? Ich bin nur hier um meinen Sohn zu sehen.", antwortet er total gefühlskalt, während er sich an uns vorbei drängt. „Als ob Sie sich auch nur im geringsten um Ihren Sohn sorgen! Ihnen ist nur Ihr ansehen wichtig, was die Leute über Sie denken!", schreit sie während sie sich umdreht. Mr. Bane dreht sich an Magnus Bett um und schaut meine Schwester mit so viel Hass in den Augen an. Dieser Blick lässt mir das Blut in den Adern gefireren. „Ich liebe meinen Sohn! Er ist alles was mir von meiner Frau geblieben ist!", schreit er meine Schwester an. „Und Alec ist alles was uns von unserem Vater geblieben ist!", schreit sie weiter. Mr. Bane ballt seine Faust, Jace stellt sich vor Izzy und ich mich in dem Moment als er zum Zuschlagen ausholt vor meine Geschwister. Doch der Schlag bleibt aus. Als ich genauer hin schaue sehe ich, dass Magnus den Arm seines Vaters fest hält. „Ich werde nicht zulassen, dass du die Liebe meines Lebens schlägst!", sagt Magnus mit einer so gefühlskalten Stimme, wie ich sie bei ihm noch nie gehört habe. Sofort dreht er sich zurück zum Bett und schaut seinen Sohn an. „Ich habe eine Frage an dich ayah?! - Hast du dafür gesorgt das am ersten August zweitausendsiebzehn das Auto von Robert Lightwood von der Straße abgekommen ist?", fragt er so als würde ihn das alles gar nicht berühren. Wie gespannt schaue ich Magnus an, denn ich kann nicht glauben was er gerade gesagt hat. Meine Atmung beschleunigt sich, die Panik überkommt mich, während die Tränen schon kommen. Magnus löst seinen Blick von seinem Vater und schaut mich an, der hasserfüllte, gefühlskalte Blick weicht einem besorgten, liebenden Blick und mit einem mal hält er mich am Arm und zieht mich zu sich auf sein Bett, wo er mich fest von hinten in den Arm nimmt. Die Panik weicht sofort der Geborgenheit. Mr. Bane hat sich noch immer nicht dazu geäußert. „Du hast es getan!", sagt Magnus mehr zu sich selbst, worauf seine Zimmertüre zuknallt und ich sehe das Jace weg ist. „Ibu wusste es und konnte damit nicht mehr leben! Sie konnte nicht mehr mit einem skrupellosen Menschen zusammenleben! Du hast ihr den letzten Rest gegeben und sie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten. Sie hat mich verlassen, weil sie dich nicht mehr ertragen konnte! All die Jahre hast du mir die Schuld gegeben, doch das alles ist deine Schuld! Ich war ein fucking Kind und musste ihr beim Sterben zuschauen. Ihre letzten Worte waren 'Es tut mir leid mein Schatz!'.", schreit mein Freund seinen Vater an, doch dieser zeigt noch immer keinerlei Gefühle. „Du hast diesen Armen Kindern ihre Eltern genommen und sie durch die Hölle geschickt!", sagt Magnus mit nachdruck. „Wenn dieser Lightwood, nur mit seinem Vater und seinem Bruder gestorben wäre, wäre das alles nicht so weit gekommen! Deine Liebe für ihn macht dich schwach mein lieber Sohn!", sagt Mr. Bane. Geschockt schauen wir ihn alle an. „Alexander hat mich vervollständigt nicht schwach gemacht und nur wegen dir ist er durch die Hölle gegangen! Du weißt gar nicht was er alles durchmachen musste und wagst es über ihn zu urteilen? Du sollst in der Hölle schmoren!", sagt mein Liebster selbstsicher, obwohl er innerlich bestimmt gerade zerbricht. Doch er denkt erst an meine Gefühle und an mich bevor er an sich denkt. „Ich sag doch er hätte mit sterben sollen!", wiederholt Mr. Bane. „Sag das nicht noch einmal! Du tickst nicht mehr richtig! Verschwinde!", schreit Magnus und in seiner Stimme ist die Verletzung zu hören. Mr. Bane geht zur Türe und will sie gerade öffnen, da kommt Jace wieder rein. Hinter Mr. Bane fällt die Tür ins Schloss und Izzy klappt in sich zusammen, sodass sie auf dem Boden sitzt und weint. Ich will zu ihr, sie in den Arm nehmen und trösten, doch Magnus hält mich fest. „Lass das Jace machen! Bitte! Ich brauch dich jetzt auch und du bist der einzige der mir helfen kann.", flüstert Magnus mir ins Ohr. Sofort dreh ich mich um und nehme ihn in den Arm. „Es tut mir so unglaublich leid dass mein Vater der Grund war warum du deinen Vater verloren hast und dich von diesem Schwein hast anfassen lassen müssen.", flüstert er mir erneut ins Ohr, doch dieses Mal höre ich das er weint. Beruhigend streichle ich ihm über den Rücken.
Ich liege wieder mit Magnus in seinem Krankenbett, doch dieses Mal liegt er in meinen Armen, denn er braucht das jetzt. Izzy's Kopf liegt ebenfalls auf mir, während sie neben dem Bett auf einem Stuhl sitzt. Jace sitzt an der Wand am Bettende auf einem Stuhl und schreibt wahrscheinlich mit Clary. Plötzlich klopft es an der Türe und zwei Polizisten treten ein. „Magnus Bane?", sagt der eine. Magnus hebt seinen Kopf von meiner Brust und antwortet. „Ja? Sind Sie wegen dem Brand hier?" „Nein. Es geht um deinen Vater. Er hatte einen Schweren Autounfall, exakt an der Stelle an der vor vier Jahren eine Junge und sein Vater das Leben gelassen haben. Es scheint als hätte ein Tier die Bremsschläuche seines Autos angenagt und die Bremse versagte. Dein Vater verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus.", erklärt der andere Polizist. Er lässt seinen Kopf wieder auf meine Brust sinken. „Das muss wohl Schicksal gewesen sein, dass seine Bremse ausgerechnet da versagt wo wegen ihm zwei Menschen ihr Leben verloren haben.", sagt Magnus wieder zu sich selbst. Mein Blick wandert zu Jace, der grinsend an dieser Wand lehnt und in sein Handy schaut. Irgendwas hat er getan. Ich weiß nicht was aber irgendwas hat er damit zu tun. Da fliegt die Türe wieder auf und Cat, Dot und Ragnor kommen rein. „Ihr werdet es nicht glauben aber es war wirklich Lorenzo und diese Bitch! Sie haben dich - Was ist hier los?", flöhtet Cat bevor sie besorgt nachfragt. „Er hat es getan Cat! Er hat Alexander's Vater umgebracht und jetzt -", beginnt Magnus doch kann es nicht aussprechen. „Sein Vater hatte einen schweren Autounfall an der Stelle an der mein Bruder vor vier Jahren von einem Auto aufgespießt wurde. Er ist wie mein Vater auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.", beende ich Magnus Erzählung. „Das tut mir leid Magnus. Aber wir wissen wer dich niedergeschlagen hat und dann dein Haus angezündet hat.", sagt Dot. Wut keimt in mir auf, denn diese Menschen müssen leiden. „Wer war das?", frag ich sauer. „Also diese - Aria? - Wollte dich für das was du ihr genommen hast leiden lassen. Doch Lorenzo hätte es nicht gereicht dir nur weh zu tun. Somit haben sich die Beide zusammen getan um dich - Hmm wie hat er es gesagt? - So richtig leiden zulassen. Sie haben dich niedergeschlagen und dann ein Feuer in dem Haus gelegt. Lorenzo war es egal ob du da wieder raus kommst oder nicht und - Aria? - War ein wenig enttäuscht dass du das Ganze überlebt hast, denn sie will Alec unbedingt haben.", erzählt Cat. „Wie habt ihr das aus ihr raus bekommen?", fragt Izzy. „Ist eine ziemliche Grauzone. Vielleicht habe ich sie ein kleines bisschen verletzt.", gibt Cat zu. „Könnte ich bitte mit Ihnen drei darüber ausführlich sprechen was Sie über den Brand in dem Anwesen von Magnus Bane wissen?!", mischt sich einer der Polizisten ein. „Klar.", antwortet Dot und folgt den Polizisten nach draußen. Auch Ragnor folgt ihnen. „Wir besuchen dich später nochmal Bane. Bis später.", verabschiedet sich Cat und geht dann ebenfalls. „Jace?", mache ich meinen Bruder auf mich aufmerksam. Er schaut mich an. „Hast du was damit zu tun Jace? Hast du Mr. Bane's Auto manipuliert? Ich weiß du kennst dich gut mit Autos aus und du kannst es gut wie ein Unfall aussehen lassen. Jace sag es mir!", stelle ich mein Bruder zur rede. Er aber grinst mich nur an. Okay.